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McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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dann setzte bei ihm die Erinnerung ein und die Leere in seinem Blick wich einem bösen Glitzern. »Dreckiger Hurensohn!«
    Hoch aufgerichtet stand McQuade vor dem Banditen. Sein Schatten fiel auf ihn. »Ich werde dich nach Animas bringen, Duncan. Dort wird man dich wegen des Mordes an Jed Havelock vor Gericht stellen, und es wird wohl so sein, dass dich der Richter unter den Galgen schickt.«
    »Hier in New Mex gibt es keine Fangprämie für mich!«, giftete Duncan. »In Arizona bin ich fünfhundert Dollar wert.«
    »Der Deputy in Animas wird mir eine Bestätigung für die Behörden in Arizona ausstellen«, versetzte McQuade gleichmütig. »Curly, hilf mir, Cameron aufs Pferd zu setzen. Wir wollen hier keine Wurzeln schlagen.«
    Jetzt kämpfte sich der junge Bandit auf die Beine, dabei stöhnte und ächzte er. Die Schmerzen trieben ihm die Tränen in die Augen.
    Sie zerrten Duncan in die Höhe, McQuade dirigierte ihn zu einem der Pferde, Duncan musste seinen linken Fuß in den Steigbügel stellen, der Kopfgeldjäger hob ihn mit Curly Bassetts Unterstützung in den Sattel.
    McQuade war nicht entgangen, dass in Curly Bassetts Hosenbund vor dem Bauch ein Revolver steckte. Er wies mit einer knappen Handbewegung darauf und sagte: »Den brauchst du nicht, Curly. Gib ihn mir.«
    Ohne zu zaudern zog der junge Bandit die Waffe und reichte sie McQuade. Der verstaute sie in seiner Satteltasche, stieg aufs Pferd, angelte sich den langen Zügel des Tieres, auf dem Duncan saß, wartete, bis auch Curly Bassett im Sattel saß und ritt an. Im Schritttempo zogen sie durch die staubige Senke, dann nahm sie die schweigende Welt der Animas Mountains auf. McQuade ritt Steigbügel an Steigbügel mit dem jungen Banditen, eine Pferdelänge vor ihnen stapfte das Tier mit Sam Duncan auf seinem Rücken über den steinigen Boden, der nur spärliche Vegetation hervorbrachte. Der Kopfgeldjäger stellte keine Fragen. Aber ihm blieb nicht verborgen, dass ihn Curly Bassett immer wieder verstohlen von der Seite beobachtete. Und plötzlich begann der Junge zu sprechen: »Ich weiß, dass es ein Fehler war, aus dem Gefängnis zu fliehen. Aber als plötzlich Sam im Zellengang stand und die Tür aufschloss …« Er machte eine kleine Pause. »Es ging alles so schnell«, fuhr er dann fort. »Ich kam gar nicht richtig zum Denken und wurde regelrecht überrumpelt.«
    »Was hat sich in dem Handelsposten zugetragen?«
    »Jed wollte Sam zwingen, aufzugeben. Er bedrohte ihn mit einem Revolver. Sam schoss ihn über den Haufen. Ich bin mir sicher, dass Jed den Revolver lediglich als Druckmittel benutzte. Er hätte niemals abgedrückt. Jed tat keiner Fliege etwas zu Leide.«
    »Wenn ich Duncan in Animas abgeliefert habe, bringe ich dich nach Sierra Vista«, murmelte McQuade.
    Von nun an schwiegen sie wieder. Meile um Meile zogen sie dahin. Die Sonne stand schließlich über den Bergen im Westen. Wolkenbänke hatten sich vor sie geschoben, deren Ränder zu glühen schienen. Seit kurzer Zeit folgten sie wieder dem Animas River. Die Schatten wuchsen schnell über den heißen Boden, dann versank die Sonne, rötliches Licht legte sich auf das Land, es fiel durch die Kronen der knorrigen Bäume am Ufer auf den Fluss und färbte das Wasser bronzen. In den Klüften und Schluchten woben die ersten Schatten der Abenddämmerung.
    Das intensive Rot im Westen verblasste, die Dunkelheit schlich ins Land. Der Fluss wurde breiter, die Vegetation üppiger. Dumpf pochten die Hufe. Hin und wieder prusteten die Pferde. Schließlich war die Nacht da. Das Vogelgezwitscher war verstummt. Im wolkenlosen Himmel flimmerten unzählige Sterne.
    Es ging auf Mitternacht zu, als sich die Gebäude der Handelsstation aus der Dunkelheit schälten.
    »Wir bleiben den Rest der Nacht hier«, gab McQuade wortkarg zu verstehen.
    Vor dem Haupthaus saßen sie ab. Trotz seiner gefesselten Hände schaffte es Sam Duncan ohne fremde Hilfe aus dem Sattel zu kommen.
    Da erklang eine höhnische Stimme: »Man trifft sich immer zweimal im Leben, McQuade.«
    Der Kopfgeldjäger stand reglos da und lauschte den Worten hinterher. Die Stimme kam ihm bekannt vor. Und plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. »Was hat dich und deine Kumpane hinter mir hergetrieben, Rattengesicht? Hass, Vergeltungssucht, oder einfach nur die Mordlust?«
    Ein kehliges Lachen erklang. Dann: »Alles, McQuade. Und noch ein paar Dinge mehr. Leider konnte der gute Herb Mosley nicht mit uns reiten, denn die Wunde in seiner Schulter hat

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