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McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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weitergeritten!«, entfuhr es McQuade regelrecht entsetzt.
    »Nein. Sie hatten lediglich ihre Gewehre bei sich.«
    Auf der Treppe ins Obergeschoss erklangen Schritte. McQuade drehte ein wenig den Kopf. Sein Blick erfasste eine junge Frau, die ihm fast den Atem nahm, so sehr faszinierte sie ihn. Sekundenlang vergaß er alles um sich herum. Und er zuckte zusammen, als Maria Alvarez' Stimme erklang: »Das ist meine Tochter Juanita. Sie hilft mir in der Pension.«
    Jetzt erwachte McQuade aus seiner Erstarrung, er griff nach dem Hut und lüftete ihn. »Sehr erfreut, Ma'am.«
    Juanita lächelte. Ihre Zähne waren makellos.
    »Für die Kerle, die bei mir absteigen, ist sie tabu!«, stieß Maria Alvarez mit harter Stimme hervor.
    Juanitas Lächeln zerrann.
    »Ich… Ich …«, stammelte McQuade.
    »Juanitas Anblick hat Sie ziemlich aus der Fassung gebracht, Señor. Nun, ich kenne das. Meine Tochter ist nicht für Ihre Sorte geschaffen. Geh in die Küche, Juanita. Presto, presto!« Zuletzt hatte ihre Stimme ausgesprochen energisch geklungen.
    Die junge Frau, die den Texaner so sehr in ihren Bann zog, entfernte sich schnell.
    McQuade fand seine Sprache wieder. »Keine Sorge, Señora. Wenn ich in Tucson meinen Job erledigt habe, verlasse ich die Stadt wieder. Ich will nichts von Ihrer Tochter.«
     
    *
     
    Als McQuade auf den Vorbau trat, wurde er angerufen: »Da bist du ja, McQuade! Wir haben dich erwartet!«
    Etwas in dem Texaner versteifte. Jähe Anspannung befiel ihn. Unwillkürlich legte sich seine Hand auf den Griff des Revolvers. Er blickte in die Richtung, aus der die brechende Stimme gekommen war. Die Atmosphäre war plötzlich angespannt und gefährlich. Der Tod schien die Knochenfaust auszustrecken.
    McQuade konnte den Mann, der gerufen hatte, nicht ausmachen. Seine Stimme klirrte: »Bist du es, Weston?«
    »Sicher. Und ich habe zwei Freunde bei mir. Weißt du eigentlich, dass wir eine Menge Spaß hatten mit deiner Schwester?«
    Menschen blieben stehen. Etwas Beklemmendes lag plötzlich in der Luft; Unheil braute sich über der Straße zusammen wie eine Gewitterwolke. Die Luft schien mit Elektrizität aufgeladen zu sein.
    Kälte überfiel MCquade. Aber es lag etwas darunter - eine schwelende Glut aus Hass und Leidenschaft, vielleicht sogar Begierde.
    Die drohende Gefahr verlangte einen raschen Entschluss.
    McQuade stieß sich ab und spurtete los. Dabei riss er den Revolver aus dem Holster. Er schalt sich einen Narren, weil er das Gewehr im Hotel gelassen hatte.
    Ein Schuss dröhnte. Der donnernde Knall stieß durch die Stadt, aufbrüllend antworteten die Echos. Auf der Straße entstand Hektik. Die Passanten flohen wie von Furien gehetzt in Deckung. Erregtes Geschrei vermischte sich mit der verhallenden Detonation.
    McQuade bog in eine Gasse ein. Sein Atem ging etwas schneller. Wie hineingeschmiedet lag der Colt in seiner Faust. Der Daumen lag quer über der Hammerplatte. Der Texaner ging an der Ecke in Deckung und presste seinen Körper hart an die Wand des Gebäudes, das ihm Schutz bot. Den Revolver hielt er in Gesichtshöhe. Die Mündung wies zum Himmel.
    McQuade lugte um die Ecke. Die Straße war jetzt wie leergefegt. Stille hatte sich wie ein Leichentuch in die Stadt gesenkt. Der Tod schlich auf leisen Sohlen durch Tucson.
    Als es knallte, zog McQuade den Kopf zurück. Die Kugel meißelte den Putz von der Wand und jaulte als Querschläger davon. Das grässliche Heulen schmerzte geradezu in den Ohren. In den zerflatternden Schussdonner hinein schrie Cole Weston: »Du bist so gut wie tot, McQuade. Wenn du mit der Nase im Dreck liegst, werde ich auf deinen Kadaver spucken.«
    Der Texaner gab keine Antwort. Das Verhältnis stand drei zu eins. Seine Gegner kannten keine Skrupel, und sie waren tödlicher als die Pest im Mittelalter. Einen Fehler konnte er sich nicht erlauben. Er wäre tödlich gewesen.
    McQuade sicherte in die Gasse hinein, dann zog er sich zurück. Als eine andere Gasse kreuzte, wandte er sich nach rechts. Geduckt schlich er an einem Gartenzaun entlang, dann deckte ihn ein windschiefer Schuppen, und an diesen schloss sich wieder ein hüfthoher Bretterzaun an. Kurz entschlossen flankte McQuade darüber hinweg, landete in einem Garten und durchquerte ihn, erreichte ein Haus und schob sich an dessen Längsseite entlang, bis wieder die Straße vor seinem Blick lag.
    Die Stille war lastend und zerrte an den Nerven. Zwischen den Häusern lauerte die Gefahr, der Tod war allgegenwärtig. McQuade wappnete

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