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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 1. Perlen für die Braut
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In seinen wildledernen Hosen und einem dunkelgrünen Frack sah er umwerfend gut aus. Er zwinkerte ihr zu und beugte sich vertraulich zu ihr.
    „Ich glaube, Ihr Plan hat funktioniert. Noch nie habe ich ei- nen Mann erlebt, der sich so aufmerksam um seine Frau küm- mert."
    „Sie waren wunderbar, Julian." Zum Dank hätte sie ihn am liebsten auf die Wange geküsst, traute sich jedoch nicht. Höflich neigte Fox den Kopf, wandte sich um und lächelte, als er Cord auf sie zukommen sah. „Ich wünsche Ihnen beiden eine angenehme Heimreise, Mylord."
    „Danke. Die lange Fahrt kann recht ermüdend sein, aber ich glaube, ich weiß, wie ich meine Frau währenddessen unterhal- ten kann." Sein leidenschaftlicher Blick auf Tory ließ keinen Zweifel daran, was er meinte.
    Ihr Herz machte einen Freudensprung - auch weil sie wuss- te, dass er Julian damit eine Warnung zukommen lassen woll-

te und sie für sich allein beanspruchte.
    „Wollen wir gehen?" Cord nahm ihren Arm und führte sie die Vordertreppe hinunter. Er half ihr in die Kutsche, und sie ließ sich in den behaglichen Polstern nieder. Sie konnte sich einen letzten Blick auf Julian nicht versagen, der sie beide von der Treppe aus beobachtete. Um seine sinnlichen Lippen spielte ein Lächeln.
    Sie unterdrückte den Impuls, das Lächeln zu erwidern, das in solch einem Gegensatz zu der finsteren Miene stand, die ihr Mann machte.
    „Gefällt dir das Stück, meine Liebe?" Cord beugte sich ihr hi-
    nüber, und das Gefühl seiner Nähe ließ Tory am ganzen Kör-
    per erschaudern. Gestern Abend hatte er sie in die Oper be-
    gleitet, und heute sahen sie sich The Mistral's Journey an, das
    Stück, von dem Julian ihr erzählt hatte.
    „Ja, sehr gut. Und dir?"
    „Mir auch." Er strich mit dem Finger über ihre Wange.
    „Noch mehr gefällt es mir allerdings, in deiner Gesellschaft zu
    sein."
    Tory konnte ihr Glück kaum fassen. Ihr Plan schien aufzu-
    gehen! Seit ihrer Rückkehr vom Land vor weniger als einer Woche war Cord wunderbar aufmerksam gewesen. Ihre ge-
    meinsame Zeit war einfach herrlich! Cord lächelte häufiger und schien in ihrer Gegenwart entspannt und gelöst zu sein
    wie nie zuvor. Sie glaubte auch zu spüren, wie seine Gefühle für sie zunahmen -und darauf hatte sie schließlich gehofft.
    Doch am nächsten Tag erschien ein Bote an der Tür ihres Hauses.
    „Was gibt es?" fragte Tory und ging zu Cord in die Eingangs-
    halle.
    Er gab dem Jungen ein paar Münzen und öffnete dann eilig die versiegelte Nachricht. „Neuigkeiten über eine Mühle in
    Lemming Grove, an deren Kauf ich interessiert bin. Es scheint mir eine einmalige Gelegenheit zu sein. Schon lange habe ich
    darauf gehofft, den Betrieb erwerben zu können. Wenn man die Arbeitsbedingungen verbessert und einige kleinere Ände-
    rungen vornimmt, wird das den Umsatz deutlich steigern, und ich werde die Mühle für eine erheblich höhere Summe wieder verkaufen können."
    „Vielleicht kann ich dich ja begleiten", schlug Tory vor. Sie
    war entschlossen, weiter an der erfreulichen Entwicklung ih-

rer Ehe zu arbeiten.
    „Außer der Mühle gibt es in Lemming Grove nicht viel zu se- hen. Ich werde abends fahren, nur eine Nacht bleiben und den Tag über sehr beschäftigt sein."
    Widerwillig lenkte sie ein. Vielleicht könnte sie die Zeit nut- zen, um sich endlich das alte Stadthaus ihrer Eltern in der Greenbower Street anzusehen, von dem Greta erzählt hatte. Es war gar nicht weit von hier.
    Bei ihren unauffälligen Erkundigungen über Sir Winifred Manning, der ihrem Stiefvater das Haus abgekauft hatte, hat- te sie herausgefunden, dass er mit seiner Familie derzeit auf dem Land weilte. Das Haus stand daher für einige Wochen leer. Wenn sie nur einen Weg fände ...
    Erneut erinnerte sie sich an Cords Zorn, nachdem er von ih- rer Fahrt nach Harwood Hall erfahren hatte. Was sie nun vor- hatte, würde ihn in eine noch größere Wut versetzen. Nur, musste er es denn erfahren? Das Haus war lediglich wenige Straßen entfernt, und sie würde gerade einmal ein paar Stun- den fort sein.
    Wie geplant brach Cord am Abend des folgenden Tages nach Lemming Grove auf. Gleich nach dem Abendessen ging Tory auf ihr Zimmer. Sie zog sich ein schlichtes rostbraunes Kleid an und tauschte ihre feinen Lederschuhe gegen robustes Schuhwerk.
    Ungeduldig wartete sie, bis im Haus Ruhe eingekehrt war. Sie lauschte dem quälend langsamen Ticken der Uhr und wünschte, dass die Zeit schneller verginge. Kurz vor Mitter- nacht öffnete sie endlich

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