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Mayabrut (German Edition)

Mayabrut (German Edition)

Titel: Mayabrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Argos
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ausschließlich auf rechte Arme konzentrieren. Celia ermächtigte er mit der Überwachung und Anleitung der Arbeiten am Schacht, um eine fachgerechte Bergung des Materials zu gewährleisten.
    Eine Entscheidung, die Cara zwar nachvollziehen konnte, da Celia durch die Kombination von medizinischer Ausbildung und exzellenten Russischkenntn issen ideal geeignet war. Trotzdem regte sich in ihm erneut Misstrauen. Eine fast fühlbare Nähe, gepaart mit einer intimen Distanz, schien sie mit Sutin zu verbinden, fast wie Arzt und Patient.
    Und genau das war es. Sutin war schwer krank, wahrscheinlich hatte er AIDS, aber er war auch ein Mensch, der über schier unerschöpfliche materielle Ressourcen verfügte, und solch ein Mann hatte mit Sicherheit einen Leibarzt oder eine Leibärztin.
    Und jetzt passte auch alles zusammen. Deshalb drängte Celia trotz der verletzten Tori darauf, Akälajaw zu suchen, deshalb zapfte sie diesem Vampir regelmäßig sein Blut ab. Sie extrahierte daraus ein Heilmittel für Sutin – und vielleicht war sie auch die Geliebte von Sutin. Oh, mein Gott, barmte er innerlich und starrte zu Celia hinüber.
    Mit dem Spruch: „Nach Starren kommt Wahnsinn“, holte sie ihn in die Wirklichkeit zurück – und wieder lächelte sie dabei in ihrer jovialen, unverbindlichen Art.
     
    Erstaunlicherweise willigte Chola ein, als er sie bat, ihren ehemaligen Peiniger erneut zu befragen. Er spürte aber, welche Überwindung Chola diese Zusage kostete. Auch wenn es ihm weh tat, sie leiden zu sehen, er brauchte sie als Dolmetscher. Andererseits war das Grauen, das sich für ihn einst mit Akälajaw verband, verflogen. An dessen Stelle war Sutin mit seinem Gefolge getreten.
    Als sie Tage später die Treppe zu Akälajaw hinabstiegen und er von Weitem sah, wie der Aufzug mehrere Kühlboxen nach oben förderte, schämte er sich. Er fühlte sich wie einer dieser Konquistadoren, deren Glanz mit jedem neuen Raub, mit jeder neuen Vergewaltigung und jedem neuen Totschlag mehr und mehr verblasste.
    Er bat Chola, am Kerker Akälajaws auf ihn zu warten. Traurig verließ sie ihn. Scham, dieses Gefühl brannte sich in seine Seele, als er am Schacht stand und bemerkte, was dort geschah. Von unten ertönten dumpfe, kreischende Geräusche, die ihn an irgendetwas erinnerten. Plötzlich schoss die Arbeitsbühne nach oben und hielt am Podest, an dessen Treppe jetzt eine Metallrutsche lehnte. Die Plattform war bis zum Rand mit einer graugrünen Masse gefüllt. Auf den ersten Blick ähnelte die flauschige, wellige Oberfläche Grashügeln. Mit einer langen Metallstange, deren Ende in einen Enterhaken auslief, hebelte ein Russe die Tür auf, worauf sich eine Lawine ergoss. Schimmelüberzogene Köpfe, Gliedmaßen und ein zerlöcherter Torso fielen heraus und kullerten mit einem grausigen Scheppern die Metallrutsche herunter. Der Steinboden war mit Plastikplanen abgedeckt, die den Aufprall dämpften.
    Zuerst glaubte er, die Zerstückelungen seien auf Akälajaws kannibalische Rituale zurückzuführen, aber dann sah er das Unglaubliche. Dutzende am Ende ausgefranste Schnitte, so als ob man die Körper zersägt hatte. Und nun begriff er, was dort unten dumpf röhrte; Sutins Leute zerteilten die Leichen mit Kettensägen auf eine für den Weitertransport günstige Größe. Und hier oben hastete Celia von einer Kühlbox zur nächsten, um das ordnungsgemäße Befüllen zu überwachen.
    Zwei bärtige Russen schoben ihn zur Seite und trugen einen Behälter zu einem Golf-Car. Dann füllten sie die nächste Box, begleitet von den wachsamen Augen Celias.
    Als er dann Chola vor Akälajaws Zelle traf, schaute sie ihn fragend an, aber er wagte es nicht, ihren Blick zu erwidern. Er schämte sich für Sutins Leichenräuber, aber er fürchtete sich auch vor dem, was noch kommen würde. Diese ganze Expedition verwandelte sich immer mehr in einen Horrorfilm, in dem nur noch die Zombies und Werwölfe fehlten, denn in der Rolle des Vampirs glänzte schon Akälajaw.
    Vor dessen vergitterter Tür hing jetzt eine Plastikplane, sodass der Alte keinerlei Sicht mehr zum Schacht hatte. Cara rüttelte kurz am Gitter, worauf von innen Akälajaws Bewacher erschien und öffnete.
    Als sie eintraten, schlich der Wächter stumm an ihnen vorbei und verschloss hinter ihnen wieder die Tür. Cara erschrak, als er Akälajaw sah. Der Alte lag apathisch da und starrte an die Decke. Von seinem Körper ging nur noch ein schwacher grüner Schein aus und dieser pulsierte schwach. Akälajaw

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