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Maskerade in Rampstade (German Edition)

Maskerade in Rampstade (German Edition)

Titel: Maskerade in Rampstade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Farago
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dich jetzt Mally überlasse und wir treffen uns dann zum Abendessen? Da können wir uns in Ruhe unterhalten. Ich habe auch eine Überraschung für dich!«
    Arm in Arm gingen wir in das obere Stockwerk hinauf.
    »Eine Überraschung?« fragte ich. »Sag’ schon, was es ist. Du weißt, daß ich es nicht ausstehen kann, wenn du mich auf die Folter spannst«
    James lächelte geheimnisvoll. »Kein Wort kommt über meine Lippen. Du mußt dir die Überraschung schon selbst ansehen.«
    Ich seufzte. »Bist du mir sehr böse, wenn ich sie mir erst morgen ansehe? Ich bin todmüde und möchte nichts als ein heißes Bad und dann ins Bett. Obwohl du mich so neugierig gemacht hast, daß ich wahrscheinlich kein Auge zutun werde.«
    James lachte. »Ist schon in Ordnung. Schlaf dich erst einmal aus. Die Überraschung kann warten. Sicher wirst du dich doppelt treuen, wenn … wenn ich sie dir präsentiere und du hübsch und ausgeruht bist.«
    »Hübsch und ausgeruht?« fragte ich, »was kann das bedeuten? Ist es ein Schmuckstück? Komm, James, sage mir, ob es ein Schmuckstück ist.«
    »Neugiernase«, sagte er nur und stieß die Tür zu meinem Zimmer auf und rief fröhlich: »Sie ist da, Mally!« Dann wandte er sich wieder mir zu und küßte mich sanft auf die Wange.
    »Schlaf gut. Wir haben morgen viel vor.« Er winkte mir leicht zu und verließ das Zimmer.
    Ich blickte mich um. Es war alles noch genau so, wie ich es verlassen hatte. Ich war ja nur zwei Monate fort gewesen. Wie viel sich in dieser Zeit ereignet hatte !
    »Wie schön, wieder daheim zu sein!« rief ich aus und breitete die Arme aus. Mally eilte herbei und gab mir einen Kuß auf die Wange. »Wir freuen uns auch, daß Sie wieder da sind. Sie sehen ziemlich mitgenommen aus. Wie war die Fahrt?«
    »Anstrengend«, sagte ich und bückte mich stöhnend, meine Stiefel aufzuschnüren.
    »Blaß um die Nase sind Sie auch«, stellte Mally nach eingehender Prüfung meines Gesichtes kritisch fest.
    »Das kommt von der weiten Fahrt«, entgegnete ich.
    »Papperlapapp«, widersprach meine Kinderfrau, »da steckt sicher ein Mann dahinter. Wer hat Sie unglücklich gemacht, mein Täubchen? Dieser Luftikus?« Ich mußte lachen. Mally hatte wirklich ein scharfes Auge: »Nein, nicht der Luftikus.«
    In diesem Augenblick ging die Tür auf, und zwei Mädchen in adretten, gestreiften Kleidern brachten schwere Eimer mit heißem Wasser, das sie in die bereits halbvolle Kupferbadewanne füllten.
    Erstaunt stellte ich fest, daß mir die beiden völlig fremd waren. Das Kleid, das sie trugen, war mir schon bei Fanny aufgefallen. Elizabeth hatte also schon die ersten Veränderungen vorgenommen, kaum daß ich dem Haus den Rücken kehrte, dachte ich bitter. Energisch rief ich mich zur Ordnung. Es war völlig richtig, was sie tat.
    »Das sind Lucy und Rose«, erklärte Mally. »Mylady hat sie eingestellt, damit sie mich endasten, wenn der Erbe da ist.«
    Die Mädchen gössen das Wasser in die Wanne. Dann knicksten sie schüchtern und wurden von Mally aus dem Zimmer gescheucht.
    Mally legte frische Handtücher bereit und gab einige Tropfen Rosenöl ins Badewasser.
    »Wie geht’s Elizabeth?« erkundigte ich mich, während Mally mir aus dem Kleid half.
    »Oh, wie’s einer jungen Lady eben so geht, wenn sie knapp vor der Niederkunft steht. Obwohl ich ihr ja immer und immer wieder sage: ›Fürchten Sie sich nicht, Mylady. Solange die alte Mally bei Ihnen ist, kann Ihnen nichts geschehene.‹«
    »Und die Pfarrersfrau? Ich war sicher, daß sie hier im Hause bereits das Kommando führen würde. Doch James sagte, sie sei wieder abgereist.«
    »Ha, abgereist!« rief Mally amüsiert. »Er hat sie regelrecht hinausgeworfen.«
    »Hat er das?« Was war denn in meinen stillen Bruder gefahren? Bis jetzt war ich immer der Meinung gewesen, er hätte viel zu viel Furcht vor seiner Schwiegermutter, um zu so einem Vorgehen fähig zu sein.
    »Recht hatte er«, sagte Mally. »Der kleinen Lady ist es so gut gegangen. Sie war voller Tatendrang. Hat gleich das oberste zuunterst gekehrt, als Sie weg waren…«
    »Das freut mich zu hören«, sagte ich sarkastisch.
    Mally schienen ihre offenen Worte nicht im geringsten peinlich zu sein. »Habe immer gesagt, es würde der jungen Ehe guttun, wenn Sie nicht mehr hier leben«, fuhr sie, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, fort. »Die kleine Lady wäre sonst nieerwachsen geworden. Das erinnert mich an etwas: Mr. Stanford hat sich verlobt.«
    »Nicht möglich! « Ich war sofort

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