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MASKENBALL UM MITTERNACHT

MASKENBALL UM MITTERNACHT

Titel: MASKENBALL UM MITTERNACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CANDACE CAMP
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ihre Großmutter sie ernstlich zu ermahnen, nicht vorlaut zu sein und die Aufmerksamkeit nicht unnötig auf sich zu lenken, wobei Callie nie Bedenken hatte, sich über diese Ermahnungen hinwegzusetzen.
    Sie führte ihre ungewohnte Hemmung auf die Tatsache zurück, dass es ihr wohl zum ersten Mal in ihrem Leben wirklich wichtig war, einem Mann zu gefallen. Nachdem sie eine Bemerkung über das Wetter als zu banal verworfen hatte und auch den Hinweis auf die Schönheiten der Natur geistlos fand, versuchte sie es mit einem anderen Thema. „Mit dieser Stute haben Sie einen sehr guten Kauf getätigt.“
    Kaum hatte sie den Satz ausgesprochen, befürchtete sie, damit die schlechteste Wahl getroffen zu haben. Bromwell aber wandte sich ihr lächelnd zu, und ihre Selbstkritik schwand.
    „Gefällt sie Ihnen? Das höre ich gerne“, antwortete er. „Ich dachte nämlich beim Kauf der Stute an Sie.“
    Er zügelte sein Pferd mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen, als sei er von seinen eigenen Worten überrascht, bevor er entschuldigend fortfuhr: „Besser gesagt, ich dachte an den Ausflug nach Richmond und hoffte, dass Sie und Lady Haughston daran teilnehmen würden. Ich habe das Pferd natürlich für meinen Landsitz gekauft, hatte aber auch im Hinterkopf, Sie zu einem Ausritt auf Bellissima verlocken zu können.“
    „Ich fühle mich geehrt, dass Sie mir dieses Vergnügen gönnen“, bedankte Callie sich und tätschelte den Hals des anmutigen Pferdes, um das Glücksgefühl, das sie bei seinen Worten durchströmte, zu verbergen. „Sie geht weich und geschmeidig und hat ein feuriges Temperament.“
    „Ich war mir nicht sicher, ob sie zu lebhaft ist“, gestand er. „Aber sie machte auf mich einen vielversprechenden Eindruck, und ich wollte sie mir nicht entgehen lassen. Wie ich sehe, war meine Besorgnis, ob Sie mit ihr umgehen können, unnötig.“
    „Mein Vater setzte mich auf ein Pony, sobald ich laufen konnte“, erklärte Callie schmunzelnd. „Er war ein begeisterter Reiter und Pferdenarr. Ich habe nicht viele Erinnerungen an ihn, aber ich sehe ihn noch vor mir, wie er neben dem Pony herging, um mich aufzufangen, falls ich aus dem Sattel rutsche.“
    Bromwell sah sie stirnrunzelnd an. „Ihr Vater ist früh verstorben? Das tut mir leid.“
    Callie nickte. „Ja, in einem kalten Winter zog er sich eine fiebrige Erkältung zu und starb wenige Wochen später. Ich durfte mich nicht einmal von ihm verabschieden, da meine Mutter in Sorge war, ich könnte mich bei ihm anstecken.“
    „Tut mir leid“, wiederholte er. „Wie taktlos von mir, schmerzliche Erinnerungen aufgewühlt zu haben.“
    Sie lächelte ihn an. „Keine Sorge, ich habe keine schmerzlichen Erinnerungen. Eigentlich erinnere mich nur vage an meinen Vater. Ich war erst fünf, als er starb. Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob ich mich tatsächlich an sein Gesicht erinnere oder nur an das Porträt von ihm, das im Schlafzimmer meiner Mutter hing. Manchmal beneide ich meinen Bruder, der ihn so viel länger kannte als ich.“
    „Nicht jeder kann von sich behaupten, er schätze sich glücklich, seinen Vater länger gekannt zu haben“, entgegnete Bromwell mit leicht herabgezogenen Mundwinkeln.
    „Haben Sie Ihren Vater nicht … ich meine …“, Callie geriet ins Stocken. Ihre Frage war vermutlich zu persönlich.
    „Nein, habe ich nicht“, antwortete er achselzuckend. „Ich hatte nichts für ihn übrig, als er noch lebte und habe nicht um ihn getrauert, als er starb.“
    „Das tut mir schrecklich leid!“, entfuhr es Callie, die spontan die Hand nach ihm ausstreckte, sie aber hastig wieder zurückzog.
    „Nein, mir tut es leid. Wer seinen Vater nicht ehrt, gilt bekanntlich als undankbar. Aber ich bin ein schlechter Lügner und kann nicht behaupten, dass mir etwas an ihm lag. Er war ein harter, gefühlskalter Mann, dem eigentlich nur das eigene Wohl am Herzen lag, und ich wette, unter seinen Bekannten gab es kaum jemanden, der seinen Tod aufrichtig bedauerte. Aber ich hätte dieses Thema nicht anschneiden dürfen.“ Er lächelte ihr aufmunternd zu. „Das ich hiermit beende. Wir wollen lieber von Ihnen sprechen. Wie kam es, dass Ihr Reitunterricht nach dem Tod Ihres Vaters fortgesetzt wurde? War auch Ihre Mutter eine Pferdenärrin?“
    „Oh nein.“ Callie lachte auf. „Meine Mutter hatte nichts für Pferde übrig. Aber da ich leidenschaftlich gerne ritt, wollte sie fortführen, was mein Vater sich gewünscht hätte. Das war ihr sehr wichtig. Sie

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