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Maskerade der Liebe

Titel: Maskerade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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natürlich. Ich bin nur müde. “
    „Nun hören Sie mir einmal zu, Miss Fairchild“, begann Lord Nesfield höchst ungehalten. „Blackmore ist genauso ein Verdächtiger wie die anderen. Achten Sie auf ihn. Erzählen Sie mir alles, was er tut. Berichten Sie mir jedes Wort, das er von sich gibt. Am besten sagen Sie mir erst einmal, was er gestern Abend geäußert hat.“
    Ihre Kopfschmerzen verschlimmerten sich sogleich. Nun musste sie weitere Geschichten erfinden, denn sie konnte ihm auf keinen Fall die Wahrheit gestehen.
    Wenn all das vorüber war, würde sie sich nie mehr in eine solche Lage bringen. Von da an sollte es nur noch Wahrheit und Ehrlichkeit geben. Lügen war viel zu anstrengend.
    Lady Astramont war eine zierliche Frau, albern und dümmlich. Zudem übertrieb sie gem. Sobald ihr Butler Emily und Lady Dundee in die weiße Marmorhalle geführt hatte, eilte sie entzückt lächelnd auf sie zu.
    „Ich bin so froh, dass du kommen konntest, Ophelia!“ Sie besaß ein trällerndes Stimmchen, das zu ihrem Aussehen passte. „Wie viele Jahre ist es jetzt her? Fünfzehn? Zwanzig? Ich schwöre dir, du siehst keinen Tag älter als fünfundzwanzig aus. Die schottische Luft muss gut für die Haut sein.“
    „Es ist nicht die Luft, Hortense, sondern das gute schottische Essen, das mich jung erhält.“ Lady Dundee zeigte auf ihre runden Wangen. „Es lässt keine Falten entstehen.“ Lady Astramont wurde durch diese Bemerkung ziemlich verwirrt. Rasch wandte sie sich Emily zu. „Das muss deine Tochter sein. Sie ist wirklich sehr hübsch! Ähnelt sie dir nicht unglaublich?“
    „O ja.“ Lady Dundees Augen funkelten schalkhaft. „Sie ist ganz die Mutter. “
    „Das sehe ich“, erwiderte Lady Astramont ernst.
    Emily musste ein Lachen unterdrücken, während sie von Lady Astramont in den Salon geführt wurden. Sie vermied es, neugierig umherzublicken, dennoch entging ihr der Prunk des Hauses nicht.
    Lady Dundee hatte ihr erzählt, dass Lady Astramont mehr Geld als Geschmack besaß. Das zeigte sich in der vulgären Zurschaustellung des Reichtums: Goldene Vasen, Marmorstatuen, Vorhänge aus teuren Stoffen.
    Emily musste daran denken, wie viel man mit einem solchen Reichtum für die Armen tun könnte.
    „Wir sind alle im Garten“, verkündete Lady Astramont, als sie durch den Salon zu den offenen Glastüren, die hinausführten, gingen. „Das Wetter ist so schön, dass wir die Tische draußen gedeckt haben. Ihr werdet nicht glauben, was für eine Aufregung es hier gegeben hat. Alle sprechen nur von der einen Sache.“
    „Wovon denn?“ fragte Lady Dundee.
    Lady Astramont blieb stehen, warf rasch einen Blick über die Schulter und sprach dann mit leiser, zwitschernder Stimme. „Du wirst nie erraten, wer meine Einladung angenommen hat.“ Sie hielt inne, um die Wirkung zu erhöhen. „Lord Blackmore. Der Earl selbst. Zu meinem Frühstück! Ich werde mir nie mehr Sorgen machen müssen, ob genug Leute meine Einladungen annehmen. Er geht sehr selten irgendwohin, wenn überhaupt, dann nur zu ganz besonderen Veranstaltungen. “
    Emilys Herz klopfte heftig. Jordan hier! Gütiger Gott, sie war nicht darauf vorbereitet. Sie spürte Lady Dundees fragenden Blick. Jordan hatte gesagt, dass sie sich wieder sehen würden.
    „Das ist das Aufregendste, was seit Jahren passiert ist!“ rief Lady Astramont aus. „Und du, meine liebe Freundin, bist hier, um es mitzuerleben. Ist das nicht wunderbar?“ „Ja, wirklich wunderbar“, gab die Countess trocken zurück. „Ist Blackmore schon da?“
    „O nein, noch nicht. Das wäre zu viel verlangt. Ich bin mir sicher, dass er spät eintreffen wird, was natürlich sein Vorrecht ist. Er ist schließlich Lord Blackmore. Aber er hat seine Zusage heute Morgen geschickt, weshalb ich annehme, dass er wirklich kommen will.“
    Es dauerte noch eine Stunde, bis der Earl erschien. Obgleich Emily versuchte, so zu tun, als würde sie sein Eintreffen nicht bemerken, war das recht schwierig. Sein Auftritt mit Lady Astramont an seinem Arm war wirklich köstlich. Sogleich sprachen alle Anwesenden mit leisen Stimmen darüber.
    Offenbar hatte niemand Lady Astramont geglaubt, als sie stolz verkündet hatte, dass der Earl zu ihrem Frühstück kommen würde. Man hatte allgemein angenommen, dass Lady Astramont das erfunden hatte, um ihr gesellschaftliches Ansehen zu heben.
    Da er nun wirklich eingetroffen war, sprachen die Gäste flüsternd Vermutungen darüber aus, warum er sich wohl herabgelassen hatte,

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