Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
MASKENBALL UM MITTERNACHT

MASKENBALL UM MITTERNACHT

Titel: MASKENBALL UM MITTERNACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CANDACE CAMP
Vom Netzwerk:
knurrte er mürrisch. „Ich fürchte, ich habe eine große Dummheit begangen.“
    „Ja, der Meinung bin ich auch.“
    Er blickte sie scharf an, und dann huschte ein Anflug von Heiterkeit über seine Gesichtszüge. „Liebe Francesca, Sie hätten wenigstens versuchen können, mir zu widersprechen.“
    Francesca schmunzelte. „Und? Was hätte das gebracht?“
    Sie beugte sich vor und berührte tröstend seinen Arm. „Beruhigen Sie sich. Ich glaube nicht, dass Ihre Schwester Ihnen lange böse sein wird. Callie liebt Sie und ist unglücklich, sich mit Ihnen überworfen zu haben.“
    „Hoffentlich haben Sie recht“, antwortete er mit ungewöhnlicher Heftigkeit. „Ich weiß, dass ich zu streng war. Ich habe mich falsch verhalten, dabei lag mir nur daran, sie zu beschützen.“
    Francesca zuckte die Achseln. „Ich habe mir sagen lassen, dass Brüder nun mal so sind. Gelegentlich ist es angenehm, einen Bruder zu haben, das kann ich Ihnen als Schwester versichern. Aber es gibt Zeiten, in denen der Beschützerinstinkt eines Bruders schrecklich lästig ist. Callie ist eine vernünftige Person und hat auch nicht bis gestern noch die Schulbank gedrückt. Ich halte es für ausgeschlossen, dass sie etwas wirklich Leichtfertiges und Unbedachtes tun würde.“
    „Es ist ja nicht so, dass ich kein Vertrauen zu Callie hätte“, erwiderte Rochford düster. „Aber der Mann, mit dem ich sie ertappte, weckte meinen Argwohn.“
    Francesca runzelte die Stirn. „Welcher Mann machte denn einen so negativen Eindruck auf Sie? Callie scheint ihn für einen wohlerzogenen Gentleman zu halten.“
    Rochford setzte zum Sprechen an, warf Francesca einen flüchtigen Blick zu und schaute ebenso rasch weg. „Das mag sein. Aber ich fürchte, er ist gegen mich eingenommen und will mir nichts Gutes.“ Er schüttelte den Kopf, als wolle er böse Gedanken abschütteln. „Es ist eigentlich nichts vorgefallen. Aber als ich ihn in ihrer Begleitung sah … nun ja, verlor ich die Nerven und war wohl zu barsch. Ich hoffe nur, Callie wird mir das nicht ewig nachtragen.“
    „Das würde nicht zu ihr passen“, beschwichtigte Francesca ihn zerstreut, da sie sich fragte, wieso der Duke ihr den Namen des Unbekannten nicht nennen wollte.
    Welchen Grund mochte Sinclair haben, ihr seine Identität zu verschweigen? Sie ging ihr Gedächtnis nach seinen möglichen Feinden durch, kam aber zu keinem Ergebnis. Niemand würde sich Rochford zum Feind machen. Die Menschen waren eher daran interessiert, um seine Gunst zu buhlen, als ihn gegen sich aufzubringen. Im Übrigen hatte er nicht behauptet, dass der Mann sein Feind wäre, sondern nur, dass er ihm nichts Gutes wünschte.
    Sie vermutete, Rochford war in typisch männlicher Art der Meinung, seine Vorbehalte gegen den Mann seien für weibliche Ohren nicht geeignet. Kein Wunder, dass Callie sich darüber aufgeregt hatte.
    „Ich habe eine Idee“, begann Francesca. „Es gibt etwas, was Ihnen und Callie helfen wird, den kleinen Zwist beizulegen.“
    „Sie machen mich neugierig,“ sagte er zweifelnd.
    Francesca lachte. „Bitte sehen Sie mich nicht so misstrauisch an. Es ist nichts Schlimmes. Ich habe Callie eingeladen, bis zum Beginn der Saison bei mir zu wohnen, und falls Sie nichts dagegen haben auch während der Saison. Ich fürchte, Callie langweilt sich in Marcastle. Und die Dowager Duchess … nun ja …“
    Sie ließ den Satz unvollendet, und Rochford schmunzelte. „Ach ja, die Dowager Duchess.“
    „Callie ist ein lebensfrohes, aufgewecktes junges Mädchen, und ich könnte mir denken, dass es für die Duchess ermüdend ist, ständig ein Auge auf sie zu haben“, fuhr Francesca diplomatisch fort. „Callie ist ihrer Großmutter sehr dankbar für alles, was sie für sie getan hat, aber gelegentlich leidet sie unter ihrer herrischen Art.“
    „Ja, wem sagen Sie das! Kein Wunder, Großmutter lässt sich keine Gelegenheit entgehen, sie zu belehren. In diesem Winter ist sie Callie damit ziemlich auf die Nerven gegangen, fürchte ich. Es ist mir ein Rätsel, was sie dazu bewogen haben mag, so lange bei uns zu verweilen, statt wie jeden Winter in Bath mit ihren Freundinnen die Kurbäder zu besuchen.“
    „Wie mir scheint, macht sie sich Sorgen, weil Callie noch nicht verheiratet ist.“
    Rochford brummte verdrießlich. „Sie treibt es noch so weit, dass Callie sich weigert, jemals zu heiraten, nur um sie zu ärgern.“ Er warf Francesca einen verlegenen Blick zu. „Sie halten mich gewiss für ungerecht,

Weitere Kostenlose Bücher