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Maskerade in Rampstade (German Edition)

Maskerade in Rampstade (German Edition)

Titel: Maskerade in Rampstade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Farago
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jetzt keine sehr große Hilfe.« Meine Stimme klang strenger als ich es meinte. Ertat mir leid. Ich hatte meinen großen, gelassenen Bruder noch nie so hilflos und nervös erlebt Die Haare, die er sonst kunstvoll in Locken gelegt hatte, waren durcheinander. Seine Hände zitterten.
    »Schade, daß du niemanden hast, der dir Gesellschaft leisten könnte«, meinte ich mitfühlend. »Irgend jemand sollte dich ablenken.«
    »Das werde ich übernehmen«, sagte eine Stimme ganz in der Nähe. »Komm James, alter Freund, ich fürchte, du bist hier etwas de trop .«
    Natürlich erkannte ich diese Stimme sofort wieder. Ich hätte sie unter Hunderten, ja unter Tausenden herausgehört Langsam drehte ich mich um und sah, daß die Türe eines der Gästezimmer offenstand. Fahles Kerzenlicht drang auf den Gang hinaus. Dieses Zimmer hatte James gehört, bevor er geheiratet hatte und in die Gemächer der Eltern gezogen war. Nur ganz besonderen Gästen war es gestattet, in diesem Raum zu nächtigen. Ein Mann stand in der offenen Türe, im eleganten, seidenen Morgenmantel, dunkelblau mit Paisleymuster. Die dunklen Locken korrekt frisiert, die ebenso dunklen Augen auf mich gerichtet. Eine gute Portion Belustigung war in ihnen zu erkennen und noch etwas anderes, das ich nicht genau definieren konnte, das mir aber einen wohligen Schauer über den Rücken jagte.
    James erinnerte sich an seine Pflichten als Hausherr: »Ich brauche euch einander nicht vorzustellen, nehme ich an. Sophia, ich glaube, du kennst Hauptmann Maine, ich meine, ich vergesse immer wieder, daß du ja jetzt der Earl bist, aber ihr kennt euch ja ohnehin, und da dachte, also…« Er hatte völlig den Faden verloren. Aus dem Schlafzimmer drang erneut das laute Stöhnen der werdenden Mutter.
    »Jojo, bitte«, sagte ich, »nimm James und bringe ihn in die Bibliothek.«
    Ich blickte den beiden nach, wie sie den Gang hinuntermarschierten. Jojo hatte sich bei James eingehängt und zog den Widerstrebenden unbarmherzig mit sich.
    Mein Herz machte einen Luftsprung. Jojo war hier! Wie erhergekommen war, war mir in diesem Augenblick völlig gleichgültig. Nur die Tatsache, daß er da war, war wichtig. Was konnte das anderes bedeuten, als daß er mich liebte?
    Ein lautes Schluchzen riß mich aus meinen Gedanken. Ich beeilte mich, in die Gegenwart zurückzukehren.
    Die einzige Geburt, die ich bisher am Rande miterlebt hatte, hatte sich vor Jahren im Haus einer Pächtersfamilie zugetragen. Ich war damals aus irgendwelchem Grund in das Haus gekommen, um mit dem Familienvater etwas zu besprechen. Dort war alles in hellster Aurregung gewesen, und ich erfuhr, daß die Niederkunft der Pächtersfrau unmittelbar bevorstand. Die wortgewaltige, gewichtige Hebamme hatte das Regiment geführt Sie scheuchte die älteren Töchter durch das Haus, um abgekochtes Wasser und saubere Tücher zu holen. Obwohl ich selbst nicht in das Schlafzimmer vorgedrungen war, konnte ich mich erinnern, daß kalte, nasse Tücher gebraucht wurden, um die Stirne der Gebärenden zu kühlen. Im Wohnzimmer hatte sich der werdende Vater befunden und seine Aufregung im Alkohol ertränkt.
    Damals suchte ich schleunigst das Weite, und so waren meine Kenntnisse über Geburtshilfe gering geblieben. Immerhin wußte ich aber, daß man abgekochtes Wasser, weiße Tücher und kalte Kompressen für die Stime der werdenden Mutter benötigte.
    Ich zog energisch an der Klingelschnur. Lucy erschien umgehend, um meine Anweisungen entgegenzunehmen. Sie erzählte mir auch, daß Harry sich bereits auf den Weg gemacht hatte. Dann hieß es also warten.
    Ich setzte mich an das Kopfende des Bettes meiner Schwägerin, hielt ihre Hand und sprach ihr gut zu. Langsam wich die Angst aus ihren Zügen. Wir konnten uns sogar ein wenig unterhalten.
    Nach einer guten Stunde waren dann endlich die schweren Schritte zu hören, die das Kommen der Hebamme ankündigten. Ich wäre der behäbigen Frau am liebsten um den Hals gefallen, als sie von Lucy begleitet ins Zimmer trat Sie stellte ihre schwere Tasche auf die Kommode und wusch sich die Hände inder Waschschüssel. Dann sagte sie mit dröhnender Stimme: »Na, dann wollen wir einmal sehen, Mylady«, und schlug die schwere Decke mit einem geübten Griff zur Seite. »Sie sind jung und kräftig, da werden wir das mit Leichtigkeit schaffen, nicht wahr? Sie müssen nur alles tun, was ich Ihnen sage. Dann haben wir es bald vorbei. Und immer daran denken, daß Sie gut durchatmen. Nicht die Luft anhalten! So ist es

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