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McDermid, Val

McDermid, Val

Titel: McDermid, Val Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vatermord
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nahm
erst ab, nachdem sein Telefon ungefähr zwölf Mal geklingelt hatte. Carol wollte
schon aufgeben, als sie eine misstrauische Stimme »Hallo?« sagen hörte. »Mr.Miles?
Alan Miles?«
    »Wer ist dran?« Er klang alt
und mürrisch. Super, genau, was ich brauche. -
    »Mein Name ist Carol Jordan.
Ich bin Detective Chief Inspector bei der Polizei von Bradfield.«
    »Polizei?« Jetzt klang er
beunruhigt. Wie den meisten Menschen, selbst denen, die nichts zu befürchten
hatten, war es ihm unangenehm, mit der Polizei zu sprechen. »Eine Dame in der
Hauptstelle der Stadtbücherei hat mir Ihre Nummer gegeben. Sie meinte, dass Sie
mir bei einer Hintergrundrecherche helfen könnten.«
    »Was für eine
Hintergrundrecherche? Ich weiß gar nichts über Kriminalität.« Er klang, als
würde er sich gern drücken. »Ich möchte möglichst alles herausfinden über einen
Mann namens Edmund Arthur Blythe, der in den frühen sechziger Jahren eine Firma
für Metallspezialanfertigungen in Halifax hatte. Die Bibliothekarin meinte, Sie
seien dafür der beste Ansprechpartner.« Carol versuchte, so schmeichelnd wie
möglich zu klingen.
    »Warum? Ich meine, warum
wollen Sie das wissen?«
    Gott schütze mich vor
misstrauischen alten Männern. »Ich bin nicht befugt, das zu sagen. Aber mein Team
ist auf Altfälle spezialisiert.« Was nichts weniger als die Wahrheit war, wenn
auch nicht die ganze Wahrheit.
    »Ich spreche nicht gern am
Telefon«, erklärte Miles. »Übers Telefon kann man einen Menschen nicht
beurteilen. Wenn Sie nach Halifax kommen, kann ich persönlich mit Ihnen reden.«
    Carol verdrehte die Augen und
unterdrückte einen Seufzer. »Heißt das, dass Sie mir mit Informationen über
Blythe und Co. helfen können?«
    »Zufällig, ja. Ich kann Ihnen
auch einiges dazu zeigen.« Carol überlegte. Hier war alles unter Kontrolle. Sie
erwarteten weder eine Verhaftung noch eine Vernehmung. Es sei denn, dass sich
bei der Obduktion etwas sehr Ungewöhnliches ergab. Da konnte sie am Abend
leicht für zwei Stunden verschwinden. »Wie wäre es mit heute Abend?«, fragte
sie. »Heute Abend? Um sieben. Treffen Sie mich vor dem Bahnhof. Ich werde
einen beigen Anorak und eine Tweedmütze tragen.«
    Er hatte aufgelegt. Carol starrte
leicht amüsiert den Hörer an und lächelte in sich hinein. Wenn sie das bei der
Suche nach Informationen über Tonys unerwünschten Vater weiterbrachte, war es
ein Gespräch mit dem griesgrämigen Alan Miles durchaus wert.
     
    Als Ambrose eintraf, um Tony
zu Jennifer Maidments Eltern zu begleiten, konnte er seine Erleichterung kaum
verbergen. Nach dem Rundgang mit der Maklerin hatte er sich anstrengen müssen,
seine Gedanken wieder auf den Fundort zu konzentrieren, den er angeschaut
hatte. Er war sich bewusst, dass irgendetwas an diesem Mörder ihn nicht
losließ, war sich aber nicht sicher, was es war, und je mehr er darüber nachzudenken
versuchte, desto mehr sah er die Bilder von Arthur Blythes Haus vor sich. Tony
ließ sich selten von seiner unmittelbaren Umgebung beeinflussen. Die Neigung
zu schöner Innenausstattung hatte in seinem Bewusstsein nie Wurzeln geschlagen.
Deshalb verwirrte ihn die unbestreitbare Tatsache, dass er Arthur Blythe um
dieses Heim beneidete, umso mehr. Es ging über Komfort hinaus. Man hatte das
Gefühl, dass es ein Zuhause war, ein Ort, der sich natürlich um das herum
entwickelt hatte, was seinem Bewohner wichtig war. Und obwohl Tony es nicht
gern zugab, kränkte es ihn, dass Arthur Blythe ihn von sich gestoßen hatte und
weggegangen war, um sich ein Heim zu schaffen, das so vollkommen in sich ruhte.
In seinem Haus würde niemand jemals ein solches Gefühl haben. Er selbst
jedenfalls nicht. Niemals hatte er diese absolute Übereinstimmung mit sich
selbst gefühlt, die offensichtlich diesen Mann erfüllt hatte, den er nie Vater
hatte nennen dürfen.
    Deshalb war Ambroses
Eintreffen wie eine Befreiung von seinen unbequemen Gedanken. Aber die
Erleichterung hielt nicht lange an. »Haben Sie die Ausdrucke von RigMarole
mitgebracht?«, fragte Tony, sobald er sich im Auto zurechtgesetzt hatte. Als
er über ZZ informiert worden war, hatte er Ambrose gebeten, Kopien von allem zu
bringen, was von den Online-Unterhaltungen gerettet worden war, damit er sie
studieren konnte.
    Ambrose starrte stur
geradeaus. »Der Chef will, dass sie im Büro bleiben. Er hat nichts dagegen,
dass Sie sie lesen, aber er will, dass Sie es bei uns tun.«
    »Was? Er traut mir nicht? Was
meint er, dass ich damit machen

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