Maskerade
je Bridgedale verlassen hast.“ Sie wurde rot. „Peter, der einzige Grund, weshalb es geschah... Nun, reden wir nicht davon!“
„Warum sprichst du es nicht aus?“ begehrte er auf. „Ich habe dir doch bereits versichert, daß alles aus ist mit Margaret. Sie arbeitet nicht einmal mehr bei Papa, sondern im Kaufhaus Hubbard.“
Liz brachte den Gedanken, der sie seit seiner Rückkehr gequält hatte, nun vor. „Peter“, widersprach sie leidenschaftlich, „wie kann es von heute auf morgen aus mit ihr sein, wenn du sie vor kurzem so geliebt hast, daß es dir gleichgültig war, wem du damit weh tatest? Wie kannst du deine Gefühle derartig an- und abschalten? Du hast sie doch geliebt, oder etwa nicht?“
„Nein“, bekannte er ohne Zögern, „ich war verblendet!“
„Verblendet!“ Die Tränen stiegen ihr in die Augen. „Jawohl, verblendet oder geblendet, wenn dir der Ausdruck treffender erscheint. Aber eines steht fest, daß gerade Margaret mich erkennen ließ, wie anständig und zuverlässig du bist, Liz.“
„Anständig, zuverlässig!“ rief sie feindselig. „Du redest von mir wie von einem Pferd, das du dir vor kurzem gekauft hast.“
„Liz!“
„Jawohl, das ist so! Vergiß nicht, die Liebe ist nicht ganz so einfach!“
„Liz, ich wünschte, du würdest nicht so mit mir reden, so — hm — zynisch. Ich möchte dich wieder so haben, wie du warst.“
„Aber ich habe mich geändert, Peter, und du ebenfalls.“
„Ich nicht.“
„Du verstehst mich nicht. Unter den gegebenen Umständen mußten wir uns alle beide ändern. So viel ist auf uns eingestürmt, und wir mußten damit fertig werden. Wir können nicht einfach so tun, als wäre nichts gewesen, und da wieder anfangen, wo wir vor sechs Monaten abgebrochen haben.“
Er runzelte die Stirn. „Eben das möchte ich, Liz. Ich habe viel wiedergutzumachen , das weiß ich, aber willst du mir nicht wenigstens eine Gelegenheit dazu geben?“
„Eine Gelegenheit? Zu was?“
„Um eben da wieder zu beginnen, wo wir aufgehört haben. Ich möchte dich heiraten — so, als wären diese fünf Monate niemals gewesen. Eine Weihnachtshochzeit — oder eine im Frühling, wenn du unbedingt noch länger warten willst. Die Wohnung über der Garage ist noch immer frei. Nichts hat sich geändert. Sogar die hübschen Gardinen, die du selbst genäht hast, hängen noch an den Küchenfenstern!“
Sie hatte die Gardinen fast vergessen gehabt. Es schien ihr kaum glaublich, daß sie die ganze Zeit dort gehangen hatten.
„Peter“, erinnerte sie sachlich, „du kannst doch nicht einfach so tun, als sei all das nicht geschehen. Hast du es nicht etwas zu eilig?“
„Man kann doch aber von etwas träumen, nicht wahr?“ entgegnete er mit einem Lächeln. „Und schließlich kann niemand behaupten, wir hätten nicht lange genug gewartet!“
„Hab Geduld, Peter“, mahnte sie kaum hörbar, „du mußt verstehen, daß ich diese entsetzlichen Monate nicht einfach auslöschen kann.“
Er drückte ihr die Hand. „Ich will geduldig sein mit dir, Liz.“ Es wurde ihr langsam klar, daß sie einen guten Teil dieses Wochenendes damit zubringen würden, sich gegenseitig für alles mögliche zu entschuldigen, und daß Margaret Hewitt doch nicht gar so leicht aus ihrer beider Leben zu verbannen war.
17. KAPITEL
Penny kehrte von ihrem Ausflug nach New York übersprudelnd vor Begeisterung zurück. Sie hätte die ganze Welt umarmen können. Wie dankbar war sie Liz und Marc, weil sie ihr Phil zugeführt hatten, der wirklich einmal Archäologe werden und an alle die Orte reisen würde, die sie selbst so gerne gesehen hätte. Schon allein der Gedanke, wie alt diese Erde ist und wie viele Menschen auf ihr gelebt hatten, bezauberte sie. Es machte ihr große Freude, Gefäße, Siegel und Reliquien zu betrachten, die nicht hundert, sondern Tausende von Jahren alt waren; zu wissen, daß sie jahrhundertelang im Boden verborgen lagen, überdeckt von anderen Städten, bis Menschen kamen, die zu graben begannen und sie dann mit Meßgeräten und Röntgenstrahlen identifizierten! Bei dem Gedanken lief einem ein Schauder über den Rücken! In Pennys Phantasie wurde der Begriff der Zeit unendlich. Sie nahm sich vor, später auch einmal zu reisen und viele oder alle Wunder dieser Welt selbst zu bestaunen. Der Tag in New York war einfach unbeschreiblich herrlich und faszinierend gewesen, und was sie dabei am meisten erstaunte, war die Tatsache, daß sie ihn in der Gesellschaft eines jungen Mannes
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