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Maskerade der Liebe

Titel: Maskerade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Eitelkeit“, log Emily. „Welche junge Frau möchte schon, dass man sie krank und bleich sieht, ohne dass sie ihre besten Kleider anlegen kann?“
    Sein Blick wurde wachsamer. „Das klingt nicht nach Lady Sophie. Ich halte sie nicht für eitel. Noch nie habe ich ein einfacheres und ehrlicheres Mädchen kennen gelernt. Deshalb habe ich mich auch entschlossen, ihr meine Aufmerksamkeit zu widmen.“
    Entschlossen, ihr meine Aufmerksamkeit zu widmen? Das klang mehr nach einem Mann, der eine preisgekrönte Stute aussuchte, als nach einem Verliebten. Vielleicht war sie doch zu voreilig gewesen, als sie Lord St. Clairs Gefühle einzuschätzen versuchte.
    „Ich traue dem Vater der Dame nicht“, fuhr er fort. „Er ist dazu fähig, sie vor Besuchern abzuschirmen, um unerwünschte Bewerber von ihr fern zu halten.“
    Emilys Herz schlug heftig. Seine Worte kamen der Wahrheit zu nahe, um zufällig zu sein. Was sollte sie ihm sagen? Wie brachte sie ihn nur dazu, mehr zu verraten? Sie musste sicher sein, bevor Lord Nesfield es wagen konnte, ihn anzuklagen.
    Emily versuchte einen direkten Vorstoß. „Meinen Sie damit, dass die Beziehung zwischen ihnen und meiner Cousine so weit fortgeschritten war, dass sich ihr Vater zu solchen Schritten genötigt sah?“
    Er presste die Lippen zusammen, den Blick immer noch auf die Statue gerichtet. Wie sollte sie etwas an seinen Augen erkennen, wenn sie sie nicht sehen konnte? Sie hielt den Atem an und wartete gespannt auf seine Antwort.
    Plötzlich seufzte er. „Das letzte Mal, als ich sie traf, kamen wir beinahe dazu, über eine Heirat zu sprechen. Doch dann unterbrach ihr Vater das Gespräch, und ich habe sie seitdem nicht wieder gesehen. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.“
    Gütiger Himmel, er musste es sein! Sie fühlte sich so erleichtert. Endlich musste sie sich nicht länger Sorgen machen, entlarvt zu werden, sondern konnte diesen Schwindel beenden.
    Aber vielleicht war sie auch zu voreilig. Sie brauchte mehr Beweise.
    „Haben Sie Onkel Randolph Ihre Absichten offenbart?“ „Das möchte ich nicht, bevor ich mir nicht ihrer Gefühle sicher bin. Ihr Schweigen vermittelt mir den Eindruck, ich könnte meine Hoffnung, dass sie etwas für mich empfindet, begraben. Wenn, sie selbst Ihnen, ihrer Cousine, nichts von mir erzählt hat. . .“
    „Das hat sie aber!“ Er durfte nicht zu mutlos werden, sonst würde sie nie erfahren, ob er derjenige war, den sie suchten. „Wir haben nach meinem ersten Ball lange über Sie gesprochen.“
    „Was hat sie gesagt?“
    „Hm . . . Das kann ich Ihnen leider nicht verraten.“ Sie lächelte ihn scheu an. „Sophie würde mir niemals vergeben, wenn ich ihre Geheimnisse ausplauderte.“
    Aufmerksam blickte er sie an, und sie erkannte am Ausdruck seiner dunklen Augen Misstrauen. „Spielen Sie mit mir, Lady Emma?“
    Sie schluckte. Nun zeigte er sich von seiner gefährlichen Seite. „Überhaupt nicht. Aber wenn Sie meinen Onkel nicht einmal über Ihre Absichten aufklären wollen, sehe ich nicht ein, warum ich Ihnen etwas über meine Cousine verraten soll. Das wäre nicht recht, vor allem wenn er nicht mit Ihnen einverstanden ist.“
    Nachdenklich blickte er Emily an. „Ich möchte Ihnen ein Geständnis machen.“ Als er innehielt, wagte sie kaum zu atmen. „Wissen Sie . . .“
    „Hier seid ihr also“, dröhnte auf einmal eine laute weibliche Stimme. Lady Dundee rauschte, dicht gefolgt von Jordan, in den Saal. „Wir dachten schon, dass wir euch verloren hätten.“
    Emily warf der Countess einen vernichtenden Blick zu. O nein, sie war so nahe an der Aufklärung gewesen! Sie war sich sicher, dass er genau in diesem Augenblick von der geplanten Flucht erzählen wollte. Doch dank Lady Dundees ausgeprägten Beschützerinstinkts musste Emily es nun noch einmal probieren.
    Lady Dundee schien weder Emilys noch Lord St. Clairs Ärger zu bemerken. Sie eilte mit den Armen wedelnd auf sie zu, so dass wahrscheinlich das ganze Museum auf sie aufmerksam wurde. „Es ist wunderbar, nicht wahr? Ich bin wirklich froh, dass Sie uns eingeladen haben, St. Clair.“ Sie lächelte Emily zu. „Ist es nicht herrlich, meine Liebe?“ „Ja, Mutter, das ist es.“
    Lady Dundee seufzte. „Aber dieses ganze Laufen hat mich sehr ermüdet.“
    „Vielleicht sollten Sie sich einen Augenblick ausruhen, bevor wir weitergehen“, meinte Lord St. Clair rasch, der wieder seine entgegenkommende Art an den Tag legte. Er bot der Countess den Arm. „Ich glaube, im

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