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MASKENBALL UM MITTERNACHT

MASKENBALL UM MITTERNACHT

Titel: MASKENBALL UM MITTERNACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CANDACE CAMP
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Absichten mit der Dame?“
    „Den Duke ein wenig in Unruhe versetzen“, antwortete er mit einem spöttischen Lächeln. „Mir gefällt der Gedanke, ihn ein Weilchen auf die Folter zu spannen. Er soll sich fragen, was ich beabsichtige … Ob ich seiner Schwester etwas über seine Vergangenheit erzähle. Ob ich versuche, sie gegen ihn aufzubringen oder sie ihm zu entfremden. Ob ich mich so verhalten könnte, wie er es getan hat. Ob ich mich um ihre Zuneigung bemühe und mich dann von ihr abwende. Meiner Erfahrung nach erwartet ein ehrloser Mann ehrloses Verhalten von anderen.“
    „Es wird ihm jedenfalls nicht gefallen, wenn du ihr den Hof machst“, pflichtete Daphne ihm bei.
    „Genauso ist es. Er hat mir bereits eine Warnung erteilt.“
    „Tatsächlich?“ Sie sah ihn neugierig an. „Was hat er getan? Was hat er gesagt?“
    „In seiner arroganten Art“, erklärte ihr Bruder, „befahl er mir herrisch, ich soll mich von seiner Schwester fernhalten, als müsse er nur mit den Fingern schnipsen und alle Welt gehorcht ihm.“
    „Was hast du geantwortet?“
    „Zuerst wollte ich ihm einen Fausthieb versetzen“, gestand Brom mit einem spöttischen Funkeln in den Augen. „Aber Lady Odelia hätte gewiss etwas dagegen gehabt, wenn an ihrem Geburtstagsfest Blut geflossen wäre. Zwei sich prügelnde Herren auf ihrer Terrasse hätten die festliche Stimmung gewiss erheblich gedämpft.“ Achselzuckend fuhr er fort: „Doch dann überlegte ich mir, es würde mehr Spaß bringen, ihn zu provozieren, um ihm zu zeigen, dass nicht alle Welt nach seiner Pfeife tanzt … nicht einmal seine eigene Schwester. Sobald er erfährt, dass wir uns seinem Verbot widersetzt haben, wird er vermutlich umgehend nach London reisen, wütend wie ein angeschossener Bär und …“, seine Mundwinkel zogen sich verächtlich nach unten, „… dann wird er mir einen Besuch abstatten.“
    Broms graue Augen blitzten kämpferisch.
    „Du meinst, er wird dich fordern?“, fragte Daphne besorgt. „Aber nein, Brom! Er soll ein ausgezeichneter Schütze sein. Du könntest tödlich verletzt werden!“
    „Du scheinst zu vergessen, meine Liebe – auch ich bin ein sehr guter Schütze.“
    „Ja, das weiß ich“, entgegnete sie gereizt. „Trotzdem … du riskierst dein Leben … Der Preis ist zu hoch.“
    „Wie dem auch sei, ich bezweifle, dass es so weit kommen wird. Rochford hat sich noch nie einem Duell gestellt, und ich denke nicht, dass er jetzt damit anfangen wird.“
    „Aber wenn du ihn provozierst …“
    Bromwell hob gleichmütig die Schultern. „Ich halte es für wahrscheinlicher, dass wir die Angelegenheit an Ort und Stelle klären, und zwar mit unseren Fäusten.“ Mit einem grimmigen Lächeln ballte er die Hand zur Faust.
    „Bist du sicher?“, fragte Daphne besorgt. „Das letzte Mal …“
    Er wischte ihren Einwand beiseite. „Damals war ich siebzehn. Ihn zu fordern, war der Leichtsinn eines Grünschnabels. Mir würde es größere Genugtuung verschaffen, ihm einen Tritt in seinen arroganten Hintern zu versetzen.“
    „Nun ja, mein Lieber, wenn das dein Wunsch ist“, sagte Daphne im nachsichtigen Tonfall der älteren Schwester und hakte sich bei ihm unter. „Dieses Vergnügen sei dir gegönnt.“
    Der Dienstagmorgen erwachte klar und frisch, eine bleiche Februarsonne strahlte vom wolkenlosen Himmel, ein idealer Tag für einen Reitausflug in den königlichen Park von Richmond. Callie sprudelte bereits beim Frühstück vor Begeisterung über, während Francesca dem Ausflug mit gemischten Gefühlen entgegensah, der Freundin allerdings den Spaß nicht verderben wollte. Sie nickte lächelnd und bestätigte, der Tag sei wunderschön, die Gesellschaft höchst angenehm, und wie wunderbar es sei, dass Reitkostüme nicht nur die Figur vorteilhaft betonten, sondern auch zu den wenigen Kleidungsstücken gehörten, die nicht weiß sein mussten.
    Callies Reitkostüm aus grünem Samt, das sie in ihrem Kaufrausch vor Beginn der Saison in einem exklusiven Schneideratelier anfertigen ließ, trug sie heute zum ersten Mal. Entgegen dem Modediktat der diesjährigen Saison, das eine hochgeschobene Taille vorschrieb, betonte das schmal geschnittene Jackett ihre Taille und war mit schwarzen Aufschlägen an Kragen und Manschetten versehen. Dazu trug sie einen kecken grünen, schwarz eingefassten Samthut, schräg in die Stirn gesetzt, der ihr ein leicht verwegenes Aussehen verlieh.
    Francesca fand, dass Callie ganz entzückend darin aussah, und nahm sich vor,

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