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Mayabrut (German Edition)

Mayabrut (German Edition)

Titel: Mayabrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Argos
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können es nicht geschafft haben, sie sind zu langsam“, platzte Cara heraus.
    „Vidal, wie kommst du darauf?“
    „Ich glaube mittlerweile, dass dieses kleine rote Etwas, das ich in den Schädel kriechen sah, unser gesuchter Killer war. Und dieses Ding bewegte sich nicht schneller als eine Raupe.“
    „Wie groß war denn dein roter Verdächtiger?“, bohrte Jeff nach.
    „Kann ich leider nicht genau sagen, da ich es nicht genau gesehen habe. Es war vielmehr ein verdächtiges Glitzern in der lederartigen Augenhöhle, etwa wie eine Träne, was mich stutzen ließ. Anfangs glaubte ich an eine Sinnestäuschung, aber das kollabierte Huhn untermauert meinen Verdacht von einem Angriff durch ein Gifttier – ein anderer Vergleich fällt mir dazu nicht ein.“
    „Was ist eigentlich aus dem Huhn geworden?“, fragte Jeff und schnitt sich noch ein großes Fleischstück aus dem Braten.
    „Ich glaube, dass es wie die anderen gefiederten Kandidaten bei Mutychäk gelandet ist, jedenfalls glich ihre Hütte heute einem Schlachthaus, als ich sie und Chola besuchte.“
    Betroffen schauten sich alle an. Während Jeff sofort einen halb zerkauten Bissen ausspuckte, wies Gregori auf die geleerte Cognacflasche und meinte, das der Ararat das schon regle. Dann griff er sich eine Truthahnkeule und biss hinein.
    Tori lächelte: „Zumindest hat dieses Getränk den Appetit unseres ach so satten Gregori wieder angeregt“, und lächelnd setzte sie fort: „Nun mal keine Panik, beim Braten entstehen Temperaturen, die Bakterien und mit Sicherheit auch Parasiten abtöten.“
    Gregori hatte sich gerade in das Innere seiner Truthahnkeule vorgearbeitet, als er eine blutige Stelle bemerkte. Angeekelt warf er das Fleisch auf den Teller zurück. Mit einem lauten Platsch knallte es auf das Porzellan. Interessiert nahm Tori die Keule in die Hand und drehte sie langsam. Sie räusperte sich kurz und bat um Aufmerksamkeit. Zunächst zeigte sie auf die knusprige Haut, danach wies sie auf das blutige Innere und begann mit ihren Ausführungen: „Diese halbrohe Keule bietet ein anschauliches Demonstrationsobjekt für meine Hypothese. Die gebratene Haut möchte ich mit der obersten Leichenschicht gleichsetzen, während das rohe Innere den Lagen darunter entsprechen soll. Wenn dort noch weitere Killer lauern, müssen wir eigentlich nur die obersten Leichen abtragen und darunter suchen.“
    Gregori grunzte dazwischen: „Das können meine Männer gleich morgen früh in Angriff nehmen, die brauchen endlich wieder eine Aufgabe, sonst drehen die mir noch am Rad.“
    „Trotzdem bleibt das Problem mit unseren Versuchstieren und dem Ammoniakgas“, gab Cara zu bedenken und grübelte laut: „Was spricht eigentlich dagegen, in den Schacht Frischluft zu pumpen?“
    „Nichts“, erwiderte Gregori und weiter: „Sutin braucht nicht unbedingt noch weitere Leichenteile. Außerdem habe ich gestern von ihm die Anweisung bekommen, die Zerstörung der Grabstätte vorzubereiten. Sutin geht es jetzt nur noch um die Entdeckung dieses mysteriösen Krankheitserregers. Dies muss wohl auch sehr dringend sein, da inzwischen noch ein weiterer geheilter Aids-Patient unter unbekannten Umständen verstorben ist.“
    Es wurde also eng für Sutin, grübelte Cara. Vielleicht konnte er dies ausnutzen: „Gregori, sag mal, was hat Sutin eigentlich danach mit uns,  mit euch vor?“ Ganz bewusst hatte er dieses ‚mit euch‘ eingestreut, um Gregoris Reaktion zu testen.
    Arglos erwiderte der: „Na, wir werden alle ausgeflogen, was denn sonst?“
    „So, werden wir das wirklich? Warum sollte Sutin das denn tun?“, trat Cara hart nach. Jetzt konnte man deutlich erkennen, wie es in Gregori arbeitete. Der Alkohol erschwerte zwar den Denkprozess, aber lockerte ihm auch die Zunge, mit fatalen Folgen.
    „Na ohne uns verrottet doch sein Koks-Frachter auf dem Meeres…“, erschrocken blickte Gregori auf.
    Eisige Stille trat ein. Mit seiner Plapperei hatte Gregori sie unfreiwillig zu Mitwissern gemacht und spätestens jetzt war ihr Todesurteil besiegelt. Es machte auch keinen Sinn, sich unwissend zu stellen, dazu waren ihre Reaktionen viel zu eindeutig.
    Cara reute seine Fangfrage, in der er sich selbst verstrickt hatte und mit der er Tori, Jeff und vielleicht auch Chola in tödliche Gefahr gebracht hatte.
    Schweigen. Alle erwarteten ängstlich Gregoris Antwort. Tori gewann als Erste die Fassung wieder und sinnierte: „Gregori, egal was jetzt in Ihnen vorgeht, lassen Sie uns zunächst  einmal

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