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McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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von einem bewussten Willen geleitet zu werden hebelte er eine Patrone in den Lauf. Dann ruckte er im Sattel. »Hüh!«
    Das Pferd trug ihn langsam auf die Ranch zu. Er größte Teil des Ranchhofes war nicht einzusehen, weil Schuppen und ein Stall die Sicht behinderten. Die Pferde im Corral grasten ruhig.
    Die Spannung in McQuade wuchs mit jedem Schritt, den das Pferd machte und der ihn näher an die Ranch heran brachte. Sie brachte seine Nerven zum Schwingen. Er stellte sich darauf ein, gegebenenfalls gedankenschnell zu reagieren. Jeder seiner Sinne war aktiviert.
    Er ritt zwischen einen Schuppen und den Hühnerstall. Abrupt fiel er seinem Pferd in die Zügel. Vor dem Bunkhouse lag ein Mann mit ausgebreiteten Armen im Hof. Ein abgetriebenes Pferd stand beim Tränketrog.
    Mit dem nächsten Atemzug war McQuade aus dem Sattel. Er duckte sich an der Wand des Hühnerstalles. Der Kopfgeldjäger hatte den reglosen Mann im Hof erkannt. Es handelte sich um Brad Dooley. McQuade presste die Lippen zusammen. Sein Mund war nur noch ein dünner, blutleerer Strich in einem Gesicht, das wie aus Felsgestein gemeißelt anmutete. Die Härte in seinen grauen Augen ließ vermuten, dass es von Seiten des Kopfgeldjägers weder Entgegenkommen noch Gnade und Barmherzigkeit geben würde. Er hasste das Verbrechen – und noch mehr hasste er die Männer, die es begingen. Ein Hass, der geboren wurde, als er aus dem Krieg heimkehrte und an den Gräbern seiner Eltern und seiner Schwester stand. Sie waren Opfer irrsinniger Gewalt geworden. In McQuade war damals etwas abgestorben …
    Der Kopfgeldjäger rief: »Shannon! Jack Shannon! Hörst du mich?« Es gab keinen Grund mehr für McQuade, irgendeine Form zu wahren. Er respektierte keine Mörder.
    »Sicher, McQuade, sicher! Wie es scheint, ist meine Rechnung aufgegangen. Ich habe dich jetzt da, wo ich dich haben wollte. Du hast mir gehörig in die Suppe gespuckt. Ohne dich wäre ich in kurzer Zeit am Ziel gewesen. Aber so …«
    »Was ist mit June und Toby?«
    »Die Lady hielt ein Gewehr in den Händen, als ich das Haus betrat. Nun, ich musste mich mit einem Donnerknall bei ihr ankündigen, denn der Narr, der im Hof liegt, kam mit dem Revolver in der Faust aus der Unterkunft gestürmt.«
    Heißer Schreck, der tiefer ging als es je für möglich gehalten hätte, durchfuhr McQuade. Die Sorge um June Seymour brachte sein Blut zur Wallung und die Angst, dass Shannon die Frau getötet hatte, krampfte ihm den Magen zusammen. »Hast du June getötet, Shannon?«
    »Ich weiß nicht, ob sie tot ist. Sie liegt in der Halle. Als sie das Gewehr auf mich anschlug, schoss ich.«
    McQuades Zahnschmelz knirschte. Er biss die Zähne so sehr zusammen, dass sie schmerzten.
    Shannon erhob wieder seine Stimme. »Ich habe den Jungen, McQuade. Du wirst jetzt tun, was ich von dir verlange. Ich werde dich in die Hölle schicken. Denn du hast mir alles zerstört. Wenn du nicht gewesen wärst, wäre mein Plan …«
    »Entschuldige, dass ich geboren wurde!«, unterbrach ihn McQuade trocken. »Was verlangst du von mir, Shannon?«
    Shannon lachte rasselnd. Dann: »Leg deine Waffen ab und komm in den Hof, McQuade. Ich will dir in die Augen sehen, wenn ich dich töte. Drei Sekunden! Du hast drei Sekunden, um meinen Befehl auszuführen. Wenn sie um sind, erschieße ich den Knaben.«
    »Wirst du Toby verschonen, wenn ich mich dir stelle?«
    Wieder lachte der Bandit. Wilder Triumph schwang in diesem Lachen mit. »Dich wird er auf jeden Fall überleben, McQuade.«
    Der Texaner entschied sich. Er traute Shannon zu, dass er den Jungen tötete.
    »All right, ich komme.«
    Der Kopfgeldjäger lehnte das Gewehr an die Wand des Hühnerstalles, zog den Revolver und warf ihn auf den Boden. Dann schritt er mit erhobenen Händen in den Hof. Die obere Hälfte seines Gesichts lag im Schatten der Hutkrempe. Langsam näherte er sich der reglosen Gestalt des Cowboys Brad Dooley. Neben dem Cowboy lag ein langläufiger Coltrevolver am Boden.
    Im Obergeschoss des Haupthauses öffnete sich die Tür, die auf das Dach der Veranda führte, das wie ein Balkon angelegt war und von dem aus eine Außentreppe an der Seite des Hauses in den Hof führte. Ein Geländer umgab das Verandadach. Shannon trat durch diese Tür. Vor ihm ging Toby. Die linke Hand des Banditen hatte sich im blonden Haarschopf des Jungen verkrallt. In der Rechten hielt er einen Revolver, dessen Mündung er gegen den Kopf des Kindes drückte. Der Hahn war gespannt, der Finger Jack Shannons

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