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Mayday

Mayday

Titel: Mayday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas H. Block , Nelson DeMille
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rasch.
    NEGATIV . BEHALTEN SIE BISHERIGEN KURS BEI . UMPUMPEN DAUERT NUR ZWEI BIS DREI MINUTEN . ALLE SCHALTER AM PLATZ DES FLUGINGENIEURS .
    »Verdammter Mist!« Berry schnallte sich los und stand auf. »Sharon, liest du mir die Anweisungen vor, wie sie reinkommen?« Er setzte sich auf Carl Fesslers Platz und schnallte sich wieder an.
    »Es geht los, John. Fertig?« »Fertig!« »›In der Mitte … des Schaltpults des Flugingenieurs … fin
    den Sie vier Schalter … mit der Aufschrift … Niederdruck-
    Treibstoffventileinstellung. Bestätigen Sie.‹« »Ja, ich hab’ sie gefunden.« Crandall tippte rasch eine Bestätigung. »Okay, es geht weiter!
    ›Stellen Sie die Schalter auf … aus.‹« Berry sah zu ihr hinüber. »Alle vier?« »So steht’s hier.« Berry starrte die Schalter an. Irgend etwas war hier nicht in
    Ordnung. Sein Instinkt warnte ihn davor, diese Anweisung überstürzt auszuführen. Er erinnerte sich an eine Mahnung aus einem Fliegermagazin: Wichtige Schalter einzeln betätigen! Er streckte zögernd die rechte Hand nach dem ersten Schalter aus, brachte ihn in Mittelstellung und drückte ihn dann nach unten. Er wartete einige Sekunden lang.
    »Fertig?«
    Berry sah sich im Cockpit um und suchte das Schaltpult des Flugingenieurs ab. Anscheinend passierte nichts Außergewöhnliches.
    »Fertig?« wiederholte Sharon.
    »Augenblick! Das ist nur der erste gewesen.«
    Crandall drehte sich nach ihm um. »Ist irgendwas nicht in Ordnung?«
    »Nein, ich bin nur vorsichtig.«
    Sie zeigte auf den Bildschirm. »San Francisco verlangt eine Bestätigung.«
    »Sie sollen gefälligst warten, bis ich fertig bin!« Berry betätigte nacheinander die Schalter zwei, drei und vier. Obwohl er ganz still auf seinem Platz saß, spürte er nichts, was auf eine Schwerpunktverlagerung durch Umpumpen des Treibstoffs hingewiesen hätte. »Fertig. Noch was?«
    Sharon tippte eine Bestätigung und las die nächsten Anweisungen vor, wie sie hereinkamen. »›Letzter Schritt … ein abgedeckter Schalter … mit der Aufschrift … Notstrom für Treibstoffpumpen … Schalter umlegen … dann wird der Treibstoff … automatisch umgepumpt … Das dauert noch … zwei bis drei Minuten.‹«
    Berry fand den Schalter. Er war nicht nur mit einer Schutzhaube abgedeckt, sondern diese Haube war zusätzlich durch einen dünnen Draht mit Plombe gesichert. Der Schalter wurde offenbar nicht oft benützt. »Stimmt das wirklich?«
    »Ich wiederhole: ›Ein abgedeckter Schalter mit der Aufschrift Notstrom für Treibstoffpumpen. Schalter umlegen.‹« Sie machte eine Pause. »John, beeil dich bitte! Die Front ist gleich da!«
    In Berrys Unterbewußtsein blitzte eine Tausendstelsekunde lang eine Warnung wie eine unterschwellige Werbebotschaft auf einem Fernsehschirm auf. Er sah sie nicht wirklich, obwohl er ihren Inhalt erfaßte, und glaubte nicht, was sie zu besagen schien. Hätte er diese Warnung geglaubt, hätte er sich damit eingestanden, daß er es hier mit einem Problem zu tun hatte, das er unmöglich bewältigen konnte. John Berry riß mit einem Ruck den Sicherungshebel ab und klappte die Schutzhaube hoch.
    Er betätigte den Notstromschalter.
    Innerhalb einer Mikrosekunde erreichte das elektrische Signal die Treibstoffpumpen der vier Düsentriebwerke der Straton
    797. Noch bevor Berry die Hand von dem Schalter genommen hatte, begannen die Pumpen bereits, die Treibstoffzufuhr zu verringern.

13
     
    Leutnant Matos hatte noch keinen Schuß im Zorn abgefeuert, aber jetzt sollte er einen voller Kummer abgeben. Sein erster Abschuß würde ein unbewaffnetes amerikanisches Verkehrsflugzeug sein.
    Matos schob sich mit seiner F-18 in Schußposition: 25 Meter hinter und 50 Meter über dem riesigen Leitwerk der Verkehrsmaschine. Er klappte das Visier herunter und sah hindurch.
    Wolkenfetzen flogen an ihm vorbei und über den silbrigen Rumpf der Straton, so daß die Helligkeit zwischen Wolken-schatten und Sonnenschein schwankte. Matos rieb sich die Augen. Das waren keine idealen Voraussetzungen für einen Schuß aus nächster Entfernung.
    Er sah nach vorn. Die dunkle Wolkenwand wälzte sich wie eine hohe Brandung auf ihn zu. Vor der eigentlichen Front waren graue Schichtwolken zu erkennen, die sie in etwa einer Minute erreichen würde. Unter diesem dichten, grauen Schleier würde er zuschlagen. »Los, Pedro!« sagte er sich, drückte den Steuerknüppel leicht nach vorn und meldete über Funk: »Navy drei-vier-sieben beginnt den

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