Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 3. Perlen für die Herzogin
Vom Netzwerk:
genau hinschauen, werden Ih- nen kleine Unterschiede auffallen."
    Rafe betrachtete aufmerksam jede einzelne Zeile von Dan- ielles Brief und verglich sie mit der verhängnisvollen Nach- richt. Es war offensichtlich, dass die Schriften sehr ähnlich wa- ren, jedoch nicht von derselben Hand stammten.
    „Sehen Sie sich die Unterschrift an."
    Der Namenszug war zwar eine bessere Fälschung als der Rest, aber auch hier waren leichte Abweichungen zu erkennen.
    „Ich bezweifle, dass Miss Duval diese Nachricht an Oliver Randall geschrieben hat", meinte Jonas. „Wahrscheinlich hat Lord Oliver den Brief selbst verfasst, bevor er seinen Diener

anwies, Ihnen die Nachricht zukommen zu lassen."
    Rafes Hand zitterte, als er nach dem Brief griff, den McPhee mitgebracht hatte. Danielle schrieb ihrer Tante darin von den schrecklichen Ereignissen jener Nacht und bat sie, ihr zu glau- ben, dass sie unschuldig war.
    „Wo haben Sie den herbekommen?"
    „Ich habe Miss Duvals Tante, Lady Wycombe, einen Besuch abgestattet. Die Countess hat sich sofort zur Zusammenar- beit bereit erklärt, weil sie sehr daran interessiert ist, dass die Unschuld ihrer Nichte bewiesen wird, und sie hat mir einige Schriftproben Miss Duvals geschickt."
    Rafe legte den Brief zurück auf den Schreibtisch. „Danielle hat mir immer wieder geschrieben, aber ich habe nie ... ich habe keinen einzigen ihrer Briefe geöffnet. Aufgrund dessen, was ich gesehen hatte, war ich mir sicher, die Wahrheit zu kennen."
    „Wenn man bedenkt, wie sorgfältig die Geschehnisse dieses Abends geplant worden sind, ist das nicht verwunderlich, Euer Gnaden."
    Ruckartig schob Rafe seinen Stuhl zurück und stand auf. „Wo ist er?"
    McPhee erhob sich gleichfalls. „Lord Oliver hält sich während der Saison im Stadthaus seines Vaters, Lord Caverly, auf." Rafe kam hinter seinem Schreibtisch hervor. Sein Puls raste, und er spürte, wie sein Zorn mit jeder Minute zunahm. Nur mühsam gelang es ihm, die Fassung zu bewahren.
    „Danke, Jonas. Sie haben wie immer gute Arbeit geleistet, und ich wünschte nur, Sie schon vor fünf Jahren gekannt zu haben. Wenn ich bereits damals ihre Dienste hätte in Anspruch nehmen können, wäre mein Leben wahrscheinlich ganz anders verlaufen."
    „Es tut mir leid, Euer Gnaden."
    „Niemand könnte das Geschehene mehr bedauern als ich selbst." Rafe brachte McPhee zur Tür seines Arbeitszimmers. „Schicken Sie die Rechnung an meinen Buchhalter."
    McPhee nickte. „Vielleicht ist es ja noch nicht zu spät, den Schaden wieder zu richten, Euer Gnaden."
    Rafe fühlte erneut heftige Wut in sich aufwallen, die er nur mühsam zu zügeln vermochte. „Fünf Jahre sind eine sehr lan- ge Zeit", meinte er schließlich mit tödlicher Ruhe. „Aber einer Sache können Sie sich gewiss sein - für Oliver Randall wird es bald zu spät sein."

Früh am Morgen klopfte es laut und bestimmt an Olivers Tür. Das Geräusch riss ihn aus einem tiefen Schlaf, und er ver- fluchte leise die Person, die es wagte, ihn zu so unchristlicher Stunde zu wecken. Zu seiner Überraschung sah er kurz darauf seinen völlig verstört wirkenden Kammerdiener das Schlafzim- mer betreten.
    „Was ist los, Burgess? Und was immer es ist, es sollte sehr wichtig sein. Ich habe friedlich wie ein Lamm geschlafen, als Sie anfingen, an meine Tür zu hämmern!"
    „Unten warten drei Männer, Mylord, die darauf bestehen, mit Ihnen zu reden. Jennings hat ihnen gesagt, dass es für Be- sucher noch zu früh sei, aber sie weigerten sich zu gehen. Sie behaupten, dass die Angelegenheit keinen Aufschub dulde. Jennings hat mich gebeten, Sie zu wecken, Mylord." Er holte Olivers Morgenmantel aus grüner Seide.
    „Seien Sie doch nicht so dumm! Ich kann wohl kaum das anziehen, wenn ich mit ihnen spreche. Wer immer die drei sein mögen, sie werden warten müssen, bis ich angekleidet bin."
    „Die Männer meinten, sie würden nach oben kommen und Sie holen, wenn Sie nicht in fünf Minuten unten sind."
    „Was? Die wagen es, mir zu drohen? Was kann so wichtig sein, diese Leute zu einer solchen Stunde in mein Haus zu füh- ren? Hat Jennings Ihnen ihre Namen gesagt?"
    „Ja, Mylord. Der Duke of Sheffield, der Marquess of Belford und der Earl of Brant."
    Oliver überfiel eine bange Vorahnung. Sheffield war hier - und er hatte zwei der einflussreichsten und mächtigsten Män- ner Londons mitgebracht. An den Grund ihres Kommens wag- te Oliver gar nicht zu denken. Am besten wartete er erst einmal ab, was passieren würde.
    Burgess

Weitere Kostenlose Bücher