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McDermid, Val

McDermid, Val

Titel: McDermid, Val Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vatermord
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schrecklich unsicher.«
Und dann stellte sie ihm eine Software zur Verfügung, die wie ein umgekehrtes
Telefonverzeichnis funktionierte. Auf Tastendruck erschienen auf dem Bildschirm
die zu den Nummern passenden Namen und Adressen. Er überprüfte die Liste und
stellte fest, dass es sich hauptsächlich um Firmen handelte. Wahrscheinlich
alles Kunden von DPS, vermutete er, aber er würde das überprüfen müssen, um
sicher zu sein. Es gab einige Anrufe bei Carrs Autowerkstatt. Kevin ging davon
aus, dass dies der Cousin war, der die Pakete für DPS annahm, aber er nahm
sich vor, bei Ambrose nachzufragen.
    Eine Nummer..fiel ihm unter
den vielen anderen auf, es war die des Recyclinghofs der Stadt. Diane Patrick
hatte am Donnerstagvormittag dort angerufen. Der Anruf hatte acht Minuten
gedauert.
    Spontan setzte Kevin die
Nummer ganz oben auf die Liste der Anrufe, die er überprüfen wollte, und
wählte. Er landete natürlich bei der automatischen Ansage, die ihm die unvermeidlichen
Fragen stellte. Er musste dreimal zwischen verschiedenen Möglichkeiten wählen,
bis er endlich an ein menschliches Wesen geriet. Er stellte sich vor und sagte:
»Ich möchte Näheres wissen über einen Anruf bei Ihnen vom Donnerstagvormittag.
Es könnte dabei um wichtige Informationen in einer Mordermittlung gehen.« Er
hatte im Lauf der Jahre die Erfahrung gemacht, dass das Wort »Mord« bei Bürokraten
bemerkenswert rasche Reaktionen hervorrief. »Mord?«, rief die Frau wie erwartet
am anderen Ende aus. »Wir wissen hier nichts über einen Mord.«
    »Natürlich nicht.« Kevin
setzte seinen versöhnlichsten Tonfall ein. »Sie müssten in Ihren Unterlagen
nachsehen. Ich glaube, dass eine verdächtige Person Sie am Donnerstag angerufen
hat, weil etwas bei ihr zu Hause abgeholt werden sollte. Ich muss wissen, ob
ich damit richtig liege, und wenn ja, was sie abholen ließ.«
    »Ich weiß nicht, ob ich das
darf«, erwiderte die Frau zweifelnd. »Aus Datenschutzgründen, verstehen Sie.«
Kevin hätte fast gestöhnt. Der Datenschutz war zu einem automatischen
Schutzschild für jeden Korinthenkacker im Land geworden. »Und außerdem«, fuhr
sie fort, »wie soll ich wissen, dass Sie wirklich von der Polizei sind?«
    »Ich kann Ihnen die
Einzelheiten durchgeben, und Sie können es mit Ihrem Chef besprechen und mich
dann so oder so im Polizeipräsidium von Bradfield zurückrufen, ja? Ich will
wirklich nicht so viel Zeit verschwenden und einen Durchsuchungsbeschluss
besorgen, aber wenn Ihr Chef darauf besteht, werde ich es tun. Was meinen Sie
dazu?«
    »Na gut«, gab sie zögernd
nach. Kevin gab ihr die entsprechenden Informationen und die Telefonnummer der
Einsatzzentrale und wiederholte seinen Namen und Dienstgrad. Als er auflegte,
war er überzeugt, dass er vor morgen früh kein Wort von den städtischen
Behörden hören werde. Also konnte er ruhig inzwischen mit der Privatwirtschaft
anfangen. Er rief gerade den zweiten DPS-Kunden an, als Sam ihm ein Zeichen
gab. »Ich hab hier jemanden vom städtischen Recyclinghof für dich«, rief er.
»Scheint um 'ne Kühltruhe zu gehen.«
    Kevin beendete sein Gespräch
und nahm den Anruf auf dem anderen Apparat entgegen. »DS Matthews. Danke für
den Rückruf.«
    »Hier ist James Meldrum,
Gruppenleiter am Recyclinghof«, sagte eine klare Stimme. »Sie haben vorhin mit
einer Mitarbeiterin von mir gesprochen.«
    »Stimmt. Über einen Anruf von
Diane Patrick oder DPS.«
    »Ich habe in meinen
Richtlinien nachgesehen, und ich glaube, ich darf Ihnen die Information geben,
die Sie angefordert haben.« Er hielt inne, als erwarte er ein Lob. »Danke. Ich
bin Ihnen sehr verbunden«, erklärte Kevin, dem erst langsam aufging, dass etwas
von ihm erwartet wurde. »Eine Diane Patrick beauftragte uns, eine Tiefkühltruhe
von ihrem Betriebsgelände abzuholen. Das haben wir gestern Vormittag getan.«
    »Eine Tiefkühltruhe?« Kevin
geriet in helle Aufregung. »War sie leer?«
    »Wenn sie nicht leer gewesen
wäre, hätten unsere Mitarbeiter sie nicht mitgenommen.«
    »Wissen Sie, wo sie jetzt
ist?«
    »Wir haben einen Bereich, der
für die Unterbringung von Kühlschränken und Kühltruhen vor der Entsorgung bestimmt
ist. Laut Gesetz sind wir verpflichtet, bei der Entsorgung besondere
Vorkehrungen zu treffen. Bestimmt ist dieser Artikel dorthin gebracht worden.«
Meldrum hatte offensichtlich Freude an den genauen Einzelheiten seiner Arbeit.
Von seiner gepflegten Ausdrucksweise gar nicht zu reden. »Meinen Sie, sie ist
noch dort? Ist

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