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Mayday

Mayday

Titel: Mayday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas H. Block , Nelson DeMille
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Zivilflugzeuge die Concorde, die Tu 144 und die Straton 797 waren, mußte ein schlagartiger Druckabfall Hirnschäden hervorrufen. Ferro hätte vermutet, daß die Dekompression in solchen Höhen tödlich wäre, aber Berry hatte gemeldet, die meisten Passagiere lebten noch. Aber wie? Er stand auf und spürte, daß er weiche Knie hatte. »Ja«, antwortete er mit schwacher Stimme, »das ist möglich.«
    Johnson sah nach draußen. Die Dispatcher und ihre Assistenten im Hauptbüro versuchten, die neue Mitteilung auf dem Bildschirm durch die Glaswand hindurch zu entziffern. Er gab Ferro ein Zeichen. »Den Bildschirm brauchen wir nicht mehr. Wir benützen nur noch den Fernschreiber.«
    Ferro drückte wortlos auf einen Knopf. Der Bildschirm wurde dunkel.
    Johnson ging zur Tür und schloß ab. Er kam zurück, blieb neben dem Data-Link stehen, stellte den rechten Fuß auf einen Stuhl und beugte sich nach vorn. »Schreiben Sie eine Anfrage, Jack.«
    Der Dispatcher schrieb, was Johnson diktierte.
    AN FLUG 52: SUCHEN SIE TRÄGHEITSNAVIGATIONSSYSTEM . ES BEFINDET SICH IM RADIOPULT UND IST MIT » INS « BEZEICHNET . GEBEN SIE DANACH IHRE POSITION AN . BESTÄTIGEN SIE .
    Die Antwort kam unerwartet rasch.
    VON FLUG 52: HABE » INS « SCHON ZUVOR IDENTIFIZIERT . GERÄT MUSS OFFENBAR NEU PROGRAMMIERT WERDEN . ES ZEIGT IM AUGENBLICK NICHTS AN . ERBITTE ANWEISUNGEN ZUR » INS «- PROGRAMMIERUNG .
    Johnson trat erneut an die Pazifikkarte und starrte sie an. Er hatte nur vage Navigationskenntnisse und keine Ahnung, wie man ein Trägheitsnavigationssystem programmierte. »Antworten Sie ihm, daß die Anweisungen später folgen«, wies er Ferro an, ohne den Blick von der Karte zu nehmen.
    Jack Ferro schrieb bereitwillig.
    Der Vizepräsident drehte sich ruckartig nach ihm um. »Dieser Berry kann die Maschine nicht wirklich landen, stimmt’s?«
    »Keine Ahnung«, gab Ferro zu. Solche Fragen gingen über seinen Horizont als Dispatcher. Er konnte niemand eine INS-Programmierung erklären, hatte keine visuelle Vorstellung von dem Cockpit einer Straton 797 – und wußte, daß Johnson noch ahnungsloser als er selbst war. »Warum holen wir nicht Fitzgerald her?«
    Johnson dachte an den Chefpiloten. Kevin Fitzgerald gehörte zu seinen Konkurrenten im Rennen um den Präsidentensessel der Trans-United Airlines. Natürlich wäre es gut, einen Piloten hinzuzuziehen – aber nicht ausgerechnet Fitzgerald. Und einen anderen konnte er kaum anfordern, ohne den Chefpiloten und die Männer, die hinter ihm standen, vor den Kopf zu stoßen. Warum sollte er Fitzgerald Gelegenheit geben, sich als Held aufzuspielen? Nein, am besten beteiligte er ihn erst möglichst spät. Innerhalb der Gesellschaft war bekannt, daß der jeweils andere in eine Sackgasse abgeschoben werden würde, falls einer von ihnen Präsident wurde. Johnson war sich darüber im klaren, daß er ebensogut Leiter der Gepäcknachforschungsstelle wie Präsident werden konnte. Er sah zu Ferro hinüber und schüttelte den Kopf. »Noch nicht«, entschied er. »Sobald die Straton bis auf … zweihundert Meilen an die Küste herangekommen ist, holen wir Fitzgerald.« Er überlegte kurz. »Falls er nicht zu erreichen ist, lassen wir unseren Ausbildungsleiter kommen. Der wäre ohnehin besser geeignet, glaube ich.«
    Ferro wußte, daß es am besten gewesen wäre, Berry sofort Anweisungen für Flug, Navigation und Landung zu erteilen. Das hätte einer der beiden Männer tun können. Aber Ferro wußte auch, daß Johnson keine streng rationalen Entscheidungen traf. Hinter Edward Johnsons Entschlüssen steckten jedes-mal nur ihm selbst bekannte Motive. »Ist’s nicht allmählich Zeit für eine erste Pressemitteilung?«
    »Nein.«
    »Sollen wir veranlassen, daß unsere PR-Leute die Angehörigen der Passagiere verständigen? Wir können sie nach San Francisco holen und …«
    »Später.«
    »Warum nicht gleich?«
    Johnson starrte ihn mit zusammengekniffenen Augen an.
    »Weil wir hier keinen Medienzirkus brauchen können, Jack. Hier handelt’s sich nicht um irgendein billiges Fernsehdrama, und die Öffentlichkeit hat nicht das geringste Anrecht darauf, schon jetzt informiert zu werden. Es gibt keinen einzigen verdammten Reporter oder hysterischen Verwandten, der einen nützlichen Beitrag zur Lösung dieses Problems leisten könnte. Es wird allmählich Zeit, daß Privatangelegenheiten in diesemLande wieder unter Ausschluß der Öffentlichkeit behandelt werden. Diese Sache geht nur Trans-United und

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