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McDermid, Val

McDermid, Val

Titel: McDermid, Val Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vatermord
Vom Netzwerk:
sind alle
Online-Netzwerke extrem vorsichtig geworden. Wenn also auf Rigs Servern noch
Informationen zu finden sind, könnte es sein, dass Sie nicht einmal mit einem
Durchsuchungsbefehl an sie herankommen, nicht ohne sich mit deren
Rechtsanwälten herumzuschlagen.«
    »Das ist doch verrückt«,
widersprach Patterson. »Aber so ist es. Diese Firmen legen großen Wert auf
Privatsphäre. In den privaten Chats tut sich allerhand. Wenn Sie einfach so
reinmarschieren und die Daten abrufen könnten, die Sie haben wollen, werden die
in etwa fünf Minuten keine Kunden mehr haben.«
    »Gott steh uns bei«, murmelte Patterson.
»Man könnte gerade denken, sie wollen Mörder und Pädophile ermutigen, ihre
Websites zu nutzen.«
    »Nur wenn sie gültige
Kreditkarten haben und gern online einkaufen«, meinte Ambrose. »Danke, Gary.
Ich werde mit den Leuten bei Rig reden und sehen, was sie zu sagen haben. Und
was haben Sie mit den Bruchstücken erreicht, die Sie auf der Festplatte
gefunden haben?«
    »Ich habe einen Teil der
letzten Unterhaltung von Jenny und ZZ wiederherstellen können. Die, die sie
gelöscht hat. Sie ist nur lückenhaft, aber es ist immerhin doch etwas. Hier
sind zwei Kopien drin.«
    Also dürftig, geteilt durch
zwei. Ambrose
nahm die zwei Seiten, die Patterson ihm reichte.
     
    ZZ: ... dass ... an mich ... unter
uns hier& kei ...
    Jeni: warum willst du ...
    ZZ: ...ie ich gesagt habe ...
GROSSES geheimn ...
    Jeni: Nein, stimmt nicht
    ZZ: du weißt nicht... wa ...
    Jeni: ...eiß ... meine sach ...
    ZZ: weil ich weiß wo ... Sachen
finden ...rsteck ... rankommen ... info ... du weißt ...
    Jeni: denkst du dir ... aus?
    ZZ: ... weil wenn ich weiß ... es
ist wa ... c ...
    Jeni: ... sag's doch
    ZZ: hol tief luft
    Jeni: du tust... wärs ne große Sache
    ZZ: dein ... dein ... wirklich ...
    Jeni: ... bescheuert
    ZZ: ich kann ... beweisen ...
    Jeni: DU LÜGST
    ZZ: .. .iff mich morgen ... @ ca
... dir sag ... dir zeig ...
    Jeni: ... dir glauben?
    ZZ: weil wir .. .müssen ... @ ca
... nicht... erzähl ...
    Jeni: ... komme, wehe du lügst...
     
    Patterson runzelte die Stirn.
»Es liest sich nicht gerade leicht.«
    »Im Wesentlichen sagt ZZ, dass
er Jenis großes Geheimnis kennt«, erklärte Ambrose. »Er behauptet etwas, was
Jennifer total wütend macht. Sie sagt, er sei bescheuert, und dann schreit sie
ihn an, dass er lügt. Großbuchstaben bedeuten, dass sie schreit.«
    »Verrückt«, murmelte Patterson.
    »Dann, glaube ich, schlägt er
vor, sie sollten sich morgen treffen. Er gibt die Zeit und den Treffpunkt an
und droht ihr, sie solle es nicht weitersagen. Und sie sagt, sie werde kommen,
und wehe ihm, wenn er lügt«, erklärte Gary. »Und wo will er sie treffen?«,
wollte Patterson wissen, schon ganz rot im Gesicht vor Frustration.
    Gary zuckte mit den Achseln.
»Wer weiß? An irgendeinem Ort, der mit >ca< anfängt. Café? Campingplatz?
Castle Street?«
    »Sie können uns nicht mehr
liefern?«
    Gary schien gekränkt. »Sie haben
ja keine Ahnung. Ich hab länger als eine Woche gebraucht, um das rauszuholen.
Ich musste einen Kumpel um Software bitten, die noch in der Entwicklung ist, um
so weit zu kommen. Bei dem bisschen, was auf dem Computer ist, ist es ein
Wunder, dass wir überhaupt so viel haben. Wenigstens können Sie jetzt eine
Menge Orte ausschließen, an die sie nicht gegangen ist.«
    Patterson kaute vor
unterdrückter Wut an der Haut seines Daumennagels. »Tut mir leid, Gary«,
brummte er. »Ich weiß, dass Sie Ihr Bestes getan haben. Danke. Schicken Sie uns
die Rechnung.«
    Gary hievte sich vom Stuhl
hoch und versuchte, nicht allzu trottelig zu wirken, während er seinen Rucksack
packte und zur Tür marschierte. »Viel Erfolg«, war sein Abschiedsgruß. »Der
Kerl nervt ganz schön, oder?«, raunzte Patterson abfällig, nachdem er die Tür
geschlossen hatte. »Aber er bringt's.«
    »Warum sonst sollte ich ihn
einbeziehen? Wir müssen uns also auf alle Orte in der Stadt konzentrieren, die
mit >ca< anfangen, und überprüfen, was dort von den Überwachungskameras
vor neun Tagen eingefangen wurde. Genug Arbeit für das ganze Team.«
    Patterson strotzte jetzt
förmlich vor Energie. Er hatte die Verzweiflung überwunden und war zum
Optimismus umgeschwenkt. Ambrose fand, das sei jetzt der perfekte Moment, um
ihm Tony Hills Wunsch schmackhaft zu machen. »Da wir ja alle Hände voll zu tun
haben«, begann er, »werden wir wahrscheinlich nicht noch zusätzliche Leute hier
haben wollen, die uns stören.

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