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Maurice, der Kater

Maurice, der Kater

Titel: Maurice, der Kater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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gestellt
    werden.«
    »Oh, junge…?«, fragte Raufmann.
    »Pfirsiche. Ich bin eine Ratte.«
    »Und… äh… sind die Wächter im Stande, durch Rattentunnel zu
    kriechen?«
    »Ja! Weil es auch Ratten in der Wache geben wird. Ist doch ganz klar«,
    sagte Maurice. »Kein Problem!«
    »Ach? Und was meint Feldwebel Doppelpunkt dazu? Feldwebel
    Doppelpunkt?«

    »Äh… keine Ahnung, Herr. Es wäre viel eicht ganz gut. Ich könnte
    bestimmt nicht durch ein Rattenloch kriechen. Natürlich brauchen wir
    dann kleinere Dienstmarken.«
    »Aber es kann doch nicht angehen, dass ein Rattenwächter einen
    Menschen verhaftet.«
    »O doch, natürlich«, erwiderte Feldwebel Doppelpunkt.
    »Was?«
    »Wenn die Ratte ein richtig vereidigter Wächter ist, eine echte
    Wächterratte… dann kann man ihr nicht sagen, he, du darfst niemanden
    verhaften, der größer ist als du. Eine Ratte als Wächter könnte sehr
    nützlich sein. Ich habe da von einem kleinen Trick gehört; sie laufen im
    Hosenbein hoch und…«
    »Zum nächsten Punkt, meine Herren. Ich schlage vor, wir überlassen
    diese Sache dem Unterausschuss.«
    »Welchem, Herr? Wir haben bereits siebzehn!«
    Einer der Stadträte schnaufte. Das Schnaufen kam von Herrn
    Schlummer, der 95 Jahre alt war und den ganzen Morgen über friedlich
    geschlafen hatte. Es bedeutete, dass er jetzt erwachte.
    Er starrte zur anderen Seite des Tisches. Sein Schnurrbart bewegte sich.
    »Dort sitzt eine Ratte !«, sagte er und streckte die Hand aus. »Sieh nur, mm, frech wie Oskar! Eine Ratte! Und sie trägt einen Hut !«
    »Ja«, sagte die Person neben ihm. »Es geht hier darum, mit Ratten zu
    sprechen.«
    Herr Schlummer blickte zur Seite und tastete nach seiner Brille. »Was?«
    Er sah genauer hin. »Bist du, mm, ebenfal s eine Ratte?«
    »Ja. Ich heiße Nahrhaft. Wir sind hier, um mit den Menschen zu reden.
    Damit al der Ärger aufhört.«
    Herr Schlummer starrte auf die Ratte hinab. Dann blickte er über den
    Tisch zu Sardinen, der den Hut hob. Dann blickte er zum Bürgermeister,
    der nickte. Anschließend machte sein Blick erneut die Runde, und seine
    Lippen bewegten sich in dem Versuch, al es zu verstehen.
    »Ihr alle sprecht?«, fragte er.
    »Ja«, bestätigte Nahrhaft.

    »Aber… wer hört zu?«, fragte Herr Schlummer.
    »Früher oder später klappt das auch«, sagte Maurice.
    Herr Schlummer starrte ihn an. »Bist du eine Katze?«, fragte er.
    »Ja«, antwortete Maurice.
    Herr Schlummer verdaute diesen Hinweis langsam. »Ich dachte, wir
    töten Ratten«, sagte er und schien in diesem Punkt nicht mehr ganz
    sicher zu sein.
    »Ja, früher, aber dies ist die Zukunft«, erwiderte Maurice.
    »Tatsächlich?«, murmelte Herr Schlummer. »Hab mich immer gefragt,
    wann es so weit sein würde. Na gut. Auch Katzen sprechen jetzt? Bravo!
    Man muss, mm, mit den Dingen gehen, die… sich bewegen, ganz klar.
    Äh, bitte weck mich, wenn man den, mm, Tee serviert, Mieze.«
    »Äh… wer älter als zehn ist, darf Katzen nicht ›Mieze‹ nennen«, sagte
    Nahrhaft.
    »Paragraph 19b«, sagte Maurice mit fester Stimme. »›Niemand darf
    Katzen mit dummen Namen ansprechen, es sei denn, sie bekommen
    unverzüglich eine Mahlzeit.‹ Das ist mein Paragraph.«
    »Wirklich?«, erwiderte Herr Schlummer. »Meine Güte, die Zukunft ist
    seltsam. Ich schätze, es muss alles geregelt werden…«
    Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, und nach einer Weile begann er
    zu schnarchen.
    Um ihn herum gingen die Diskussionen weiter. Viele Leute sprachen.
    Einige hörten zu. Gelegentlich kam man überein und ging zum nächsten
    Punkt über, um dann wieder zu streiten. Aber die Papierstapel auf dem
    Tisch wurden größer und größer, sahen immer offiziel er aus.
    Sonnenbraun zwang sich, wieder wach zu werden, und er fühlte sich
    beobachtet. Der Bürgermeister am anderen Ende des Tisches bedachte
    ihn mit einem langen, nachdenklichen Blick.
    Während er zu ihm sah, beugte sich der Mann zur Seite und richtete
    einige Worte an einen Sekretär, der nickte, am Tisch entlangging und sich
    Sonnenbraun näherte.
    »Verstehst… du… mich?«, fragte er und sprach jedes einzelne Wort
    besonders deutlich aus.

    »Ja… weil… ich… nicht… dumm… bin«, erwiderte Sonnenbraun.
    »Der Bürgermeister lädt dich zu einem Gespräch in sein Büro ein«,
    sagte der Sekretär. »Die Tür dort drüben. Ich könnte dir hinunterhelfen,
    wenn du möchtest.«
    »Ich könnte dir in den Finger beißen, wenn du möchtest«, erwiderte
    Sonnenbraun. Der

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