Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)
mir Terrestra? Zeigst du mir deine Welt?“, platzte sie heraus, und ihr Herz klopfte wie wild. Wenn Djuma jetzt sagte, nein, sie interessiere ihn kein bisschen, das würde sie schlicht nicht überleben!
Djuma schwieg. Er schwieg so lange, dass Mayra sich umdrehte, um zu schauen, was los war. Sehr nachdenklich sah er sie an. Dann wurden seine Augen weich und er sagte leise: „Ich zeige dir sehr gerne meine Heimat!“
„Uff!“, entfuhr es Mayra. Djuma fing an zu lachen und Mayra stimmte mit ein, nachdem sie ihren Schreck verdaut hatte. „Morgen um die Zeit wie jetzt?“, fragte Djuma. Mayra nickte.
Ursula lief ihnen entgegen. „Da bist du ja! Ich bin ja so erleichtert!“, rief sie schon von weitem. Als sie Ursula erreichten, stieg Djuma ab, und auch Mayra glitt vom Pferd. „Tut mir leid, Ursula!“
Ihre Stiefgroßmutter nahm sie fest in die Arme. Mit einem Blick auf Djuma fragte sie: „Was ist passiert?“ Mayra erklärte ihr die Probleme mit dem Gleiter und dass Djuma sie gefunden hatte. Ursula war völlig aufgelöst. „So etwas darf einfach nicht passieren, dass sie ein defektes Gerät liefern. Ich werde ein ernstes Wörtchen mit Adlan reden!“ Abrupt drehte sie sich zu Djuma, der sich im Hintergrund gehalten hatte, und streckte ihm die Hand hin. „Danke, dass Sie meiner Enkelin geholfen haben!“ Oder jedenfalls vermutete Mayra, dass Ursula das sagte. Sie sprach Terrestranisch. Djuma guckte einen Moment zögernd auf die ausgestreckte Hand, nahm sie dann vorsichtig und sagte etwas, was höflich klang. Ursula lächelte. Djuma schwang sich in den Sattel. Er hob grüßend die Hand, wandte sein Pferd Richtung Stadt und galoppierte davon. Er ritt gut, fiel Mayra auf, eine harmonische Einheit von Reiter und Pferd. Mayra sah ihm gedankenverloren nach, bis Ursula sie am Ärmel zupfte. Gemeinsam gingen sie zurück zur Mission.
Kapitel 27
Beim Abendessen machte Ursula Adlan Vorhaltungen, weil Mayras Gleiter ausgefallen war. Ihr Großvater nahm seinen Untergebenen in Schutz. „Wir haben auch mit Geräten im Raumhafen immer wieder Probleme. Terrestra hat ein Energiefeld, das für uns Menschen vollkommen harmlos zu sein scheint. Nur unsere Maschinen leiden darunter. Keiner unserer Ingenieure kann sich das erklären. Keiner hat eine Lösung, bisher.“
Rogers nahm einen Schluck von seinem Proteindrink. Will hatte sich entschuldigt, dass die Temperaturkontrolle des Kochautomaten defekt war und so nur Kohle statt eines Essens produziert hatte. Für diese Mahlzeit waren sie auf Notrationen angewiesen, auf Flüssignahrung. „Den Gleiter holen wir morgen. In Zukunft Flüge bitte immer nur zu zweit, Mayra. Ist das klar?“, fuhr Rogers fort. Mayra nickte. Von Ursula hatte sie schon die Erlaubnis für ihr Treffen mit Djuma am nächsten Tag und sie entschied sich, ihrem Großvater lieber nichts davon zu sagen. Wenn er von etwas nichts wusste, konnte er es auch nicht verbieten. Außerdem würden sie ja nicht fliegen.
Rogers nahm einen weiteren Schluck, verzog das Gesicht und stellte seinen Becher ein Stück weit weg von sich auf dem Tisch ab. „Ich begreife diese Terrestraner einfach nicht!“ Der Ärger in seiner Stimme war deutlich. „Prinz Ragnar war so gütig, mir eine Audienz zu gewähren. Ich machte ihm die Vorteile eines Handelsabkommens zwischen Föderation und Terrestra klar. Es ist doch völlig unnötig, dass die Terrestraner hier leiden, weil sie so viel von Hand arbeiten müssen, wenn es doch Geräte gibt, die ihnen diese Beschwernis abnehmen! Erst heute habe ich einen alten Mann gesehen. Er ging hinter einem Pferd her, das eine Gerätschaft zog, das den Boden aufbrach und gerade einmal zwei Handbreit tief aufbrach. Der Mann war in Schweiß gebadet. In seinem Alter bekommt ihm das nicht gut! Wozu gibt es Feldbearbeitungsmaschinen!“
„Ja, das sehe ich auch so, dass die Menschen sich hier krank arbeiten, weil sie körperlich so viel leisten müssen, nur um zu überleben“, gab Ursula ihrem Mann Recht.
Rogers nickte. „Und was sagt unser Herr Prinz darauf? Setzt er sich mit meinen Argumenten auseinander? Nein! Die einzige Antwort, die ich bekam, war, über ein Abkommen von dieser Bedeutung zu entscheiden, sei Sache seines Vaters. Und, nein, der König würde mit mir nicht sprechen. Die Kommunikation zwischen Terrestra und der Föderation hätte der König in seine, Ragnars Zuständigkeit gegeben. Er hat sich strikt geweigert mit seinem Vater über ein Handelsabkommen auch nur zu reden. Handel falle
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