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Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Titel: Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Grimke
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Wie die Götter in den alten Sagen?“
    Djuma nickte. „In den alten Sagen oder Märchen wird auch nur das erzählt, was passiert ist. Es wird vielleicht ein bisschen übertrieben und ausgeschmückt. Aber der Kern einer Geschichte, der stimmt schon. Sonst wäre sie ja auch langweilig!“
    Einen Augenblick war Mayra sprachlos. Sie teilte Djumas Meinung nicht, aber da sie nicht über den Wahrheitsgehalt von alten Geschichten streiten wollte, fragte sie stattdessen: „Und Philippus ist der König von Terrestra, weil er so ein großer Magier ist?“
    Das glaubte sie kein bisschen, das konnte nicht die Antwort sein, doch Djuma nickte: „Ja, natürlich. Wie sonst sollen die Menschen sich sicher fühlen, sich geborgen fühlen? Sie müssen doch wissen, dass der König sie gegen Übeltäter schützen kann. Er muss über die magische Macht verfügen, jeden Verbrecher aufzuspüren und unschädlich zu machen!“
    Mayra versuchte nachzuvollziehen, was Djuma sagte. Aber es fiel ihr schwer. „Und was passiert, wenn der König einmal stirbt?“, fragte sie.
    „Dafür hat der König vorgesorgt und rechtzeitig einen seiner Söhne als Nachfolger bestimmt!“, kam ohne Zögern Djumas Antwort.
    „Nur die Söhne? Und was ist mit den Töchtern? Oder überhaupt anderen Menschen, Nichtverwandten!“ Mayra war nun völlig verwirrt.
    Doch Djuma antwortete mit schönster Selbstverständlichkeit. „Die Begabung zur Magie wird vom Vater auf den Sohn vererbt. Nur auf die Söhne. Und die magische Begabung liegt allein in der Königsfamilie!“, erklärte er ihr.
    „Aber Magie kann es doch nicht allein sein!“, rief Mayra.
    „Nein. Auf den Charakter seiner potenziellen Nachfolger schaut der König schon auch. Bei uns herrscht der Beste der Besten! Hast du daran etwas auszusetzen?“, fragte Djuma.
    Was Mayra hier hörte, stand in völligem Widerspruch zu allem, was sie über gutes Regieren in der Schule gelernt hatte. Gleichzeitig hörte es sich logisch an, was Djuma erzählte. Da es Mayra nicht gelang, in Worte zu fassen, was sie instinktiv an dem terrestranischen System auszusetzen hatte, fragte sie nur: „Und wer wird Philippus nachfolgen?“
    Ragnar zuckte die Schultern. „Das steht bisher nur in einem geheimen Testament des Königs. In der Stadt laufen Wetten darauf, welcher der beiden Statthalter es wird. Silvio oder Ragnar.“
    „Und wer gewinnt deiner Meinung nach?“ wollte Mayra wissen.
    „Oh, die Buchmacher sehen Silvio vorne!“ Djuma amüsierte sich.
    „Es reicht!“ rief Mayra. Sie trieb Halda in den Galopp. „Wettrennen!“ rief sie Djuma über die Schulter zu.
    Der ließ ihr einen Vorsprung. Aber es war klar, wer das Rennen gewinnen würde. Schnell holte Djuma sie ein. Eine Zeit lang rannten die beiden Pferde Schulter an Schulter, dann ließ Djuma Thandril wirklich springen und innerhalb von Sekunden raste er Mayra und Halda um Längen voraus. Sie ließen die Tiere noch ein bisschen laufen, dann zügelte Djuma durch und Mayra holte auf. Alle vier waren verschwitzt und zerzaust. Mayras Wangen waren gerötet. Glücklich lachte sie Djuma an, der ihr Lachen erwiderte.
    Als sie am See ankamen, waren ihnen heiß und sie wurden sich schnell einig, dass eine Abkühlung im Wasser nun genau das Richtige sei. Schnell zog Mayra sich Stiefel, Socken, Hose und Pulli aus und ließ nur ihren Unteranzug an. Djuma hatte es geschafft, noch schneller zu sein als sie, und während Mayra vorsichtig in das erstaunlich kalte Wasser watete, plantschte er schon ein paar Meter vom Ufer entfernt. Er lachte, weil Mayra quiekte, als ihr Bauch ins kalte Nass eintauchte. „Na, warte!“, rief Mayra und schmiss sich nun mit voller Länge ins Wasser. Mit geübten Zügen schwamm sie zu Djuma hin. Als er in Treffernähe war, sandte sie ihm mit der Handfläche einen Schwall Wasser mitten ins Gesicht. Djuma musste sich die Augen wischen und murmelte etwas, was vermutlich „Rache!“ auf Terrestranisch hieß.
    Mayra versuchte sich in Sicherheit zu bringen, aber Djuma verfolgte sie. Kaskaden von Tropfen trafen sie von hinten. Mayra drehte sich um und stellte sich der Schlacht. Immer näher kamen sich die zwei Gegner, bis das Wasser so dicht fiel, dass keiner der Kontrahenten noch viel sehen konnte. Mit einem Kampfschrei warf sich Mayra schließlich auf Djuma und tunkte ihn unter Wasser. Er drehte sich aus ihrem Griff heraus und tauchte nun sie unter. Sie rangelten. Mayra versuchte sich zu befreien, Djuma versuchte loszukommen, jeder versuchte den anderen

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