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Maskerade in Rampstade (German Edition)

Maskerade in Rampstade (German Edition)

Titel: Maskerade in Rampstade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Farago
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einfach so tun, als sei ich eingeschlafen. Damit entging man am besten unerwünschten Gesprächen. Und als ich so saß, die Augen geschlossen, dem ständigen rhythmischen Rütteln und Rattern der Kutschenräder ausgesetzt, da bin ich wohl nach kurzer Zeit tatsächlich eingenickt.

XVIII.
    Es war bereits dunkel, als wir auf Matthews Manor ankamen. Die Uhrzeiger gingen auf achtzehn Uhr zu. Ich fühlte mich wie erschlagen vom ständigen Rattern der Kutschenräder, vom Hin-und Hergestoße, wenn das Fahrzeug in Löcher auf der Straße geriet, die durch die heftigen Regenfälle an manchen Stellen nahezu unpassierbar geworden war. Mein Nacken, meine Beine, mein ganzer Körper schmerzten. Als die Lichter des Pförtnerhäuschens im kalten, nebelverhangenen Abend sichtbar wurden, wäre ich vor Freude und Dankbarkeit fast in Tränen ausgebrochen. Der Pförtner kam aus seinem Haus und beäugte streng dasfremde Fahrzeug. Als er sah, daß ich es war, die ihn aus seinem gemütlichen Lehnstuhl hinaus in den kalten Regen geholt hatte, grüßte er freundlich und öffnete das breite Eisentor. Der Weg zum Haupthaus war nicht mehr weit. Eine schmale Pappelallee entlang, dann eine scharfe Linkskurve und schon lag es vor uns: mein geliebtes Zuhause. Mit seinen hellerleuchteten Fenstern, die Wärme und Geborgenheit verhießen. Es tat gut, wieder zu Hause zu sein. Wie freute ich mich auf James und auf Mally, ja sogar auf meine Schwägerin Elizabeth! Vor allem aber freute ich mich auf ein heißes Bad und auf einen langen, erholsamen Schlaf in meinem vertrauten Bett.
    Die Kutsche fuhr auf den bepflasterten Vorhof von Matthews Manor ein. Unser Kommen war nicht unbemerkt geblieben. Denn gerade eben öffnete sich die Eingangstür und Wickham, der Butler trat ins Freie. Er trug den mächtigen, breiten Regenschirm, den wir für derartige Fälle ständig in der Halle bereithielten. Mit Schwung öffnete er den Schlag: »Willkommen zu Hause, Miss Sophia!« begrüßte er mich so freundlich, daß mir ganz warm ums Herz wurde. »Der Herr erwartet Sie in der Bibliothek.«
    »Ich freue mich auch so, wieder daheim zu sein«, sagte ich aus vollem Herzen. »Würden Sie sich bitte um die Kutsche kümmern. Die Pferde müssen sofort in den Stall und ordentlich abgerieben werden. Und Greg, der Kutscher von Rampstade Palace braucht auch dringend ein trockenes Quartier und einen heißen Grog, und dann ist da noch Melissa…«
    »Machen Sie sich keine Sorgen, Miss Sophia. Sie können alles getrost meiner Fürsorge überlassen«, erwiderte der Butler und begleitete mich ins Haus. Ich lächelte ihm dankbar zu und begrüßte Fanny, unser erstes Stubenmädchen, die in der Halle auf mich wartete. Ich überließ es ihr, sich um Melissa zu kümmern, und wollte eben zu meinem Bruder eilen, als sich die Tür zur Bibliothek öffnete und James heraustrat.
    »Hallo, kleine Schwester! Da bist du ja endlich wieder.« Fröhlich schloß er mich in die Arme. »Wir hatten dich schon heute mittag erwartet.«
    »Ach James, ich freue mich so, dich zu sehen. Ich habe dir viel zu erzählen«, sagte ich. Doch dann hielt ich inne: »Ihr habt mich heute mittag erwartet?« fragte ich verwundert. »Woher wußtet ihr denn, daß ich auf dem Weg hierher war?«
    Was sollte James’ Reaktion wohl bedeuten? Warum war er plötzlich so verlegen?
    »Ein… ein Bote war da, von Rampstade, weißt du, und der hat es uns gesagt.«
    »Wie überaus fürsorglich von der Herzogin! « rief ich aus. »War es Joseph? Wo ist er? Hast du ihn bei den Stallburschen untergebracht?«
    James schüttelte den Kopf: »Nein, nicht bei den Stallburschen … ich meine, ich habe ihn nirgends untergebracht. Er ist gleich wieder zurückgeritten.«
    »Bei dem Wetter?« rief ich aus.
    James antwortete mir nicht. »Gut siehst du aus«, sagte er statt dessen. »Elizabeth ist oben in unserem Schlafzimmer. Mally rechnet damit, daß es noch eine gute Woche dauern wird, bis das Baby kommt. Da wird sich Elizabeth sicher freuen, wenn du ihr ein bißchen die Zeit vertreibst.«
    »Ist denn deine Schwiegermutter nicht hier?« fragte ich verwundert. »Ich hatte fest damit gerechnet, sie hier vorzufinden.«
    »Oh, sie war kurz da«, erklärte James mit seltsam beiläufiger Stimme. »Aber sie hat es schließlich vorgezogen, wieder an die Seite des Pfarrers zurückzukehren. Sie wird dort gebraucht, weißt du. « Das klang alles sehr seltsam.
    »Sicher möchtest du dich frisch machen.« James hakte sich bei mir unter. »Wie wäre es, wenn ich

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