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McDermid, Val

McDermid, Val

Titel: McDermid, Val Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vatermord
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Ausstrahlung.«
Er schüttelte den Kopf. »Schlimme Sache.«
    »Wir glauben, dass Daniel nach
der Schule am Dienstag nach Temple Fields gegangen ist«, berichtete Kevin. »Hat
er dir vielleicht gesagt, dass er dort jemanden treffen wollte?« Asif runzelte
die Stirn. »Nein.«
    »Klingt nicht, als wärst du
sehr sicher.«
    »Na ja, er hat nichts über ein
Treffen zu einer bestimmten Zeit gesagt«, antwortete Asif. »Aber als wir
letztes Mal beisammen waren, letzte Woche, sagte er, er hätte jemanden online
getroffen, der eine Radiosendung zusammenstellt, in der er junge Comedy-Talente
vorstellen will. Also, Kids, die zu jung sind für die Bühnen in den Clubs.« Er
zuckte mit den Achseln. »Kids wie wir. Ich fragte, ob er mich da auch mit reinbringen
könnte, und er sagte, klar, aber er wollte den Typen vorher treffen, den Fuß in
die Tür bekommen.« Er sah plötzlich unglücklich aus. »Ich bin etwas stinkig
geworden, ich dachte, vielleicht wollte er mich da raushalten, es nur für sich
selbst machen. Aber er sagte, nein, so wäre es nicht, wir wären ja Freunde und
dass er mir noch etwas schuldete dafür, dass ich ihn überhaupt in den Club
reingebracht habe. Er wollte nur den ersten Kontakt herstellen, alles einfädeln
und mich später mit reinbringen.« Plötzlich ging ihm ein Licht auf, und seine
Augen weiteten sich. »Scheiße. Meinen Sie, dass ihm deshalb etwas zugestoßen
ist?«
    »Wir sind noch nicht weit
genug mit den Ermittlungen, um das sagen zu können«, erwiderte Kevin hastig.
»Gegenwärtig wissen wir noch nicht, was relevant sein könnte. Es würde uns also
helfen, wenn du uns etwas über diese Person sagen könntest, zu der Daniel
Kontakt hatte. Wie haben sie sich kennengelernt? Weißt du das?«
    Asif nickte. »Bei RigMarole.
Sie wissen doch, das Online-Netzwerk. Sie waren bei einem Gavin-and-Stacey-Moshpk, so nennen wir eine Art
Fangruppe. Sie mochten beide die gleichen Sachen, deshalb haben sie sich in
einem privaten Chat unterhalten, und da kam raus, dass der Typ Comedy-Produzent
ist.«
    »Hat Daniel seinen Namen
erwähnt?«
    »Nein. Das war eins der Dinge,
weswegen ich sauer war. Er sagte mir nicht mal den Namen. Er hat gemeint, der
Typ wollte nicht, dass es weitergesagt wird, damit ihn nicht jemand unter
Druck setzt oder so. Deshalb hab ich seinen Namen nie erfahren. Nur dass er
Programme bei der BBC in Manchester produzierte. Angeblich«, fügte er hinzu.
»Du warst also nicht überzeugt?«, fragte Kevin. »Es kam mir einfach komisch
vor«, sagte er. »Ich meine, er hat doch Daniels Nummer nie gesehen. Wie konnte
er da wissen, dass er gut ist? Aber Daniel ließ sich nichts sagen. So war er
eben, er hatte seinen eigenen Kopf.«
    »Hat Daniel erzählt, wo sie
sich treffen wollten? Oder wann?«, versuchte Kevin es weiter.
    »Hab ich Ihnen ja schon
gesagt. Er tat, als wäre es ein Staatsgeheimnis. Er wollte auf keinen Fall
Genaueres verraten. Was ich Ihnen gesagt habe, ist alles, was ich weiß.« Es war
immerhin ein Anfang, dachte Paula. Nichts Großartiges, aber immerhin ein
Anfang.
     
    Ambrose spürte, wie seine
Stimmung sich ein bisschen hob, als er in Pattersons Büro kam und sah, dass
sein Chef mit Gary Harcup zusammensaß. Er hatte dem Versuch, den komischen
kleinen Profiler aus Bradfield in positivem Licht erscheinen zu lassen, nicht
gerade erfreut entgegengesehen. Aber da Gary jetzt hier war, würde Patterson etwas
abgelenkt sein. Vielleicht gab es für sie sogar etwas zu tun. Als er Patterson genauer
ansah, wusste Ambrose, dass er einen Mann vor sich hatte, der dringend gute
Nachrichten brauchte. Er war blass und fahl, die Augen mit den schweren Lidern
und den Tränensäcken halb geschlossen, sein Haar leblos und steif. Es war immer
das Gleiche, wenn sie in einem Fall nicht schnell genug vorankamen. Patterson nahm
allen Druck und allen Schmerz in sich auf, bis man glaubte, er würde durchdrehen.
Dann bewegte sich etwas in ihm, er sah, dass sich Möglichkeiten auftaten, und
plötzlich war er wieder positiv gestimmt und voller Zuversicht. Man musste nur
abwarten. »Komm rein«, winkte Patterson Ambrose heran und zeigte auf einen
Stuhl. »Gary ist gerade eben gekommen.« Ambrose nickte dem rundlichen
Computerexperten zu, der so abgerissen wie immer aussah. Das Haar
durcheinander, das T-Shirt zerknittert, und in seinem Bart hing etwas, das Ambrose
lieber nicht näher analysieren wollte. Er flößte nicht gerade Vertrauen ein.
Aber in der Vergangenheit hatte er sich schon so oft als

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