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MASKENBALL UM MITTERNACHT

MASKENBALL UM MITTERNACHT

Titel: MASKENBALL UM MITTERNACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CANDACE CAMP
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Flur.
    „Sinclair!“ Sie wirbelte voller Empörung zu ihrem Bruder herum.
    Keiner der Männer schenkte ihr auch nur die geringste Beachtung, während beide sich ihrer Jacketts entledigten und die Hemdsärmel hochkrempelten.
    „Wollt Ihr gefälligst mit dem Unsinn aufhören?“, rief Callie hilflos. „Bitte! Hört mir denn keiner zu? Sinclair, mir fehlt nichts. Es ist nicht nötig …“
    „Es ist mehr als nötig“, schnitt der Duke ihr das Wort ab, ohne sie eines Blickes zu würdigen.
    „Callie, halten Sie sich da raus!“, befahl Bromwell im selben Moment.
    „Ich soll mich raushalten?“ Sie starrte ihn entgeistert an. „Soll ich etwa tatenlos zusehen, wie Sie sich mit meinem Bruder prügeln? Wie kann ich mich raushalten?“
    Allerdings war ihr klar, dass die Männer nicht auf sie hören würden, was immer sie auch unternahm, um die Streithähne zu beruhigen. Sie rang verzweifelt die Hände und sah sich suchend im Zimmer um, während die Männer mit erhobenen Fäusten in Kampfstellung gingen und einander lauernd umkreisten.
    Bromwells Linke schoss blitzschnell vor, aber Rochford wich ebenso schnell aus, sodass der Schlag an seiner Schulter abprallte. Bromwell ließ unverzüglich einen rechten Haken folgen, der Rochfords Kinn traf und ihn krachend gegen die Anrichte schleuderte. Eine Porzellanfigur geriet ins Wanken, stürzte und zerbrach klirrend in tausend Scherben auf dem Fußboden.
    Bromwell stürzte sich auf den angeschlagenen Gegner, doch Rochford duckte sich, packte ihn am Arm und schleuderte ihn seinerseits gegen die Wand. Bromwell schlug mit beiden Fäusten auf Rochford ein, beide stießen gegen das Sofa, stürzten über die Lehne auf den Sitz und von dort auf die Dielen, während sie verbissen aufeinander einschlugen und dabei sämtliche Regeln eines sportlichen Faustkampfs außer Acht ließen.
    Callie schrie aus Leibeskräften, aber es nützte nichts. In ihrer Not eilte sie zum Kamin und griff nach dem Schürhaken. Mittlerweile wälzten sich die Raufbolde ineinander verkeilt auf dem Fußboden und rissen Tisch und Stühle um. Callie stand mit erhobenem Schürhaken über dem Kampfgeschehen, brachte es aber nicht über sich, die Waffe einzusetzen.
    Da ertönte eine kühle weibliche Stimme hinter der Kampfszene. „Also, ich muss doch sehr bitten, Rochford … Eine Prügelei im Wohnzimmer? Noch vor dem Frühstück? Wie grässlich vulgär.“
    Callie fuhr zur Stimme herum, der Mund blieb ihr offen stehen. In einem blauen eleganten Reisekleid stand Lady Haughston völlig ungerührt auf der untersten Stufe der Stiege zum Obergeschoss.
    Vor lauter Verwunderung über die unerwartete Erscheinung war Callie unfähig, ein Wort hervorzubringen. Francescas plötzliches Auftauchen bewirkte, dass die Männer mitten in ihrem erbitterten Kampf innehielten und sie gleichfalls in höchster Verblüffung anstarrten.
    „Stehen Sie doch endlich auf, Rochford. Sie sehen völlig lächerlich aus auf dem Fußboden. Das gilt auch für Sie, Bromwell. Ich begreife nicht, wieso Männer nichts Besseres zu tun haben, als Einrichtungsgegenstände zu zertrümmern. Der bedauernswerte Besitzer dieses charmanten Hauses wird kaum erfreut sein über den Schaden, den Sie angerichtet haben.“
    Als niemand eine Erwiderung fand, kam Francesca näher und betrachtete sich das Bild der Zerstörung von der Türschwelle her. „Die Herren sind wohl Mitglieder im Boxsportverein, wie ich annehme?“, fuhr sie fort, während die Raufbolde sich mit betretenen Mienen auf die Füße rappelten. „Ich begreife nicht, wieso Sie Ihre Differenzen nicht im Freien beilegen. Dieser grässliche Lärm hat mich aus dem Schlaf gerissen, den ich so dringend nötig hatte, nachdem Callie und ich spät nachts hier eintrafen. Nun werde ich den ganzen Tag dunkle Ringe unter den Augen haben.“
    Nach kurzer Pause fügte Francesca milder gestimmt hinzu: „Allerdings freue ich mich, Sie als Ganzes wiederzusehen, Rochford. Ich dachte mir schon, dass Sie über ein gebrochenes Bein und geprellte Rippen nicht unbedingt erfreut wären.“
    Der Duke fand als Erster die Sprache wieder. „Wovon zum Teufel reden Sie eigentlich, Francesca?“
    „Von Ihren Verletzungen, wovon denn sonst?“, antwortete sie honigsüß. „Wir brachen sofort auf, nachdem wir den Brief mit der Nachricht Ihres Unfalls erhielten. Sie können sich unsere Überraschung denken, als wir Sie bei unserer Ankunft nicht vorfanden.“
    „Sie … wollen Sie etwa sagen, Sie waren in Callies Begleitung?“,

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