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McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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zu reiten.
    Der Bandit ritt dem Gesetzeshüter entgegen. Sie trafen aufeinander und zerrten die Pferde in den Stand. Eine hitzige Debatte entstand. Plötzlich zog der Sheriff den Revolver und richtete ihn auf Cole Weston. Dieser drosch seinem Pferd die Sporen in die Seiten. Aus dem Stand vollführte das Tier einen Satz nach vorn und rammte den Vierbeiner, auf dem der Sheriff saß. Das Tier brach hinten ein, der Gesetzeshüter wurde aus dem Sattel katapultiert. In dem Moment, als er sich hoch kämpfte, feuerte Cole Weston mit dem Colt auf ihn. Die schwere 45er Kugel fegte den Gesetzeshüter von den Beinen. Cole Weston spornte sein Pferd an.
    McQuade hatte tatenlos zusehen müssen. Jetzt warf er sich in den Sattel. »Lauf!« Sein Pferd streckte sich. Im stiebenden Galopp jagte er auf die Farm zu. Bei dem Sheriff war Sue Weston abgekniet. McQuade riss an den Zügeln, sein Pferd brach hinten ein, die bremsenden Hufe zogen eine tiefe Spur in den Staub. »Ist er tot?«
    Die Frau schüttelte den Kopf. Mit gequältem Blick schaute sie zu McQuade in die Höhe. Ihre Stimme klang belegt, als sie rief: »Er hat die Kugel in die rechte Brustseite bekommen. Mein Gott, warum hat Cole auf ihn geschossen.«
    »Schaffen Sie ihn in die Stadt!«, gebot McQuade, dann setzte er das Pferd unter sich in Bewegung. Cole Weston verschwand gerade über eine Bodenerhebung. Er hatte den Weg verlassen. Die Spur, die sein Pferd hinterlassen hatte, zeichnete sich deutlich im staubigen Gras ab.
    McQuade folgte ihr. Die Fährte führte nach Westen. Nach etwa drei Meilen bog sie nach Norden ab und endete schließlich an der breiten, staubigen Überlandstraße, die sich wie der riesige Leib einer Schlange nach Westen schlängelte und in Yuma endete.
    McQuade schwenkte den Blick nach Osten, dann nach Westen. Die Straße bohrte sich zwischen die Hügel der Little Dragon Mountains.
    McQuade musste sich entscheiden.
    Nach kurzer Überlegung entschloss er sich, der Straße nach Westen zu folgen.
    Die Sonne stieg höher und höher. Die Hitze füllte beim Atmen die Lungen wie mit Feuer. Die Konturen der Hügel und Felsen schienen in der flirrenden Luft zu zerfließen. Feiner Staub hatte McQuades Augen gerötet. Unbeirrbar ritt er. Wenn sich ihm die Möglichkeit bot, tränkte er sein Pferd. Meile um Meile legte er zurück. Um die Mitte des Nachmittags schälten sich aus dem Sonnenglast die Gebäude einer Pferdewechselstation von Wells & Fargo.
    Vor dem Stationsgebäude stieg McQuade vom Pferd. Alles wirkte grau in grau. In einem großen Corral standen über ein Dutzend Pferde. Das Stalltor stand offen. Ein bärtiger Mann kam ins Freie.
    McQuade führte sein Pferd zum Tränketrog, überließ das Tier sich selbst, wandte sich dem Stationer zu und schob sich den Hut aus der Stirn. »Ich verfolge einen Mann. Er ist Mitte zwanzig und dunkelhaarig.«
    »Hat er etwa Ihre Größe und ist er hager wie ein Wüstenwolf?«
    »Ja. Ist er hier vorbeigekommen?«
    Der Stationer nickte. »Er schien es höllisch eilig zu haben, der Hombre hat nicht mal angehalten. Was hat er denn ausgefressen? Weshalb verfolgen Sie ihn? Ich sehe keinen Stern an Ihrer Brust.«
    »Es bedarf nicht unbedingt eines Sterns, um für Gerechtigkeit zu sorgen«, murmelte McQuade. »Wie groß ist sein Vorsprung?«
    Der Stationer wiegte den Kopf, dann antwortete er: »Eine Viertelstunde etwa. Wenn er den Gaul weiterhin so jagt, wird er ihn zuschanden reiten. Ist auf den Burschen eine Prämie ausgesetzt? Sind Sie Kopfgeldjäger?«
    »Er ist ein Mörder«, knurrte McQuade. »Aber ich jage ihn nicht wegen des Geldes.«
    McQuade wandte sich seinem Pferd zu, hakte die Wasserflasche vom Sattel, füllte sie mit frischem Wasser, wusch sich das Gesicht und setzte seinen Weg fort. Tief in seinem Innersten meldete sich eine Stimme, die ihm sagte, dass seine Rechnung möglicherweise aufging.
    Die Entschlossenheit, die ihn erfüllte, grenzte an Besessenheit. Am Ende seines Weges sollten drei Särge stehen …
     
    *
     
    Drei Tage später kam McQuade nach Tucson. Es handelte sich um eine verhältnismäßig große Stadt. MCQuade erregte kein Aufsehen. Tagtäglich kamen Menschen nach Tucson. Die meisten verschwanden wieder. Nur wenige blieben.
    McQuade betrat die Stadt und nahm ihren höllischen Atem wahr. Bösartiger Lärm zog durch den Ort. In Städten wie diesen war die Sünde zu Hause. In den Nächten erwachten sie zur Lasterhaftigkeit, sie zogen Abenteurer, Geschäftemacher, Gestrauchelte und eine Menge lichtscheuen

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