Maxine Sullivan
schwarzen Anzug. Dann fiel ihr Blick auf Briana.
„Und wie schön, dass du auch mitgekommen bist“, sagte sie in einem so warmen Tonfall, dass Briana sich fragte, warum sie diese Frau jemals für kühl und reserviert gehalten hatte.
„Ich freue mich auch, dich zu sehen, Sonya.“ Briana nickte Danielle lächelnd zu, die ihre kastanienroten Locken in einem lockeren Knoten zusammengefasst hatte. „Dich auch, Danielle.“
„Dani, bitte.“
In gespielter Verzweiflung hob Sonya die gepflegten Hände. „Da habe ich meiner Tochter einen so hübschen Namen gegeben, und sie muss ihn immer so grausam verstümmeln.“ Sie wies auf die beiden leeren Stühle. „Bitte, nehmt doch Platz.“
Briana und Jarrod setzten sich.
Sonya strahlte. „Ich bin so froh, dass ihr hier seid. Jarrod, wir haben so wenig Gelegenheit gehabt, miteinander zu sprechen. Ich hatte gehofft, dich nach Kims Trauung noch zu sehen. Aber dann war die Presse überall, und so bin ich lieber nach Hause gefahren.“
„Ich bin auch etwas früher gegangen“, meinte Jarrod.
„Das war schlau.“ Sonya wandte sich zu Briana um. „Und du sahst so hinreißend aus auf der Juwelenschau.“
„Danke.“ Briana lächelte. „Ja, alles hat gut geklappt.“
Der Abend verlief ausgesprochen angenehm, bis Briana zufällig Jarrods Blick auffing, der mehr als deutlich machte, wonach er sich sehnte. Sofort erinnerte sie sich daran, wie es gewesen war, als sie sich das erste Mal hier trafen. Wie es zu ihrer Abmachung gekommen war und was sie dann oben in einer der Luxussuiten getan hatten – für eine Million Dollar.
Und nun liebte sie ihn.
Und er wäre heute fast ertrunken.
Schnell senkte sie den Blick. Vielleicht empfand er es als erregenden Kick, sich hier im Kasino an diesen ersten gemeinsamen Abend zu erinnern. Ihr ging es nicht so. Wann immer sie in Zukunft dieses Kasino betreten würde, würde sie an die Zeit mit dem geliebten Mann denken müssen. Und am Strand würde es ihr wahrscheinlich ebenso ergehen. Sie würde ihn nie vergessen können.
„Wie geht es deinem Vater, Jarrod?“, fragte Sonya in einem eher beiläufigen Tonfall. Aber alle Anwesenden wussten, wie ernst es ihr mit dieser Frage war. Denn sie hatte seit etwa dreißig Jahren kein Wort mehr mit ihrem Bruder gewechselt.
„So gut, wie unter den Umständen zu erwarten ist.“
„Ich hatte so sehr gehofft, dass Oliver inzwischen wieder ganz der Alte ist.“
„Ja, wir auch. Aber der Schlaganfall hat leider einiges für immer zerstört.“
„Ich weiß. Ich habe vor einigen Monaten mit Katherine telefoniert.“ Die anderen sahen Sonya erstaunt an. „Sie ist nicht mehr so optimistisch wie früher. Immerhin ist es schon fünf Jahre her.“
„Manches braucht eben länger, um zu heilen“, sagte Jarrod leise, und Briana fragte sich, ob er sich dabei nur auf den Zustand des Vaters bezog.
Der Bruch zwischen beiden Familien war im Grunde tragisch. Sonya und Danielle waren Hammonds, waren aber von Sonyas Bruder Oliver, dem Vater von Jarrod und Matt, verstoßen worden, als Sonya sich entschloss, den Blackstones nach dem Tod ihrer Schwester zu helfen.
Doch Familien sollten in der Lage sein, Streitigkeiten zu überwinden. Wie sehr wünschte sich Briana, dass ihre Mutter noch am Leben wäre. Und Marise. Dann würde sie manches anders machen.
„Ja, das stimmt“, meinte Sonya nur und sah den Neffen dankbar an.
Der erste Gang wurde serviert.
„Ich muss sagen“, fing Danielle wieder an und griff nach ihrer Gabel, „hier in Melbourne kann man wirklich gut einkaufen. Eigentlich wollten wir schon am letzten Wochenende kommen, aber Mum scheute die Menschenmassen, die zum Grand Prix hier waren.“
„Allerdings!“ Sonya lachte. „Ich hasse große Ansammlungen von Menschen. Aber Ryan und Kim waren mit ihren Partnern hier. Ihr habt euch doch auch getroffen, Jarrod, oder?“
„Kurz.“
Es folgte ein angespanntes Schweigen.
„Ich war auch da“, sagte Briana schnell. „Es war nett, alle wiederzusehen. Und Jessica ist die strahlendste Schwangere, die ich je gesehen habe. Sie freut sich schon sehr auf die Kinder. Und Ryan wohl auch.“
„Ja, Kinder sind ein großes Glück“, meinte Sonya.
„Du schienst aber nicht immer sehr glücklich mit mir zu sein. Zum Beispiel warst du sehr dagegen, dass ich nach Port Douglas ging“, sagte Danielle lächelnd.
„Weil ich dich nicht verlieren wollte.“ Sonya sah die Tochter liebevoll an. „Aber ich weiß, dass du das deiner Karriere zuliebe tun
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