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Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Titel: Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Grimke
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sich nicht sicher war, ob sie den Weg zurückfinden würde, so oft wie sie bei den Bachläufen hin- und hergewechselt hatte. Sie hatte sich völlig auf das Navigationssystem des Gleiters verlassen und nicht wirklich darauf geachtet, wo sie war. Außerdem würde es lange dauern, den Weg zu Fuß zurückzugehen, selbst wenn sie die richtigen Abzweigungen fand. Mayra war sich nicht einmal sicher, wie spät es war. Ohne die Angaben ihres Bordcomputers wusste sie eigentlich überhaupt nichts. Kontakt zur Station konnte sie mit dem defekten Gleiter nicht aufnehmen und daran, einen Transponder mitzunehmen, hatte sie nicht gedacht. Mayra sah sich schon verloren in der Nacht durch den Wald irren. Leise beschlich sie der Gedanke, dass das gar nicht so unrealistisch war. Sie schüttelte sich, um ihre Angst zu vertreiben, und sah sich um. Irgendwie musste sie doch die Orientierung gewinnen!
    Plötzlich war ein Knacken zu hören. Etwas näherte sich. Mayra ärgerte sich. Es war wirklich eine dumme Idee gewesen, den Weg zu verlassen. Wer wusste, was es in dem Wald für Tiere gab und ob alle Bewohner Terrestras ihr freundlich gesinnt waren. Kein Mensch wusste, wo sie war. Wenn hinter dem Geräusch eine Bedrohung lag, dann konnte sie hier im Gestrüpp keine Hilfe erwarten. Bevor Mayra noch entscheiden konnte, was sie tun wollte – weglaufen oder sich nach einer Waffe umsehen –, wurde ein Reiter zwischen den Zweigen sichtbar.
    Ein junger Mann bahnte sich auf seinem Pferd einen Weg zu ihr. Er war ein bisschen älter als Mayra und nicht viel größer, schlank. Mit einer kaum merklichen Zügelhilfe brachte der Reiter sein Tier neben dem Gleiter zum Stehen. „Was ist denn hier passiert?“, fragte der Neuankömmling trocken. Mayra verstand ihn erst gar nicht. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass der Mann Standard sprach. Er war einfach gekleidet, in hellbrauner Lederhose und Leinenhemd, und sah Mayra nicht nach der Adelsklasse aus, bei der sie solche Sprachkenntnisse vermutet hätte. „Und?“, fragte er, während er vom Pferd sprang und Mayra immer noch nicht geantwortet hatte.
    Mayra zuckte nur hilflos die Schultern und brachte ein heiseres „Geht nicht mehr!“ heraus. Sofort ärgerte sie sich über sich selbst. Konnte sie noch nicht einmal mehr in ganzen Sätzen reden? Was musste der „schöne“ Mann, schoss es ihr durch den Kopf – er sah wirklich gut aus mit den blonden Haaren, die in der Sonne wie Gold funkelten, den großen, blauen Augen – was musste er nur von ihr denken?
    Unaufgeregt ging er hinüber zu dem Gleiter. Sein Pferd blieb stehen, wo es war, und fing nur gemütlich an, die Grashalme in seiner Reichweite abzurupfen. So gestresst Mayra war, fiel ihr doch auf, wie hübsch es war, ein zierlich gebauter Hengst, das Fell hellbraun, mit weißer Mähne und weißem Schweif und drei weißen Strümpfen. Nur der rechte Vorderfuß war braun.
    Sein Reiter sah sich Mayras Fluggerät an. Der Gleiter gab weder einen Mucks noch ein Blinken von sich. „Terrestra, sein Magnetfeld und die Funktionsstörungen föderativer Geräte“, kommentierte er die Situation. Leichter Ärger lag in seiner Stimme.
    „Gestern hat er noch einwandfrei funktioniert!“ verteidigte sich Mayra.
    Der Mann sah ihr direkt in die Augen. „Selbst mit Gleiter hast du keine Ahnung, wie du dich im Wald bewegen musst! In der Vertiefung da hinten hat eine Raubkatze ihre Jungen versteckt. Wir sollten beide weg sein, wenn die Mutter zurückkommt. Unter uns befindet sich ein Höhlensystem, bei dem die Decke durchbrechen kann, und du stehst direkt neben einem giftigen Strauch, den du bitte nicht anfasst!“ Mayra schaute auf die Pflanze neben sich, deren orange geränderte Blätter schon so aussahen, als seien sie giftig. Schnell machte sie einen Schritt von dem Strauch weg.
    „Was willst du überhaupt hier?“ Ein bisschen fassungslos zeigte der junge Mann um sie herum. Mayra schaute auf die Bäume und Büsche, die sie wie eine Wand umstanden. Es war wirklich nicht zu erkennen, warum sie hierher geflogen war.
    Mayra nahm einen tiefen Atemzug. Obwohl sie versuchte es zu vermeiden, stotterte sie leicht. „Da ist diese Pflanze, also diese Blume. Blume mit rosa Blüten. Die Pferde heilen kann. Kolik. Der Alte sagte, dass sie ungefähr so hoch ist.“ Mayra zeigte Hüfthöhe an. „Aber so genau habe ich ihn nicht verstanden. Ich kann kein Terrestranisch. Jedenfalls war das Pferd gestern schwer krank – aber nachdem es diese Blüten zu fressen bekommen hatte,

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