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Maurice, der Kater

Maurice, der Kater

Titel: Maurice, der Kater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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denn die Ratten sind dort wie eine Polizei.
    Der Clan bewacht eure Speisekammern… Entschuldigung, ich meine die
    Speisekammern der glücklichen Stadt. Rattenfänger sind nicht mehr
    nötig. Denkt nur an die Einsparungen. Und das ist erst der Anfang. Die
    Holzschnitzer der glücklichen Stadt werden reicher…«
    »Wie?«, fragte Hauptmann der Holzschnitzer interessiert.
    »Weil die Ratten für sie arbeiten«, erklärte Maurice. »Sie müssen die
    ganze Zeit über nagen, damit sich ihre Zähne abnutzen, deshalb könnten
    sie genauso gut Kuckucksuhren bauen. Und auch die Uhrmacher
    erwarten gute Geschäfte.«
    »Warum?«, fragte Krickelich, der Uhrmacher.
    »Kleine Pfoten sind bestens dafür geeignet, mit kleinen Federn und
    Zahnrädchen umzugehen«, sagte Maurice. »Und dann…«
    »Würden sie nur Kuckucksuhren bauen oder auch andere Dinge?«,
    fragte Hauptmann.
    »…und dann ist da noch der Tourismus«, fuhr Maurice fort. »Zum
    Beispiel die Rattenuhr. Kennt ihr die Uhr von Bums? Auf dem Stadtplatz?
    Jede Viertelstunde kommen kleine Gestalten heraus und schlagen die
    Glocken. Kling bong bang, bing klong bong. Sehr beliebt. Ist auf
    Postkarten und so abgebildet. Leute kommen von weither, um einfach
    auf dem Platz zu stehen und darauf zu warten.«
    Der Uhrmacher räusperte sich. »Soll das heißen, wenn wir… ich meine,
    wenn die glückliche Stadt eine besondere große Uhr und Ratten hätte, so
    würden Leute kommen, um sie zu sehen?«
    »Und sie würden bis zu einer Viertelstunde auf dem Platz warten«,
    sagte jemand.
    »Genug Zeit, um handgefertigte Modelle der Uhr zu kaufen«, sagte der
    Uhrmacher.

    Die Stadträte dachten darüber nach.
    »Krüge mit Rattenbildern«, sagte der Töpfer.
    »Handgenagte Holzteller als Souvenir«, sagte Hauptmann.
    »Knuddelige Plüschratten!«
    »Ratte-am-Stiel!«
    Sonnenbraun atmete tief durch. »Gute Idee«, sagte Maurice ruhig.
    »Natürlich auch Zuckerwatte .« Er sah zu Keith. »Und die Stadt würde sicher einen eigenen Rattenpfeifer einstellen. Für Zeremonienzwecke.
    ›Lass dich zusammen mit dem offiziel en Rattenpfeifer und seinen Ratten
    malen‹, so in der Art.«
    »Wie wär’s mit einem kleinen Theater?«, fragte jemand.
    Sonnenbraun drehte sich um. »Sardinen!«
    »Nun, Chef, al e machen Vorschläge, und da dachte ich…«, protestierte
    Sardinen.
    »Wir sollten darüber reden, Maurice«, sagte Gefährliche Bohnen und
    zog am Bein der Katze.
    »Bitte entschuldigt mich für einen Moment.« Maurice wandte sich mit
    einem kurzen Lächeln an den Bürgermeister. »Ich muss mich mit meinen
    Klienten beraten. Natürlich spreche ich hier von der glücklichen Stadt«, fügte er hinzu. »Und das wird nicht diese Stadt sein, denn wenn meine
    Klienten fortziehen, kommen neue Ratten. Es gibt immer mehr Ratten.
    Und sie sprechen nicht, und sie haben keine Regeln, und sie pinkeln in die Milch, und dann müsst ihr euch neue Rattenfänger suchen, welche,
    denen ihr vertrauen könnt, und dann habt ihr nicht mehr so viel Geld,
    weil alle zu der anderen Stadt gehen. War nur so ein Gedanke.«
    Er wanderte über den Tisch und näherte sich den Ratten.
    »Es lief so gut«, sagte er. »Wisst ihr, dass ihr zehn Prozent bekommen
    könntet? Eure Gesichter auf Krügen und so!«
    »Und dafür haben wir die ganze Nacht gekämpft?«, zischte
    Sonnenbraun. »Um Haustiere zu sein?«
    »Dies ist nicht richtig, Maurice«, ließ sich Gefährliche Bohnen
    vernehmen. »Es dürfte besser sein, an das gemeinsame Band zwischen
    intelligenten Spezies zu appellieren …«

    »Ich weiß nichts von intelligenten Spezies«, sagte Maurice. »Wir haben
    es hier mit Menschen zu tun. Wisst ihr über Kriege Bescheid? Sie sind
    sehr beliebt bei den Menschen. Sie kämpfen gegen andere Menschen.
    Vom gemeinsamen Band halten sie nicht viel.«
    »Ja, aber wir sind keine…«
    »Jetzt hör mal«, sagte Maurice. »Vor zehn Minuten haben euch diese
    Leute für eine Plage gehalten. Jetzt glauben sie, dass ihr… nützlich seid.
    Wer weiß, was sie morgen denken?«
    »Du möchtest, dass wir für sie arbeiten ?«, fragte Sonnenbraun. »Wir
    haben uns hier einen Platz erkämpft !«
    »Ihr arbeitet für euch selbst «, erwiderte Maurice. »Diese Leute sind keine Philosophen. Sie sind einfach nur… gewöhnliche Leute. Sie verstehen
    nichts von den Tunneln. Dies ist eine Marktstadt. Man muss auf die
    richtige Weise an ihre Bewohner herantreten. Und ihr haltet andere
    Ratten von hier fern, und ihr pinkelt nicht mehr in die Milch,

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