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McDermid, Val

McDermid, Val

Titel: McDermid, Val Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vatermord
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über
diese Dinge, aber mir scheint, dass euch jemand, der herumläuft und Leute
umbringt, schon vorher aufgefallen wäre«, gab Elinor zu bedenken. »Und wenn er
das getan hat, wäre er dann nicht in der nationalen DNA-Datenbank?«
    »Ich nehme an, ja«, bestätigte
Paula. »Aber die DNA der Jugendlichen ist anders.«
    »Ja, ich weiß. Trotzdem
erinnere ich mich vage an einen alten Fall, bei dem der Killer nach zwanzig
Jahren geschnappt wurde, weil sein Neffe wegen irgendeiner Sache überführt
wurde, und die Datenbank brachte das zutage.« Elinor zog ihr iPhone heraus,
ging ins Internet und hielt das Display so, dass sie es beide sehen konnten.
    »Und woher weißt du das? Noch
eine wissenschaftliche Arbeit?«, neckte sie Paula, während Elinor Google
aufrief und dna
mord blutsverwandter altfall ins Suchfeld eingab. »Mein Kopf ist wie eine
Rumpelkammer. Eine hoffnungslose Ansammlung trivialer Fakten. Ich bin eine
tolle Kandidatin für Quizshows.« Sie scrollte die Treffer durch. »Da ist es.«
    »Mann vierzehn Jahre nach der
Tat aufgrund von DNA-Probe eines Verwandten verurteilt«, las Paula. Sie musste
grinsen. »Gut zu sehen, dass du nicht unfehlbar bist.«
    »Dann war es eben vor vierzehn
Jahren, nicht zwanzig.«
    »Und Vergewaltigung, nicht
Mord«, stellte Paula fest. »Aber ich sehe, was du meinst.« Sie trank ihren
Kaffee aus und sprang auf. »Jetzt muss ich los und mit Stacey reden.« Sie
blickte auf ihre Uhr. »Und einen Kollegen aus Worcester treffen.« Elinor begleitete
sie zur Tür. »Meine zwanzig Minuten sind auch um. Danke.«
    »Wofür? Dafür, dass ich dich
gnadenlos ausgefragt habe?«
    »Dafür, dass du mich von der
Station geholt und daran erinnert hast, dass es hier draußen ein Leben gibt.«
Sie beugte sich zu Paula, küsste sie, und ihr warmer Atem kitzelte Paulas Ohr.
»Geh und fass deinen Mörder. Ich habe Pläne mit dir, wenn das alles vorbei
ist.«
    Ein prickelnder Schauer
verwirrte Paula. »Wenn das kein Anreiz ist.«
     
    Als Carol endlich in die
Einsatzzentrale zurückkehrte, fand sie Tony auf dem Besucherstuhl in ihrem Büro
vor. Er saß zurückgelehnt, die Finger hinter dem Kopf verschränkt, die Füße auf
den Papierkorb gelegt und die Augen geschlossen. »Ich bin ja froh, dass es
wenigstens einen gibt, der Zeit für ein Nickerchen hat«, schimpfte sie,
streifte ihren Mantel ab und zog die Schuhe aus. Sie zog die Vorhänge zu,
öffnete ihre Schreibtischschublade und nahm einen Flachmann mit Wodka heraus.
    Tony richtete sich auf. »Ich
habe nachgedacht, nicht geschlafen.« Er sah ihr zu, wie sie den Wodka öffnete,
ihn anblickte, dann die Kappe wieder zuschraubte und das Fläschchen in die
Schublade zurückwarf. Sie starrte ihn an, und er hielt beschwichtigend die
Hände hoch. »Ich habe kein Wort gesagt«, verteidigte er sich.
    »Brauchtest du auch nicht. Du
kannst scheinheilig tun, ohne auch nur eine Augenbraue zu bewegen.«
    »Wie lief es mit Blake?«
    »So was wie Geheimnisse gibt
es hier nicht, was?« Carol ließ sich auf ihren Stuhl fallen. »Dieser Beruf
beschert einem manchmal Momente reiner Freude. Es war wunderbar, ihn zu
beobachten, wie er hin- und hergerissen war zwischen seinem brennenden Wunsch
zu sparen und dem glühenden Verlangen, seine Amtszeit hier mit einem genialen
Streich zu beginnen. Und noch besser war es, weil er die richtige Entscheidung
getroffen hat. Wenn wir den nächsten Jugendlichen identifizieren können, den
der Mörder als Opfer in Auge fasst, dürfen wir rund um die Uhr überwachen.«
    »Gut gemacht. Ich habe auch
gehört, dass DS Ambrose einen Verdächtigen für uns ausfindig gemacht hat.«
Carol hatte mehr Zeit gehabt, über Pattersons Anruf nachzudenken. »Na ja-, er
ist da auf etwas gestoßen. Er stützt sich auf ziemlich viele Mutmaßungen.
Zunächst, dass Fiona Camerons geographisches Profil zutrifft. Zweitens, dass
der Mörder im eigenen Fahrzeug fuhr. Und drittens, dass Warren Davy nicht
einfach Spaß mit einer Geliebten hat.«
    »Alles wichtige Hinweise. Aber
ich denke trotzdem, dass Davy eine gute Möglichkeit ist. Wenn Stacey das
nächste Opfer identifizieren kann, ist das wahrscheinlich ein noch besserer
Ansatz. Wissen wir schon etwas über Davy?« Carol fuhr ihren Computer hoch und
klickte die eingegangenen Nachrichten durch.
    Eine Kurznachricht von Stacey
war da. »Er ist nicht vorbestraft. Hat eine Kreditkarte, die er nur für
geschäftliche Zwecke zu nutzen scheint. Keine Kundenkarten. Keine Treuekarten.
Sie sagt, es ist ein typisches

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