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Maskerade in Rampstade (German Edition)

Maskerade in Rampstade (German Edition)

Titel: Maskerade in Rampstade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Farago
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abgelenkt.
    »Wenn es Ihnen leid tut, dann ist das jetzt zu spät«
    »Aber es tut mir ja gar nicht leid. Im Gegenteil. Ich freue mich für Edward. Wer ist denn die Glückliche?«
    Mally reichte mir die Hand, um mir in die Badewanne zu helfen. Wohlig rekelte ich mich im warmen Wasser. Wie gut das tat, wenn sich nach der langen Reise sämtliche Glieder wieder entspannten. »Amelie Hurdon«, antwortete Mally, und es klang so befriedigt, als würde sie mir damit einen wohlverdienten Schlag versetzen.
    »Amelie Hurdon? Elizabeths Schwester?«
    »Ja, genau die. Und darum läuft jetzt die Pfarrersfrau mit stolzgeschwellter Brust umher und kann ihr Glück kaum fassen. Zuerst heiratet ihre Älteste den Herrn von Matthews Manor, und dann bringt die nächste sogar einen Baron nach Hause. Sie kann sich kaum fassen vor Stolz.«
    »Und darum hat mein Bruder sie hinausgeworfen?« wollte ich wissen.
    »Nein, nicht darum. Sondern, weil sie hierher gekommen ist und sofort damit begonnen hat, Mylady wieder wie ein unmündiges Kind zu behandeln. Und dann hat sie auch noch eins von den jüngeren Mädchen bei sich gehabt Ich vergesse immer, wie dieses Ding heißt Sie wissen schon, die Unscheinbare mit den Pickeln auf der Nase.«
    »Abigail«, sagte ich. Die Beschreibung war wirklich treffend gewesen.
    »Ja, genau die.« Mally nickte. »Und nicht nur, daß die Pfarrersfrau sich hier benahm, als sei das ihr Haus und sogar versuchte, dem Herrn Vorschriften zu machen. Nein, sie wollte auch die kleine Lady ins Bett verbannen. Und dann sollte diese Schwester da immer bei ihr bleiben, um den ganzen Tag mit ihr Gebete zu sprechen, Für eine gesunde Geburt Mylady war ganz verstört, wagte sich jedoch nicht zu widersetzen. Na, und da hat Ihr Bruder eingegriffen.«
    »Da hatte er wirklich recht«, stimmte ich zu, »wer kümmert sich jetzt um Elizabeth?«
    »Na, ich natürlich«, sagte Mally entrüstet.
    »Und die Hebamme?«
    Sie machte eine abfällige Handbewegung: »Ach dieses alte, mißmutige Weib. Die wird schon noch früh genug erfahren, wenn es bei uns soweit ist. Ich will sie nicht länger als unbedingt nötig da haben. Und jetzt dauert es ja noch mindestens eine Woche, bis es soweit ist.«
    »Warum bist du dir so sicher?« fragte ich, während ich mir aus dem Bad helfen ließ.
    »Ich habe genügend Erfahrung, das können Sie mir glauben«, sagte Mally, während sie mir fest den Rücken abtrocknete. »Doch nun zu Ihnen. Was ist passiert?«
    »Wer sagt dir, daß etwas passiert sein muß?« fragte ich. Es sollte leichthin klingen. Und doch konnte ich nicht verhindern, daß ich errötete. Rasch schlüpfte ich in mein Nachthemd.
    »Wenn ein junges Ding bei Nacht und Nebel…«
    »Wenn du mich meinst«, unterbrach ich sie, »ich bin kein junges Ding.«
    »Wenn ein junges Ding«, wiederholte sie ungerührt, »bei Nacht und Nebel ins Haus seiner Väter zurückkehrt, dann ist. etwas passiert. Und meistens ist ein Mann im Spiel. Hat dir einer schöne Augen gemacht und dich dann sitzenlassen?«
    »Mally!« rief ich empört. Doch wenn man es genau bedachte: War es in Wirklichkeit nicht ähnlich? Hatte mir Jojo nicht schöne Augen gemacht? Und mich dann sitzengelassen? Sitzengelassen hatte eigentlich ich ihn. Oder doch nicht? Es war alles so verwirrend. Und ich war zu müde, um darüber nachzugrübeln. Ich wollte nur noch schlafen. Am nächsten Tag würde ich alles mit James besprechen. Dabei würden wir sicher irgendeine Lösung finden.
    Ich ging zum Bett und schlüpfte unter die Bettdecke, die Mally zurückgeschlagen hatte.
    »Na, dann schlafen Sie sich erst einmal aus«, sagte sie und begann, die nassen Handtücher zusammenzusammeln.
    »Ach, es tut so gut, die müden Beine auszustrecken. Ich bin einfach zu müde, um mich zu unterhalten. Was machen Elizabeth und James heute abend?«
    »Mylady fühlte sich den ganzen Tag nicht sehr wohl. Darum hat sie sich so bald zu Bett begeben. Und Ihr Bruder muß. sich ja schließlich um den Gast kümmern.«
    »Gast?« fragte ich und meine Augen waren schon zugefallen. »Was denn für ein Gast?«
    »Irgendein Offizier, Hauptmann, glaube ich, ich habe seinen Namen vergessen. Kam gestern an, und hatte glatt die Stirn, sich hier für ein paar Tage einzuquartieren. Obwohl das jetzt wirklich nicht die passende Zeit ist, Besuche zu machen. So knapp vor der Niederkunft.«
    »Wirklich seltsam«, murmelte ich, schon fast im Halbschlaf.
    »Vielleicht können Sie morgen mit Ihrem Bruder sprechen. Und ihn davon überzeugen, wie

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