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Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Titel: Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Grimke
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ins Wasser zu drücken – und plötzlich lag Mayra in Djumas Armen, eng umfasst, seine Brust an ihrer Brust, die Gesichter ganz nah beieinander. Überrascht und auf einmal ganz still, sahen sie sich an.
    Tausende von Krönchen umgaben sie. Dicke Tropfen fielen plötzlich ins Wasser und ließen es zu kleinen Kronen aufspritzen. Das Licht des grauen Himmels spiegelte sich silbern in ihnen und es sah wunderschön aus. Es war aber auch sehr kalt. Mayra und Djuma lachten sich an. Ohne dass sie etwas hätten sagen müssen, schwammen sie zum Ufer.
    Mayras Kleider waren inzwischen so nass wie ihr Unteranzug. Ohne lange zu überlegen, zog sie die einfach darüber. Mit geübten Griffen sattelten sie ihre Pferde. Dabei war Djuma schneller, was daran lag, dass Halda sich nur unwillig von dem satten Grün am Uferrand wegziehen ließ. Die rundliche Stute war einfach verfressen! Als Mayra schließlich oben saß, reichte Djuma ihr einen Umhang, dunkelgrün, aus dichtem, flauschigem Stoff. „Den brauche ich nicht. Ich bin schon nass“, wollte Mayra abwehren.
    „Nun nimm schon!“ Djuma bestand darauf. „Dann wirst du nicht kalt und nicht krank!“
    „Und du?“, fragte Mayra. Djuma selbst trug nur ein dünnes, mittlerweile vom Regen durchweichtes Hemd.
    „Ich bin daran gewöhnt draußen zu sein. Du nicht.“ Er hielt ihr weiter den Umhang hin. Mayra gab nach. Mit dem Umhang war ihr tatsächlich wärmer.
    Auf dem Weg zurück machte Djuma Tempo. Wann immer es der Weg erlaubte, galoppierten sie. Die Pferde waren ausgeruht, und so brauchten sie nicht lange, bis sie den Waldrand hinter sich ließen und wieder den Blick frei hatten auf die Stadt und den Raumhafen mit der Mission davor.
    Drei Reiter kamen ihnen entgegen. Mayra konnte erkennen, dass sie die lederne Uniform der Soldaten trugen, die die Tore im Palast bewacht hatten. Sie hatten Schwerter an der Seite und ihre aufrecht-militärische Haltung machte Mayra ein bisschen Angst. Djuma fluchte leise auf Terrestranisch und parierte Thandril durch in den Schritt. Die drei Reiter hielten an und blockierten ihnen den Weg. Mayra und Djuma brachten ihre Pferde vor ihnen zum Stehen. „Was wollt ihr?“, fragte Djuma den Mann in der Mitte. Der war der größte der drei und schien auch ihr Anführer zu sein. Mayra schätzte ihn auf Ende 20. Er war hoch aufgeschossen, hatte kurz geschnittene, rote Haare und eine Menge Sommersprossen auf der Nase.
    „Sie werden gesucht!“, wandte der Soldat sich mit ausdrucksloser Miene an Mayras Begleiter. Djuma sagte nichts, aber seine Nervosität schien sich auf Thandril zu übertragen, der ein paar unruhige Schritte zur Seite machte, bis sein Reiter ihn wieder beruhigt hatte. „Ich muss Sie bitten, mir zu folgen!“, kam es knapp von ihrem Gegner – ja, so empfand ihn Mayra, als Gegner. Irgendetwas war hier überhaupt nicht in Ordnung!
    Djuma war sehr ernst. Schließlich nickte er. Dann drehte er sich zu Mayra: „Es tut mir leid!“ Er berührte sie leicht am Arm. „Du kannst Halda behalten. Sie gehört dir. Ich schenke sie dir!“ Damit wandte er sich ab, aber Mayra sah noch die tiefe Trauer in Djumas Augen, einen Schmerz, den sie nicht verstand.
    Die Soldaten nahmen Djuma in die Mitte und sie galoppierten los. Halda wollte den anderen Pferden hinterher, aber Mayra hielt sie zurück. Völlig geschockt blickte sie den Reitern hinterher, bis sie in der Stadt verschwunden waren.

Kapitel 35
    Lange stand sie mit Halda da, im strömenden Regen, einfach fassungslos. Ihr Freund wurde von Soldaten abgeführt wie ein Verbrecher und sie hatte nicht die geringste Ahnung wieso. Selbst als Djuma und die Soldaten nicht mehr zu sehen waren, rührte sie sich nicht. Dass Halda an den Zügeln ruckte und versuchte zu grasen, weckte Mayra schließlich aus ihrer Trance. Sie klopfte dem Pferd den Hals und meinte leise: „Und was machen wir jetzt mit dir?“ Darauf gab Halda natürlich keine Antwort. Die Stute stand nur still da. Schließlich nahm Mayra die Zügel auf, drückte dem Pferd die Fersen in die Flanken und in langsamen Schritt ging es zur Mission.
    An der Schleuse hielt Mayra an und rutschte vom Pferd. Die Schließanlage erkannte sie und öffnete die äußere Tür. Mayra wollte Halda hineinführen, aber die riss nur die Augen auf, schnaubte, tänzelte hin und her, ging rückwärts. „Ist ja gut, meine Schöne!“, redete Mayra leise auf das aufgeregte Tier ein. „Das ist alles neu für dich. Ja, da hätte ich auch Angst, wenn ich so ein Glitzerdings

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