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McDermid, Val

McDermid, Val

Titel: McDermid, Val Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vatermord
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ein
Dutzend E-Mail-Adressen und Pseudonyme haben, von denen wir nichts wissen. Es
ist ein schwerer Schlag. Wir können nicht viel machen, wenn wir nur so wenig
haben, von dem wir ausgehen können.«
    »Irgendwas bei den Videos aus
den Überwachungskameras gefunden?«
    Sie schüttelte den Kopf.
»Nichts, nachdem erden Bellwether Square verlassen hat. Ich glaube, er muss sich
in einem Fahrzeug entfernt haben.«
    »Okay. Konzentrier dich
vorerst auf Seth. Es ist besser, wenn wir versuchen, uns um die Lebenden zu
kümmern.« Wenn
er noch lebt, was ich, im Licht von Daniels Tod betrachtet, sehr bezweifle. »Seine Mutter hat gerade ein
aktuelles Foto an unsere Adresse gemailt. Kannst du dafür sorgen, dass es so
bald wie möglich an alle Dienststellen weitergegeben wird?«
    »Mach ich jetzt gleich.«
    »Danke. Halt mich auf dem
Laufenden«, ordnete Carol an und wandte sich wieder dem Wohnzimmer zu, wo die
Atmosphäre sich seit ihrem Weggehen nicht entspannt hatte. »Tut mir leid«,
entschuldigte sie sich. »Vielleicht könnten Sie DC Chen zeigen, wo Seths Computer
steht? Und wir werden Ihre offizielle Erlaubnis brauchen, ihn zu durchsuchen,
da Seth minderjährig ist.«
    »Tun Sie, was immer Sie tun
müssen«, antwortete Julia, während Kathy zur Tür ging. »Sie hatte nicht die
Absicht, Sie zu beleidigen, Chief Inspector. Sie ist nur aufgeregt, und wenn
sie sich aufregt, schlägt das oft in Wut um.« Carol lächelte. »Ich bin nicht so
leicht beleidigt, Ms. Viner, und mir geht es nur darum, alles zu tun, damit wir
Seth nach Haus bringen können.«
    Julia musste sich
offensichtlich einen Ruck geben. »Als ich nach Haus fuhr. Nachdem Kathy
angerufen hatte. Im Radio. Da war etwas über einen ermordeten Jugendlichen.«
Schnell schlug sie die Hand vor den Mund und biss sich auf die Knöchel.
    »Das war nicht Seth, Ms.
Viner. Wir haben diesen Jungen eindeutig identifiziert, und es ist auf keinen
Fall Seth.« Kathy kam noch rechtzeitig ins Zimmer zurück, dass sie Carols
Worte mitbekam. »Siehst du, ich hab's dir doch gesagt, dass es nicht Seth sein
kann.«
    »Immer optimistisch.« Julia
klammerte sich an ihren Arm. »Wir werden mit Will und Lucie sprechen und mit
Seths anderen Freunden. Und wir werden sein Foto auf unsere Website stellen
und es an die Medien herausgeben. Das ist jetzt unsere alleroberste Priorität«,
sagte Carol und erhob sich. »Kevin wird bei Ihnen bleiben. Wenn es noch etwas
gibt, von dem Sie glauben, dass es uns helfen könnte, Seth zu finden, sagen Sie
es ihm. Sie können mich immer telefonisch erreichen, wenn Sie mit mir sprechen
müssen.« Julia Viner schaute flehentlich zu ihr auf. »Bringen Sie ihn einfach
wieder nach Haus. Es ist mir gleichgültig, warum er verschwunden ist oder was
er getan hat. Bringen Sie ihn einfach nach Haus.«
    Ihre Worte klangen noch auf
dem Weg zum Wagen in Carols Kopf nach. Was sie tun konnte, hielt sich derzeit
in Grenzen, aber sie würde alles Menschenmögliche für Julia und Kathy
einsetzen. Dank ihrem Bluetooth-Telefon konnte sie ihre Anrufe genauso leicht
vom Wagen wie vom Büro aus erledigen. Und es gab noch einen anderen verlorenen
Jungen, dem sie Antworten schuldete. Carol ließ den Motor an und fuhr aus der
Stadt hinaus Richtung Halifax.
     
    17
     
    Sam war nicht besonders
beeindruckt von der düsteren Erhabenheit der Gegend am Wastwater-See. Er fand
die Berge bedrückend und das dunkle Wasser deprimierend. Warum Menschen hier
Urlaub machten, war ihm schleierhaft. Spazieren gehen war ja schön und gut,
wenn man an einem Strand in der Karibik war, wie sein Sergeant im Moment. Aber
bei dem häufigen eiskalten Regen hier musste es doch eher eine Qual sein als
ein Vergnügen. Und was gab es abends zu tun? Sam tanzte sehr gern. Er war nicht
wählerisch; es musste kein bestimmter Club, ein besonderer DJ oder ein ganz
bestimmter Musikstil sein. Er spürte einfach gern, wie der Rhythmus ihn
erfasste, er sich in der Musik verlor und mit der Hingabe bewegte, die er
sonst nirgends im Leben zeigte. Er hätte wetten können, dass es im Umkreis von
zwanzig Meilen keine Gelegenheit zum Tanzen gab. Außer Morris Dance, was beim
Tanzen das war, was beim Essen die Brotzeit ist. Den größten Teil des Tages
hatte er zusammengekauert in seinem Wagen oder im Begleitfahrzeug des
Taucherteams verbracht. Die Taucher waren nicht gerade gesprächig. Sie hatten
Staceys Liste mit Orientierungspunkten genommen, über einer Karte die Köpfe
zusammengesteckt und das Ufer in Abschnitte eingeteilt.

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