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McDermid, Val

McDermid, Val

Titel: McDermid, Val Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vatermord
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gegen mich verteidigen müsste,
würde er jede Vorkehrung treffen, die ihm in den Sinn käme. Aber wenn er denkt,
er hat es nur mit einem normalen Nerd zu tun, dann ist er vielleicht ein
bisschen leichtsinnig. Ich mache mich gleich dran. Aber da ist noch etwas, was ich
berichten wollte.« Es lohnte immer, genau hinzuhören, wenn Stacey sich die Zeit
nahm zu reden. »Ich höre.«
    »Ich habe mal etwas
herumgespielt«, sagte sie. »Die Passwörter, die die Leute von RigMarole mir so
freundlich überlassen haben, haben mir die Hintertür in ihr System geöffnet. Es
wäre ziemlich einfach für mich, eine globale C&A-Aktion für Rig durchzuführen.«
    »Kannst du mir das
übersetzen?«, bat Carol. »Ich dachte immer, dass C&A eine europäische
Kaufhauskette sei.«
    » Capture and analyse. Man gibt dem Server den
Befehl, nach einer bestimmten Kombination von Anschlägen zu suchen, und legt
dann Auswahlkriterien fest. Ich könnte es so einrichten, dass er mir alle
anzeigt, deren Benutzername aus einem Doppelbuchstaben besteht. Dann könnten
wir uns anschauen, mit wem und worüber sie sprechen. So könnten wir eventuell
die nächsten Zielobjekte identifizieren und sie überwachen. Wodurch wir in der
Lage wären, den Mörder auf frischer Tat zu ertappen.«
    Carol schien skeptisch.
»Könnte das wirklich funktionieren?«
    »Der Computer-Teil ist
durchaus machbar. Ich kann nicht garantieren, was passieren wird, wenn wir
damit direkt in den praktischen Einsatz rausgehen. Es ist eine Menge Arbeit.
Aber ich glaube, es wäre einen Versuch wert.« Carol dachte einen Moment nach,
dann traf sie ihre Entscheidung. »Okay. Tu es. Aber "Warren Davy hat
Priorität. Wenn du sein Handy anpingen und ihn so finden kannst, wäre das ein
Riesenvorteil.«
    »Abrakadabra«, flüsterte
Stacey, während sie sich entfernte. Carol hätte schwören können, dass da
tatsächlich Ironie durchklang.
     
    37
     
    Alvin Ambrose verspätete sich.
Paula war beauftragt worden, ihn zu treffen und auf den aktuellen Stand zu
bringen. Soeben hatte er ihr jedoch mitgeteilt, er hätte eine Reifenpanne und
würde noch mindestens vierzig Minuten brauchen. Sie hatte seine Nachricht auf
dem Parkplatz des Bradfield Cross Hospital bekommen, gerade als sie und Carol
von einem frustrierenden Treffen mit der Leiterin der Abteilung für
Reproduktionsmedizin kamen. »Ich werde mit Blake sprechen«, beschloss Carol.
»Wir brauchen seine Einwilligung für die Überwachung, wenn Stacey ein
potenzielles Opfer findet. Willst du nicht etwas essen, bevor du dich mit DS
Ambrose triffst? So wie es heute läuft, könnte das deine letzte Chance sein.«
    Paula wusste daraus eine noch
bessere Idee zu machen. Sie schickte eine SMS an Elinors Piepser: Bei Strbks. Latte auf meine
Rechnung. Sie
rechnete eigentlich nicht damit, dass es klappte, aber es wäre einfach schöner,
wenn sie nicht allein essen musste. Sie bestellte zwei Kaffee und ein Panino
und setzte sich ans Fenster, aber mit dem Rücken zum Krankenhaus. Sie wollte
nicht wirken, als sei es ihr so beschämend wichtig.
    Elf Minuten später - nicht
dass sie darauf geachtet hätte - erschien Elinor in fliegendem weißem Kittel
und schwarzer Jeans. »Ich habe nur zwanzig Minuten Zeit«, sagte sie und beugte
sich hinunter, um Paula einen herzlichen Kuss auf die Wange zu drücken.
    »Ich kann auch nicht viel
länger bleiben.« Sie schob Elinor einen der Lattes hin. »Ich wusste nicht, ob
du etwas essen willst.«
    »Schon gut. Wie war dein Tag?«
    »Auf und ab. Bis vier war ich
noch im Büro, dann schon wieder um sieben. Dein zündender Geistesblitz mit der
DNA hat uns wirklich einen neuen Ermittlungsansatz beschert. Danke.« Sie
grinste. »Auch wenn sich alle gnadenlos über mich lustig gemacht haben.«
    »Gut, dass Stacey da war, um
uns ein Alibi zu geben«, meinte Elinor trocken.
    »Trotz der Stichelei durfte
ich aber der Star der Morgenbesprechung sein. Und das war schön, weil es
danach nur noch bergab ging.« Sie erzählte Elinor von ihrer Begegnung mit Mike
Morrison.
    »Ich kann mir gar nicht
vorstellen, wie verstört er sein muss«, sagte Elinor. »Wie kommt man darüber
weg, dass man seinen Sohn auf diese Weise verloren hat, und dann auch noch die
Frau?«
    Paula seufzte. »Es ist
erstaunlich, von welchen Dingen man sich erholen kann.«
    Elinor blickte sie aufmerksam
an. »Davon kannst du mir eines Tages mal erzählen.«
    Paula lächelte. »Es ist
schade, dass nicht alle Ärzte so verständnisvoll sind wie du.«
    »Und was heißt

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