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Maskenschmuck (German Edition)

Maskenschmuck (German Edition)

Titel: Maskenschmuck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sibylle Walter
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laufend Bilder schoss, sagte: „Ich kann es kaum fassen, dass wir hier sind. Es sieht alles genau so aus, wie im Führer beschrieben, kein bisschen geschönt wie sonst oft.“
    Die eindrucksvollen Sandmonumente waren das Resultat Jahrhunderte und Jahrtausende steter Erosion und Vulkanaktivitäten.
    Sie stiegen aus und sahen in der Ferne Blitze und Regen über einem Gipfel.
    „Den hätte ich jetzt auch gern hier. Meinst du, der kommt auch her zu uns?“, fragt Rebecca hoffnungsvoll.
    „Das wird wohl eher nichts. Der verdunstet gleich wieder.“
    Aber es war ein schönes Schauspiel, das sie natürlich gleich mit der Kamera einfingen. Sie konnten nur ganz langsam auf der unbefestigten Straße an den Bergformationen entlang fahren und sich das Leben der Indianervölker vor dieser Kulisse vorstellen. Sie informierten sich im Besucherzentrum über das Leben der Indianer und fuhren danach langsam über die staubige Piste und sahen am Rande der Berge die wenigen Behausungen der Ureinwohner, die sie zu Rebeccas Bedauern aus religiösen Gründen nicht fotografieren durften. Überall gab es Stände mit Silber- und Türkisschmuck, die Rebecca auch beruflich interessierten. Sie kaufte mehrere Stücke als Geschenke für zu Hause.
     
    Abends saßen sie bei Sonnenuntergang auf der Terrasse ihres Hotels, von wo aus sie einen atemberaubenden Blick auf den San Juan River und die Wüstenlandschaft hatten. Der rot glühende Sandstein wirkte besonders stimmungsvoll in der Abendsonne.
    Die Nacht konnten sie dann mehr oder weniger vergessen, weil die Eismaschine direkt neben ihrer Zimmertür lag, und alle Leute, wie es schien, sich mitten in der Nacht daran bedienten.
    „Jetzt ist es auch egal, dass die Klimaanlage so laut ist, bei dem Gerumpel stört das nun auch nicht mehr!“, erbost sprang Arne aus dem Bett und stellte sie wieder an, nachdem sie sich zwei Stunden schlaflos im Bett gewälzt hatten. Immerhin fielen sie noch für einige Zeit in einen unruhigen Erschöpfungsschlaf, aus dem sie bei Morgengrauen wieder von Abreisenden gestört worden, die sich lautstark an der bewussten Maschine zu schaffen machten.
    „Hau sie! Ich stehe jetzt auf, egal, wie früh es ist“, grummelte Rebecca und taumelte aus dem Bett.
    „Bin gerade nicht so in Form, meine Muskeln weichen bei dem Essen langsam auf“, er spielte auf die Hamburger an, die er nur unter Protest zu sich genommen hatte, weil sie unterwegs nichts anderes gefunden hatten.
    Beim sehr frühen Frühstück – gepresste Pappe – wie Arne anmerkte, wurden sie mit einem unglaublichen Anblick belohnt. Draußen auf der Terrasse zeichnete sich die Silhouette der Felsentürme gegen den sich gerade aufhellenden Himmel ab. Sie schauten sich still an. Arne versuchte ihren Gesichtsausdruck zu deuten.
    „Müde und benommen?“
    „Das schon, aber vor allem auch glücklich über alles, was wir hier zu sehen bekommen. Dieser Anblick heute ist einfach unbeschreiblich!“ Sie deutete in Richtung Monument Valley.
    „Es geht so weiter. Auf unserer Tour jagt ein Höhepunkt den nächsten. Vielleicht mute ich dir zu viel zu, aber so viel Zeit haben wir eben auch nicht.“ Er krauste besorgt die Stirn.
    Rebecca gab ihm einen schnellen Kuss. Sie waren zum ersten Mal Tag und Nacht zusammen auf dieser Reise, und es gefiel ihr mehr als sie sagen konnte. Er hatte so viele Eigenschaften, die ihr positiv auffielen, er war umsichtig und rücksichtsvoll, selten oder nie schlecht gelaunt. Er war offen zu fremden Leuten, kam schnell ins Gespräch, konnte aber auch längere Zeit in gemütlichem Schweigen neben ihr verbringen. Was immer auch in Zukunft mit ihnen geschehen mochte, diese kostbaren Wochen würde sie immer als besonderen Schatz in ihrer Erinnerung bewahren.
     
    In den nächsten Stunden glitt eine bizarre Landschaft an ihnen vorüber, sie erreichten bald den ersten Aussichtspunkt am Grand Canyon.
    „Hier habe ich zwei Tage eingeplant, das braucht man einfach, ob wir nun runterklettern oder nicht. Von unserem Hotel kann man direkt in den Canyon gucken, das wird dir besser gefallen als das letzte!“, sagte Arne mit Genugtuung.
    „Sieh dir das an!“, er deutete in die Schlucht, „Da tief unten siehst du den Colorado.“
    Es war schon ein erhebendes Gefühl, hier zu stehen und in die scheinbar unendliche Tiefe zu schauen.
    „Wie weit ist es nach unten?“, ein leicht beklemmendes Gefühl breitete sich in Rebecca aus.
    „Ungefähr vierzehn Kilometer, das letzte Mal habe ich den Abstieg in gut

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