McDermid, Val
sie noch nicht entsorgt worden?«
»Leider haben wir einen
beträchtlichen Rückstand, was die tatsächliche Entsorgung betrifft. Also, ja,
sie wird da sein. Mit vielen anderen, sollte man dazusagen.«
»Können Sie feststellen,
welche es war, die aus Diane Patricks Haus kam?«, wollte Kevin wissen und
drückte sich selbst den Daumen.
»Ich persönlich nicht,
verstehen Sie. Aber es ist möglich, dass die Arbeitnehmer, die sie hergeschafft
haben, mit einiger Sicherheit sagen können, welches Gerät von Ms. Patrick stammt.«
»Sind sie noch im Dienst,
diese Arbeitnehmer?«
Meldrum kicherte. Es gab kein
anderes Wort dafür, fand Kevin. »Großer Gott, nein. Nicht zu dieser
nachtschlafenden Zeit. Sie fangen morgen früh um sieben wieder an. Wenn Sie
dann auf den Recyclinghof kommen können, bin ich sicher, dass sie Ihnen sehr
gern den Gefallen tun werden.« Kevin notierte sich die Wegbeschreibung zum Hof
und die Namen der »Arbeitnehmer«, mit denen er sprechen musste. Er bedankte
sich bei Meldrum und lehnte sich dann mit einem breiten Lächeln auf seinem
sommersprossigen Gesicht zurück.
»Du siehst aus wie die Katze,
die den Kanarienvogel gefressen hat«, meinte Sam.
»Wenn sich ein Mörder mitten
in einer Mordserie von einer Tiefkühltruhe trennt, dann ist es, glaube ich,
ziemlich sicher, dass wir da drin interessante Spuren finden werden, denkst du
nicht auch?«
Tony fand Alvin Ambrose im
Büro des Sondereinsatzteams, wo er die Kunden von DPS abarbeitete, die auf der
Homepage der IT-Firma genannt waren. »Ich versuche jemanden zu finden, der in
irgendeiner Form persönlichen Kontakt zu Warren Davy hatte«, erklärte er, als
Tony fragte, was er denn tue. »Bis jetzt hab ich nichts gefunden.«
»Ich wollte fragen ... Würde
es Ihnen etwas ausmachen, mich zur Werkstatt von Davys Cousin zu fahren? Wie
hieß er noch mal?«
Ambrose warf ihm einen
eigenartigen Blick zu. »Ja, schon gut, schon gut. Ich hätte Ihnen den Bericht
vorlegen müssen. Bill Carr. So heißt er.« Er lächelte reumütig. »Jede Einheit
hat ja ihren eigenen Insiderwitz, oder?«
Tony lächelte schwach. »Wenn
Sie meinen. Können Sie mich da hinfahren?«
Ambrose richtete sich zu
seiner vollen Größe auf. »Kein Pro blem. Ich glaube aber nicht, dass er weiß, wo Davy
ist. Ich hab schon heute Nachmittag mit ihm gesprochen.«
»Ich kann mir vorstellen, dass
er es nicht weiß«, meinte Tony. »Aber darüber will ich mit ihm nicht sprechen.
Ich würde selbst fahren, aber glauben Sie mir, ich bin ein hoffnungsloser Fall,
wenn ich mich unterwegs zurechtfinden muss. Wenn ich mich allein auf den Weg
machte, würde ich bis Sonntag in Südmanchester herumfahren.«
»Und Sie glauben, ich bekomme
das besser hin? Ich bin aus Worcester, vergessen Sie das nicht.«
»Da haben Sie immer noch einen
Vorsprung vor mir.« Während der Fahrt unterhielten sich Tony und Ambrose über
dessen Leben in Worcester. Wie das Team in West Mercia sei. Warum er dachte,
dass Worcester eine großartige kleine Stadt sei, ideal, um Kinder großzuziehen.
Klein genug, dass man wusste, was sich tat, groß genug, dass man keine
Platzangst bekam. Bei dem Gespräch verging die Zeit, und so brauchte Tony nicht
zu grübeln, worüber er mit Bill Carr sprechen würde. Denn im Prinzip wusste er
das sowieso schon. Ambrose bog in die Sackgasse ein und zeigte auf die Autowerkstatt.
Es schien, als hätten sie es gerade noch rechtzeitig geschafft. Bill Carr
wandte ihnen den Rücken zu und zog den schweren Rollladen vor der Tür herunter.
»Nehmen Sie es mir nicht übel, Alvin, aber ich mach das besser allein«, sagte
Tony, stieg aus und beeilte sich, Carr noch zu erwischen, bevor er wegging.
»Bill?«, rief Tony.
Carr drehte sich um und
schüttelte den Kopf. »Zu spät, Kumpel. Ich mach Schluss für heute.«
»Ist schon gut, es geht nicht
um Arbeit.« Tony streckte ihm die Hand hin. »Tony Hill. Ich arbeite mit der
Polizei von Bradfield zusammen und wollte Sie fragen, ob ich mich kurz mit
Ihnen unterhalten könnte?«
»Geht es um diese Sache mit
Warrens Wagen von neulich? Ich habe ja dem anderen Typen schon gesagt, dass ich
nur meinem Cousin einen Gefallen tue. Mit ihrer Firma oder sonst was hab ich
nichts zu tun.« Er ließ den Blick schweifen und suchte hinter Tony nach einem
Fluchtweg. Dann stellte er den Kragen seiner Jeansjacke hoch und steckte die
Hände in die Taschen seiner Jeans. So defensiv wie ein schuldbewusstes Kind.
»Ich möchte mich auch nur kurz
über Warren und Diane
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