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Mathilda, Mathilda! - Drei wie Zimt und Zucker: Band 3 (German Edition)

Mathilda, Mathilda! - Drei wie Zimt und Zucker: Band 3 (German Edition)

Titel: Mathilda, Mathilda! - Drei wie Zimt und Zucker: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Langen
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Also … ein bisschen anstrengend auf die Dauer. Aber wahrscheinlich ist das so anstrengend, wenn man zu den Beliebtesten der Klasse gehört. Denn natürlich muss man dann immer als Erste wissen, was angesagt ist.
    Während wir vier, eingehakt wie Freundinnen, zurück zum Bahnhof gingen, drückte Julia meinen Arm: »Ach, Mathilda«, sie seufzte. »Wie sehr musst du vermissen, mitten in Köln zu leben. Und wie hältst du es nur in diesem winzigen Dorf aus?« Aus ihrer Stimme klang echte Anteilnahme mit. Julias Gefolge nickte verständnisvoll und warf mir von links und rechts mitleidige Blicke zu.
    »Ach, ich bin natürlich immer noch viel in Köln, weil meine abf hier gleich um die Ecke wohnt«, erklärte ich mit fester Stimme, als mir plötzlich ein Gedanke kam. Vielleicht würde mich der Club der Angesagten weiter brauchen, um immer über neue Trends informiert zu sein? »So weiß ich mit als Erste, wo es was Neues und Angesagtes gibt«, fügte ich ruhig hinzu. Aber mein Herz klopfte bei jedem Wort schneller.
    »Oh, wie cool ist das denn«, riefen Julia und ihr Gefolge im Chor. Plötzlich blieb Julia mitten auf dem Bürgersteig stehen und sah mich todernst an: »Du Arme, dann musst du unter den Landeiern doch verrückt werden.«
    »Nun …« Ich dehnte die wenigen Buchstaben wie einen Kaugummi, während ich einfach weiterging und verzweifelt überlegte, was ich darauf sagen sollte. Wenn ich weiter zum Club der Angesagten gehören wollte, durfte ich auf keinen Fall wie ein Landei klingen. Also bloß nichts erzählen von Blümchen, meinem Pflegepony, oder von dem einsamen Teich, wo Mats und ich schwimmen gingen. Am besten auch kein Wort über unsere Partys auf dem Krone-Hof, sonst klang das nachher noch wie Kindergeburtstag auf dem Bauernhof. Wie schön es war, dass ich mit Linn und Philippa im selben Dorf wohnte, erwähnte ich besser auch nicht. Denn die beiden waren für Julia Luft – oder schlimmer noch Landeier. Obwohl es in der Winterluft kalt war, wurde mir mit jedem Schritt heißer. Was sollte ich nur antworten? Es blieb kaum noch etwas übrig. Endlich fiel mir etwas ein und das war sogar die Wahrheit. »Wir sind natürlich nur von hier weggezogen, weil meine Mutter ein altes Haus geerbt hat. So schön wie dort könnten wir in Köln nirgends wohnen.«
    Julia nickte und schaute einem gutaussehenden Jungen in einer Fliegerjacke nach, der mindestens schon sechzehn war. »Stimmt, von Scott habe ich schon gehört, dass euer Haus ein Traum sein muss.«
    Ich wusste nicht so recht, ob sie mit dem Traum nicht eher den Jungen meinte. »Es ist echt toll, denn ich habe das Dachgeschoss ganz für mich. Am coolsten ist, dass in meinem Zimmer über die ganze Länge der Dachschräge ein Einbauschrank geht.«
    Julia und ihr Gefolge sahen mich fasziniert an. Noch nie hatte ich den Einbauschrank in meinem Zimmer so geliebt wie in diesem Moment. Oder, ich überlegte, vielleicht konnten sie es sich nicht richtig vorstellen? Darum fügte ich hinzu: »Wisst ihr, fast ein bisschen so wie diese begehbaren Schränke, die die Stars in Hollywood alle haben.« Das hätte ich nicht tun sollen.
    Julia sah mich gebannt an und sagte nur eines: » Das muss ich sehen, Mathilda! Wann kann ich zu dir kommen?«

Voll im Stress

    S eitdem war ich voll im Stress. Denn wenn Julia Ende der Woche kam, musste mein Zimmer einfach genial aussehen. Total stylish und alles, was peinlich ist, musste bis dahin verschwinden. Nur in den Einbauschrank konnte ich es auf keinen Fall stopfen wie sonst immer, wenn Mama mich zwingt aufzuräumen, denn dorthinein will Julia bestimmt gucken. Jetzt hatte ich echt ein Problem: Wohin mit meinen alten Kuscheltieren, meinen auf dem Dielenboden verstreut herumliegenden Anziehsachen, Zeitschriften und Zettelchen? Seufzend blickte ich in den Schrank und fischte eine leere Kaugummipackung und drei einzelne Socken heraus. Es würde viel Arbeit werden, aber mir blieb keine Wahl, bis Freitagnachmittag musste ich das gesamte Zimmer richtig aufräumen. Mama wäre entzückt. Nur – wie sollte ich das bloß schaffen?
    Morgen, am Mittwoch, war ich schon zum gemeinsamen Plätzchenbacken bei Lea eingeladen. Sie ist eine aus Julias Gefolge. Eigentlich war ich gar nicht so wild darauf, kleine Herzen, Sterne und Nikoläuse aus Teig auszustechen, liebevoll zu verzieren und zu backen. Denn am liebsten naschte ich den rohen Teig! Das war ziemlich praktisch. Mama brauchte so gut wie keine Keksdosen, weil bei uns sowieso kaum Plätzchen aus dem

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