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McDermid, Val

McDermid, Val

Titel: McDermid, Val Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vatermord
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zu sagen
hatte, es wert gewesen, dass man zuhörte. »Es ist schwierig, sich etwas
vorzustellen, das einem Pulk Lkw-Fahrer ungewöhnlich vorkommen würde«, murmelte
Tony. »Aber der Ablageort ist ein Problem«, fuhr er fort. »Die Wahrscheinlichkeit
ist groß, dass es kein Einheimischer war. Die üblichen Verdächtigen
einzubestellen bringt uns also nicht weiter.«
    »Warum meinen Sie, dass es
kein Einheimischer ist?« Ambrose klang, als habe er ehrliches Interesse an der
Antwort. »Ich kann mir denken, dass es hier in der Gegend viele Stellen gibt,
die geeigneter wären, um eine Leiche loszuwerden, und die ein Einheimischer
kennen würde, verstecktere, mit weniger Verkehr. Einfach insgesamt sicherer
für den Mörder. Das hier ist ein Platz mit relativ hohem Risiko. Ich glaube,
selbst wenn er ihn vorher erkundet hat, war dies hauptsächlich eine günstige
Stelle für jemanden, der keine bessere kannte und es nicht riskieren wollte,
mit einem Toten im Wagen weiterzufahren.«
    »Scheint mir logisch zu
klingen.«
    »Das versuche ich«, sagte Tony
trocken.
    Ambrose grinste, sein Phlegma
verschwand jetzt sofort.
    »Deshalb haben wir Sie ja
beauftragt.«
    »Das war euer erster Fehler.«
Tony drehte sich um und strich wieder am Rand der Parkbucht entlang. Einerseits
plante dieser Mörder sorgfältig. Er hatte Jennifer wochenlang geködert und
dafür gesorgt, dass sie anbiss. Er hatte sie sich geschnappt und es anscheinend
vermieden, von Zeugen gesehen zu werden oder Verdacht zu erregen. Und laut
Ambrose hatte er keine kriminaltechnisch erfassbaren Spuren hinterlassen, die
die Untersuchung weiterbrachten. Dann hatte er sie am Straßenrand abgelegt,
ohne sich offenbar etwas daraus zu machen, wann sie gefunden würde.
    »Vielleicht ist er einfach
nicht sehr stark«, rief Tony Ambrose zu. »Vielleicht konnte er sie nicht sehr
weit tragen.« Als er näher kam, fuhr er fort: »Wir neigen dazu, solchen Tätern
übermenschliche Eigenschaften zuzuschreiben, weil wir sie tief im Inneren für
Monster halten. Aber was das Körperliche angeht, sind sie meistens ziemlich
durchschnittlich. Sie dagegen, Sie hätten kein Problem, ein vierzehnjähriges
Mädchen bis weit in diesen Wald hinein zu tragen, dorthin, wo es vielleicht
wochen- oder monatelang nicht gefunden würde. Aber ich? Ich müsste mich schon
anstrengen, sie aus dem Auto raus und vom Straßendamm weg zu hieven. Vielleicht
ist das der Grund für die scheinbare Unstimmigkeit.«
    Das war seine tiefsinnigste
Folgerung aus dem Besuch des Fundorts gewesen. Er hoffte auf mehr von den
Maidments. Aber mit ihnen konnte er erst am späten Nachmittag sprechen. Ihr
Vater hatte offenbar befunden, dass er Zeit an seinem Arbeitsplatz verbringen
musste, er würde also erst um vier zur Verfügung stehen. Wenn Tony an
Vorzeichen und Omen geglaubt hätte, hätte er auch dies dazuzählen müssen. Er
war darauf vorbereitet gewesen, seinen Termin bei der Maklerin abzusagen, hätte
er sich mit dem Gespräch mit Jennifers Eltern überschnitten. Aber die Zeit, zu
der es ihnen passte, fügte sich perfekt in seine Pläne ein. Ambrose hatte ihn
am Hotel abgesetzt. Er dachte wahrscheinlich, dass Tony Zeugenaussagen
studierte, nicht dass er in einem Rosengarten saß und auf eine
Immobilienmaklerin wartete, damit sie ihm ein Haus zeigen konnte, das ihm
schon gehörte. Das war nicht normal, egal was man sich von seinem Verhalten
erwarten mochte. Nicht so verrückt wie der Mord an einem Teenager, aber doch
ziemlich abweichend von der Normalität.
    Also war es ganz gut, dachte
Tony, dass Ambrose die Wahrheit nicht kannte.
     
    13
     
    In ihren dunkelsten Momenten stellte
sich Carol das schlimmstmögliche Schicksal vor, das James Blake für sie im Sinn
haben könnte. Beförderung. Aber nicht die Art von Beförderung, die ihr erlauben
würde, ihre Truppe in die Schlacht zu führen. Sondern die Variante, die sie
zwingen würde, an einem Schreibtisch zu sitzen und sich über strategische
Entscheidungen den Kopf zu zerbrechen, während alle wichtige Arbeit woanders
erledigt wurde. Wie bei den Gelegenheiten - Gott sei Dank kamen sie nicht
häufig vor -, wenn ihr Team an vorderster Front stand und das tat, was getan
werden musste, um einen Mörder zu finden, während sie in ihrem Büro saß und
versuchte, die Zeit herumzubringen, bis sie bei der Obduktion erwartet wurde.
So wie jetzt. Gewöhnlich versuchte sie dann, sich mit Verwaltungsarbeit und
Papierkram zu beschäftigen. Aber an diesem Tag hatte sie etwas

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