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Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Titel: Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lang
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dies nicht nur eine Ausgeburt meiner kranken Phantasie ist.«
    Rhys drehte sich kommentarlos um und verschmolz mit der Dunkelheit.
    »Akur, Nolina, weckt die anderen«, befahl Tamir. »Wir müssen uns auf einen Kampf vorbereiten.«
    »Einen Kampf?«, rief Ferin entsetzt. »Wir sollen gegen neunzig Mann kämpfen?« Die Rebellen waren mittlerweile auf stolze vierundvierzig Männer und Frauen angewachsen. Die meisten waren zwar im Umgang mit Waffen geschult, doch richtig kämpfen konnten nur wenige.
    Tamir sagte nichts, Ferin sah ihm an, dass ihn ähnliche Sorgen plagten.
    »Ferin …« Martu stellte sich neben sie, schon fanden ihre Hände zueinander.
    »Das kommt eher als erwartet«, murmelte sie ihm zu. Und ganz anders, als sie es sich ausgemalt hatte.
    »Keine Angst, ich bleibe bei dir.«
    »Aber du …«, setzte sie an, doch er schüttelte mit einem festen »Ich bleibe« den Kopf. Sie zwang ihren ohnehin nur schwachen Protest nieder – er musste wissen, was er tat.
    Nach und nach gesellten sich die anderen zu ihnen. Hoang warf haufenweise Holz auf die Glut, kurz darauf schlugen die Flammen empor und beleuchteten die beunruhigten Gesichter.
    Als alle versammelt waren, informierte Tamir sie über den Stand der Dinge. »Ich gehe davon aus«, sagte er abschließend, »dass sie bei Tageslicht angreifen werden, was bedeutet: Bis zum Morgengrauen müssen wir bereit sein. Akur, bitte.«
    Akur trat vor, und noch bevor er zu sprechen begann, erkannte Ferin, dass die beiden nicht unvorbereitet waren. Sie mussten mit einem Angriff gerechnet haben.
    »Die Gardisten wissen nicht viel über die Situation hier, was uns einen kleinen Vorteil verschafft. Wir werden die besten Bogenschützen in den Bäumen positionieren und die Späher der Garde mit Giftpfeilen empfangen. Anschließend lassen wir sie in unsere Fallen tappen: Fangseile, Netze, Schlingen und ähnliches mehr – mit ein bisschen Glück können wir ihre Vorhut ausschalten, ehe es zum eigentlichen Kampfgeschehen kommt.«
    Dawid ließ ein abfälliges Lachen hören. »Und was dann? Selbst wenn wir die Vorhut erledigen, so bleiben sie doch in der Überzahl. Was sollen wir gegen sie ausrichten?«
    Gemurmel wogte durch die Reihen, einige nickten zustimmend.
    Beschwörend hob Akur die Hände. »So dürft ihr nicht denken. Vergesst nicht, sie fürchten unsere Kräfte. Und den Dschungel. Männer, die Angst haben, kämpfen schlecht.«
    »Und du meinst, wir haben keine Angst?« Dawid sprach aus, was wohl allen durch den Kopf ging. »Sie sind im Kampf ausgebildet. Wie viele von uns sind das? Fünf? Zehn?«
    »Sollen wir etwa weglaufen?«, warf Elmó ein. Er war ein Bär von einem Mann und neben Akur der fähigste Kämpfer der Rebellen.
    »Warum nicht? Die alte Stadt ist nicht weit weg und bietet eine Vielzahl an Verstecken. Und sie liegt zu tief im Dschungel, als dass sich die Merdhuger dorthin wagen.«
    »Sie werden zerstören, was wir hier aufgebaut haben«, gab Akur zu bedenken, »und mitnehmen, was uns gehört. Die Zeit reicht nicht, um alles wegzuschaffen.«
    »Aber zumindest bleiben wir am Leben!«, brüllte Dawid, und die Macht seiner Stimme jagte allen Schauer über den Rücken.
    Tamir behielt wie stets die Ruhe. »Also schön, angenommen, wir tauchen für einige Zeit in Rhivar unter«, griff er Dawids Vorschlag auf. »Wer garantiert uns, dass die Gardisten wieder abziehen? Was, wenn sie erkennen, dass der Dschungel lange nicht so gefährlich ist, wie sie dachten? Sie könnten unsere Hütten zu ihrem Stützpunkt erklären, in aller Ruhe nach uns suchen und die Stadt belagern.«
    Sobenio räusperte sich. »Wenn ich die Zeichen richtig deute, kommen die Merdhuger, um zu kämpfen. Sie sind nicht auf eine Belagerung aus, sie wollen euch eine Lektion erteilen.«
    Euch. Das Wort gab Ferin einen Stich. Sie hatte gehofft, es hätte inzwischen eine Annäherung gegeben, nur eine klitzekleine. Doch der Magier betrachtete sich weiterhin nicht als Mitglied der Gemeinschaft. Dass er überhaupt hier war und sich an der Besprechung beteiligte, war verwunderlich.
    »Wir müssen ihnen die Stirn bieten und kämpfen«, betonte Akur. »Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht.«
    Gegenstimmen wurden laut, andere widersprachen, eine Diskussion entbrannte.
    »Ruhe bitte!« Mühelos erreichte Tamir die erhitzten Gemüter. »Wortgefechte dieser Art sind nicht zielführend, uns läuft die Zeit davon. Akur und ich werden kämpfen. Wir sind für jede Unterstützung dankbar, doch es steht euch frei

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