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Maskerade der Liebe

Titel: Maskerade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Hause, Watkins!“ rief er. „Fahr mich nach Hause.“
    Lady Dundee hielt Blackmores Nachricht in der Hand, während sie ihre Kutsche bestellte und dann ungeduldig in der Eingangshalle darauf wartete. Die Einladung nach Blackmore Hall überraschte sie nicht im Geringsten. Sie hatte von Anfang an vermutet, dass Emily bei dem Earl war.
    Natürlich hatte sie Randolph gegenüber behauptet, dass Emily für einige Tage nach Hause gefahren war, schon bald aber wieder zurückkehren wollte. Das war das Einzige, was sie tun konnte, um ihn davon abzuhalten, irgendeinen drastischen Schritt zu unternehmen.
    Insgeheim hatte sie sogar gehofft, dass es gar keine Lüge war, doch eigentlich war sie überzeugt, dass Emily zu Blackmore gegangen war. Und er hatte sie natürlich behalten.
    Wo das war, wusste sie nicht. Sie hatte mehrere Male während der letzten drei Tage bei dem Earl vorgesprochen. Seine Diener hatten ihr erklärt, dass er die Stadt verlassen hatte, wollten ihr aber nicht sagen, wo er sich aufhielt. Wo immer das sein mochte, er war jedenfalls mit Emily zusammen. Das war Lady Dundee klar.
    Nun war Blackmore zurückgekehrt und hatte Ophelias leise Hoffnung, dass er Emily nach Gretna Green mitgenommen hatte, zerstört. Sie hätte es besser wissen müssen. Warum sollte er sie heiraten, wenn er sie genauso gut ohne die Mithilfe der Kirche besitzen konnte?
    Schließlich kannte er ihre wahre Identität und hielt somit alle Karten in der Hand. Er wusste nur zu gut, dass weder Lady Dundee noch ihr Bruder öffentlich gegen ihn vorgehen konnten.
    Das bedeutete jedoch nicht, dass sie ihn so einfach davonkommen lassen würde. O nein! Sie wollte ihn dazu bringen, das Mädchen zu heiraten, selbst wenn sie ihn dazu zwingen musste.
    Die Kutsche fuhr vor, und sie stieg hinein. Ungeduldig gab sie die Anweisung loszufahren. Sobald sich der Wagen in Bewegung gesetzt hatte, faltete sie das Papier erneut auseinander und las die kurze Nachricht. Das Einzige, was sie nicht verstand, war Blackmores Bitte, dass sie allein kommen und Randolph nicht erzählen sollte, wohin sie fuhr. Wie merkwürdig! Wo hatte sich der Earl in den letzten drei Tagen nur aufgehalten?
    Als sie schließlich „Blackmore Hall“ erreichte, war Lady Dundee sehr aufgebracht. Sie beachtete den Diener gar nicht, der ihr aus der Kutsche half, und eilte auch an dem Lakaien vorbei, der die schwere Eichentür für sie offen hielt. „Wo ist der Earl?“ wollte sie von dem Mann wissen, der ihren Mantel entgegennahm.
    Er zuckte unter ihrem Blick zusammen, brauchte ihr jedoch gar nicht zu antworten, denn sie konnte bereits Stimmen aus dem ersten Stock vernehmen. Eine davon erkannte sie als die Blackmores und eilte deshalb sogleich nach oben.
    Als sie vor der offenen Tür stand, hörte sie gerade, wie er sagte: „Wo, zum Teufel, ist Hargraves? Er hätte vor mir eintreffen müssen. Ich war mir sicher, dass er hier auf mich warten würde.“
    Als sie ins Zimmer trat, war sie vom Anblick, der sich ihr bot, überrascht. Blackmore schritt unruhig vor dem Kamin auf und ab und wirkte ausgesprochen müde und ungepflegt.
    Auch St. Clair war da, von Emily jedoch keine Spur.
    Sie ignorierte Ians eisigen Blick und wandte ihre Aufmerksamkeit Blackmore zu. „Wo ist sie? Was haben Sie mit ihr gemacht?“
    Jordan wirkte völlig gelassen. Er sah seinen Freund rasch an, ehe er sich hinter seinen großen Schreibtisch setzte, was sie zweifelsohne einschüchtern sollte. „Guten Tag, Lady Dundee“, begrüßte er sie kühl. „Danke, dass Sie gekommen sind.“
    „Wo ist Emily?“
    „Emily? Sie geben also Ihr Spiel so rasch auf?“ Es klang wirklich überrascht.
    Was hatte er geglaubt? Dass sie St. Clair zuliebe ihr Theater weiter fortführen würde, während es um Emilys Wohlbefinden ging?
    „Das ist mir ganz gleich. Ich will wissen, was Sie mit dem armen Mädchen angestellt haben.“
    Er kniff die Augen zusammen. „Das so genannte arme Mädchen ist bei ihrem Vater in Willow Crossing, wo sie auch hingehört. Ich habe sie selbst dort abgeliefert.“
    Verblüfft blickte sie ihn an. Emily war zu Hause? Bei ihrem Vater?
    Dann erst wurde ihr die Bedeutung seines letzten Satzes klar. „Heißt das, dass Sie ohne Anstandsdame zwei Tage lang mit Emily gereist sind? Sie schrecklicher Mann! Sie sollten das besser wissen. Wenn ich erst einmal mit Ihnen fertig bin . . .“
    „Sie mit mir?“ donnerte er. Er fuhr hoch, lehnte sich nach vom und schlug mit der Faust auf die Tischplatte. „Ich habe sie dorthin

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