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McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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Feder führte der Tod, und er schrieb mit Blut …
     
     
     
    Er spuckte dem Teufel ins Maul
    Band 8
    Western von Pete Hackett
     
     
    McQuade konnte die Geräusche, die sich ihm von Norden näherten, sofort zuordnen. Es war das Rumpeln und Knarren eines Fuhrwerks, in das sich das dumpfe Pochen von Hufen mischte. Hin und wieder knallte eine Peitsche. Es klang wie ein Revolverschuss.
    Noch konnte der Texaner nicht sehen, wer auf ihn zukam. Der Weg führte um eine Anhöhe herum, deren Hänge mit spärlichem, halb verdorrtem Gras und Dornengestrüpp bewachsen waren.
    Die Sonne stand fast senkrecht über McQuade. Die Hitze war nahezu unerträglich, der Staub, den die Hufe des müden Pferdes in die flirrende Luft rissen, war heiß.
    Der Lärm wurde deutlicher. Und schließlich geriet das Fuhrwerk in das Blickfeld des Kopfgeldjägers. Es wurde von einem Pferd gezogen. Auf dem Bock saß ein Mann, der in einer Hand die langen Zügel, in der anderen die Peitsche hielt. Er hatte sich den braunen Hut weit in die Stirn gezogen, so dass McQuade von seinem Gesicht nur den unteren Teil sehen konnte.
    Sie trafen aufeinander. Der Mann auf dem Wagenbock stemmte sich gegen die Zügel, das Fuhrwerk kam zum Stehen, die Geräusche endeten. Lediglich das Pferd prustete unwillig.
    Auch McQuade hielt an. »Guten Tag«, grüßte er und legte beide Hände übereinander auf das Sattelhorn. Auf seinem Gesicht lag eine dünne Schicht aus Schweiß und Staub. Verstaubt waren auch sein schwarzer Stetson und der zerschlissene, braune Staubmantel, den er trug.
    »Hi«, grüßte auch der Mann auf dem Fuhrwerk und schob sich den Hut etwas aus der Stirn. Er mochte um die fünfzig sein, sein Gesicht wies tiefe Linien auf, sein Blick, mit dem er den Kopfgeldjäger erforschte und einschätzte, war wachsam. Schließlich knurrte er: »Sie sehen aus wie ein Mann, der mehr als nur einen harmlosen Spazierritt hinter sich hat. An Ihnen klebt der Staub der Painted Desert. Eine höllische Gegend. Ohne besonderen Grund reitet niemand durch diese Ödnis, in der nur Klapperschlangen und Eidechsen eine Chance haben.«
    »Dann habe ich wohl einen Grund«, versetzte McQuade. »Gibt es in der Nähe eine Stadt?«
    Der Mann nickte. »Zwei Meilen weiter nördlich liegt Rough Creek. Ein kleines Nest.« Ein Schatten schien über das Gesicht des Sprechers zu huschen. Nach kurzer Überlegung fuhr er fort: »Es ist allerdings nicht ratsam, den Ort anzureiten. Ich war dort, und ich danke Gott, dass ich das Kaff ungeschoren verlassen konnte. Ich lebe mit meiner Frau, meinem Sohn und meiner Schwiegertochter sowie drei Enkeln am Chinle Wash. Besitze dort eine Farm. Nach Rough Creek bringen mich so schnell keine zehn Pferde mehr.«
    »Sie sprechen in Rätseln«, gab McQuade zu verstehen. Seine Stimme klang staubheiser und kratzend.
    »Vier Männer sind vor einigen Tagen nach Rough Creek gekommen, Mister. Eine Höllenbrut, die den Ort sozusagen übernommen hat. Die vier gebärden sich wie eine Horde Teufel. Einer von ihnen hat Steve Locklin niedergeknallt. Zwei haben Jenny Slaughter, die Tochter des Mietstallbesitzers, vergewaltigt. Und es gibt niemand, der den vieren Einhalt gebietet. Sie terrorisieren den Ort, die Bürger dort sind ihrer Boshaftigkeit, ihrer wechselhaften Stimmung hilflos ausgeliefert.«
    »Was sind das für Kerle?«
    »Dreckige Banditen. Einer heißt Rufus Moore. Es handelt sich um heruntergekommenes Pack. Zweibeinige Wölfe. Ihnen ist nichts heilig. Jenny Slaughter ist gerade mal zwanzig Jahre alt. Steve Locklin knallten sie zusammen, nur weil er den Stern trug …«
    Eine eiskalte Hand aus der Vergangenheit griff nach McQuade. Er dachte an seine Schwester. Sie war nicht viel älter gewesen als Jenny Slaughter. Sekundenlang befand er sich im überwältigenden Klammergriff seiner quälenden Erinnerungen, dann aber verdrängte er die düsteren Gedanken in den Hintergrund seines Bewusstseins. »Locklin ist Sheriff?«, fragte er grollend.
    »Town Marshal. Er betreibt die Schreinerei in der Stadt. Als man ihn bat, den Stern zu nehmen, wollte man Rough Creek lediglich den Nimbus einer richtigen Stadt verleihen. Es gibt auch einen Town Mayor, einen Bürgerrat und einen Friedensrichter. Dass mal eine Horde Banditen die Stadt heimsucht – damit hat kein Mensch gerechnet. Aber jetzt …«
    Der Farmer kniff plötzlich die Augen zusammen. Sein Gesicht verfinsterte sich, sein Blick wurde stechend, zwischen den engen Lidschlitzen flackerte jähes Misstrauen. »Was ist das

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