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McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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Staubmantels. Als er sich bewegte rieselte Staub von seinen Schultern. Das Leder des alten, gebrochenen Sattels knarrte. McQuades Hand kam wieder zum Vorschein, sie hielt sie ein vergilbtes, zusammengefaltetes Stück Papier. Der Kopfgeldjäger reichte es dem Mann, dieser faltete es auseinander und heftete seinen Blick darauf. »Tausend Dollar«, murmelte er dann versonnen. »Tot oder lebendig.« In seinen Augen blitzte es auf. Er schaute McQuade an. »Sind Sie ein Staatenreiter?«
    »Nein. Gibt es in dem Ort einen Sheriff oder Deputy?«
    »Sullivan, der bis vor sechs Wochen den Stern hier trug, ist zu seiner Tochter nach Tucson gezogen, weil er alt war und vom Rheuma geplagt wurde. Wir haben den Posten nicht mehr besetzt, nachdem Sullivan in all den Jahren, in denen er als Ordnungshüter tätig war, niemals in Aktion treten musste. Wir haben ihn gewissermaßen fürs Nichtstun bezahlt. Wer hätte im Traum daran gedacht, dass …«
    Der Mann brach ab und griff sich an den Kopf.
    McQuade nahm ihm den Steckbrief aus der Hand, faltete ihn zusammen und schob ihn wieder in die Manteltasche. »Dann gibt es in diesem Nest auch niemand, der ein Aufgebot zusammenstellt, das die Bande jagt, wie?«
    Der Graumelierte zog regelrecht den Kopf zwischen die Schultern und vermied es, McQuade anzusehen. Es war, als würde er sich schämen. »Ich glaube nicht, dass sich jemand bereit erklärt, den Banditen zu folgen. Die Männer in diesem Ort haben Familie. Einige Burschen, die weder Frau noch Kinder haben, sind zu unerfahren, um es mit diesen Strolchen aufzunehmen.« Der Sprecher presste sekundenlang die Lippen zusammen. »Die Bank wird uns den Schaden ersetzen müssen. Ansonsten …«
    Der Mann zuckte mit den Schultern und ließ den Rest offen.
    Eine Art kalter Verachtung stieg in McQuade in die Höhe. »Glück für Sullivan, dass er den Stern zurückgegeben hat«, knurrte er und seine Stimme wies einen geringschätzigen Klang auf. »Von Seiten der Stadt hätte er wohl keinerlei Unterstützung erhalten.«
    Der Graumelierte stieß scharf die Luft durch die Nase aus. Einen Augenblick lang sah es so aus, als würde er zornig aufbegehren, doch er hielt dem Druck, den McQuades harter Blick auf ihn ausübte, nicht stand, senkte beschämt die Augen und begann seine Hände zu kneten.
    McQuade nahm sein Pferd am Zaumzeug und führte es die Straße hinunter. Soeben wurde der tote Bandit auf eine flache Karre geladen. Auf dem Giebel eines hohen Schuppens las McQuade die Aufschrift 'Livery Stable', und er lenkte seine Schritte darauf zu. Durch ein hohes Tor gelangte McQuade in den Wagen- und Abstellhof. Er durchquerte ihn und führte das Pferd in den Stall. Jenseits der Lichtgrenze unter dem Tor war es düster. Es roch nach Heu, Stroh und Pferdeausdünstung. In den Ecken spannten sich staubige Spinnennetze. »Stall, heh, Stall!«
    Als niemand kam, machte sich McQuade daran, sein Pferd selbst zu versorgen.
     
    *
     
    McQuade hatte gebadet, der Barbier hatte ihm den Bart abgeschabt und die Haare geschnitten, er hatte im Saloon gegessen und nun war er auf dem Weg zum Mietstall, um sein Pferd zu holen. Es war um die Mitte des Nachmittags. Der Himmel war wolkenverhangen, die Sonne war hinter der dicken Wolkendecke verschwunden, im Westen türmten sich drohend und schwarz regelrechte Wolkenberge auf. Blitze zuckten am Horizont entlang. Heftige Windstöße brachten fernes Donnergrollen mit.
    Ein Unwetter war im Anmarsch. Nach Wochen der Dürre, in denen eine unbarmherzig glühende Sonne das Land regelrecht ausgebrannt hatte, schien nun endlich der ersehnte Regen zu kommen.
    McQuade betrat den Mietstall. Jetzt war der Stallmann anwesend. Es handelte sich um einen etwa zwanzigjährigen Burschen mit einem dünnen Oberlippenbart und braunen, ehrlichen Augen. Er nagelte ein Brett an einer der Boxen fest. Nun hielt er in seiner Arbeit inne, legte den Hammer weg und musterte McQuade fragend. Der Kopfgeldjäger sagte: »Ich war so frei und habe mein Pferd bei dir untergestellt, Hombre. Ich bin dir einen Arm voll Heu und einen halben Eimer voll Hafer schuldig. Was muss ich bezahlen?«
    »Ich habe dich in der Stadt ankommen sehen, Mister«, sagte der Bursche, ohne auf McQuades Frage einzugehen. »Man vermutet, dass du ein Kopfgeldjäger bist. Jagst du tatsächlich Männer der Prämie wegen, die auf sie ausgesetzt ist?«
    »Und wenn es so wäre?«, fragte McQuade kurz angebunden und ohne die Spur von Freundlichkeit im Tonfall.
    Der Bursche legte den Kopf schief.

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