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McDermid, Val

McDermid, Val

Titel: McDermid, Val Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vatermord
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Jordan kommt.«
    Kevin Matthews war früh genug
erschienen, um ihr beistehen zu können. Aber die Atmosphäre wurde zunehmend
feindseliger, als die Zeit verging und Carol nicht auftauchte. Schließlich
sah Paula sie über die Zufahrt auf sie zukommen, und sie wirkte entschieden
eleganter als gewöhnlich. Wo immer sie gewesen war, sie hatte sich eindeutig
angestrengt, Eindruck zu machen. »Tut mir leid, dass ich Sie alle habe warten
lassen«, entschuldigte sich Carol und setzte ihren ganzen Charme ein. »Ich
musste auf der Barrowden-Straße ganz unten im Tal, wo kein Empfang ist, wegen
eines Unfalls warten. Ich danke euch allen, dass ihr so geduldig wart.«
    Wenn sie so in Form war, war Carol
Jordan unschlagbar. Sie brachte es fertig, dass sich alle darum rissen, ihr zu
gefallen und sich ihr zustimmendes Nicken zu verdienen. Es schadete dabei
nicht, dass sie gut aussah, aber ihr energisch zusammengepresster Mund und ihr
direkter Blick ließen bei keinem jemals die Idee aufkommen, sie sei ein dummes
Blondchen. Paula war klar, dass sie ein bisschen verliebt war in ihre Chefin,
aber sie hatte gelernt, damit als einer Übung in Vergeblichkeit zu leben. »Es
ist so, Chefin«, sagte sie, führte Carol zum Graben hinüber und stellte sie auf
dem Weg Riley vor. »DS Riley ist mein Verbindungsmann, es wäre günstig, wenn
wir ihn an Bord behalten könnten.« Es war der Code für: »Er ist einer von uns,
wenn es auch nicht so aussieht.« Sie stand neben Carols Schulter und sah
hinunter auf das schmerzlich verkrümmte menschliche Etwas unten im Graben. Die
Kleidung des Jungen war mit Schmutz und Blut beschmiert, und sein Kopf sah in
der durchsichtigen Plastikfolie unwirklich aus, wie eine grässliche Requisite
aus einem unterirdisch schlechten Horrorfilm. »Mein Gott«, entfuhr es Carol, und
sie wandte das Gesicht ab. Paula sah ein leichtes Zittern auf den Lippen ihrer
Chefin. »Okay, dann holen wir ihn hier raus«, sagte sie, trat zur Seite und gab
den anderen ein Zeichen, sich ihnen anzuschließen.
    »Wir gehen also davon aus,
dass wir hier Daniel Morrison vor uns haben«, fasste Carol zusammen. »Die
Leiche passt zu der Beschreibung des vermissten Jungen, und er trägt ein
William-Makepeace-Sweatshirt unter seiner Jacke. Das heißt, es sind sechzig
Stunden vergangen, seit Daniel von jemandem gesehen wurde, der ihn kannte. Wir
haben also eine Menge aufzuholen. Wenn wir eine ungefähre Angabe zum Zeitpunkt
des Todes bekommen, werden wir wissen, wie viele Stunden wir ergänzen müssen.
Aber ich will, dass im Detail geklärt wird, was in diesen Stunden geschehen
ist. Paula, du arbeitest mit DS Riley zusammen, sorge dafür, dass wir alle ihre
Ergebnisse bekommen. Kevin geht mit der Kollegin von der psychologischen
Opferbetreuung zu den Eltern, um die Nachricht zu überbringen, aber ich will
auch, dass du die Nachbereitung machst, Paula.« Carol lenkte ihre Schritte
zurück zur Fundstelle, ihr Team folgte ihr.
    »Zunächst, Paula, übernimmst
du die Schule. Lehrer und Freunde. Es ist eine Privatschule, du wirst auf
ziemlich viele Angeber stoßen, aber du wirst dich nicht ärgern lassen und wirst
herausfinden, was für ein Junge Daniel-Morrison war. Wir werden Stacey seinen
Computer untersuchen lassen. Oh, und Paula - dass der Bereich vom Ende der
Zufahrt bis zur Straße millimetergenau durchgekämmt wird! Sag DS Riley, dass
ich das angeordnet habe.« Am Ende der Kunststoffplatten wandte sie sich um und
sah sie mit einem matten Lächeln an. »Wir schulden Daniel ein Ergebnis. Fangen
wir also an.«
    »Soll ich Tony vom Bradfield
Moor abholen?«, fragte Paula. Sie sah über Carols Schulter, wie Kevin die Geste
des Halsabschneidens machte.
    Carols Gesicht wurde starr.
»Wir werden diesmal ohne Tony auskommen müssen. Wenn wir meinen, dass wir einen
Profiler brauchen, werden wir auf jemanden von der nationalen Polizeiakademie
angewiesen sein.«

Es gelang ihr gut, ihre
Missbilligung zu verbergen, dachte Paula. Man musste die Chefin wirklich gut
kennen, um zu merken, wie wenig sie den blauäugigen Jungen und Mädchen des
Innenministeriums zutraute.
    »Noch eins«, sagte Carol. »Wir
müssen überprüfen, wer über den Ort hier Bescheid wusste. Kevin, sobald du frei
bist, nimm Kontakt mit der Baufirma auf, lass dir eine Liste der Mannschaft
geben, auch Architekten, Vermesser, alle durch die Bank. Ich werde ein paar
Helfer vom Bezirk Nord organisieren, die die ersten Überprüfungen und
Befragungen machen, dann können wir uns das

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