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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
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zwischen den kahlen, winterlichen Bäumen hindurch beobachteten.
    44. KAPITEL
    Bayern.
    22. Dezember.
    23.58 Uhr.
    Meyer sah die Lichter des kleinen Alpendorfs in dem Tal weiter unten immer wieder durch die Bäume flackern, während der große Mercedes die steile Bergstraße zum Kaalberg hinaufbrummte.
    Auf den dichtbewaldeten Händen funkelte hier und da Schnee, und als sie um eine Kurve der bewaldeten Straße bogen, gelangten sie auf eine kleine ebene Fläche. Die Scheinwerfer des Wagens beleuchteten ein dichtes Nadelholzwäldchen, das das kleine Plateau in einem Halbkreis einschloß. Die geschlossenen Metallgitter befanden sich rechts von ihnen, und ein Schild verkündete in dicken, roten Buchstaben: Zutritt verboten! Die schmale Straße dahinter führte durch einen dichten Wald.
    Meyer bremste auf der Lichtung und stellte den Motor ab.
    Er ließ dreimal die Scheinwerfer aufblinken, dann stellte er sie ganz ab und ließ per Knopfdruck die Fenster herunterfahren.
    Mit der kühlen, frischen Luft drang der intensive Duft nach Kiefernharz ins Wageninnere. Meyer hörte ein Geräusch auf der rechten Seite. Einer der Wächter trat hinter einem dicken Kiefernbaum heraus. Dort befand sich, gut vor neugierigen Blicken geschützt, das Wachhäuschen.
    Der Mann hatte eine Heckler-&-Koch-Maschinenpistole umgehängt, und als er sich dem Wagen näherte, flammte in seiner rechten Hand plötzlich eine starke Taschenlampe auf. Er richtete den Strahl auf Meyer, leuchtete das Innere des Mercedes ab und nickte schließlich Meyer zu, daß er weiterfahren könne.
    Als der Wachtposten zurücktrat, stellte Meyer die Scheinwerfer wieder an. Ein anderer Wächter tauchte auf, öffnete das Tor und winkte Meyer herein.
    Meyer startete den Mercedes und fuhr langsam vor.
    Kesser und Meyer gingen über die kiesbestreute Auffahrt zu dem flachen Betongebäude. Kesser öffnete die doppelten Schlösser an der grau gestrichenen Stahltür mit einem Schlüssel an dem Ring, den er aus der Hosentasche zog. Drinnen betätigte er einen Schalter, und der große Raum wurde von gleißendem Licht durchflutet.
    Es war zwar eiskalt in dem Raum, aber der Kontrast zu dem neutralen, funktionalen Äußeren war erstaunlich.
    Die keilförmige Stahlrampe nahm die Mitte des Raums ein.
    Die Abschußrampe, die darauf befestigt war, hielt den länglichen, grau gestrichenen Gefechtskopf in einem Winkel von fünfundvierzig Grad. Unter der Startrampe befand sich eine quadratische Betongrube von etwa drei Metern Kantenlänge, die komplett mit Asbestmatten ausgekleidet war. Sie sollten die Rückstoßflammen absorbieren, soviel wußte Meyer.
    In das flache Dach waren zwei Metallschiebetüren eingelassen, und die Wände des Gebäudes waren militärisch grau gestrichen.
    Rechts von der Startrampe stand der IBM-Großrechner. Sein Gehäuse war einen Meter breit und einen Meter tief. Darauf befanden sich ein Bildschirm und eine normale Tastatur, davor zwei Stühle. Ein verzinkter Leitungsschacht führte vom Fuß der Konsole zur Abschußrampe. Darin verliefen die Kabel, die die Rakete, die Rampe und den Start kontrollieren würden.
    Auf einem hölzernen Tisch befanden sich ein graues Telefon und Kessers geöffneter Aktenkoffer, der einen Stapel gefaltetes Computerpapier mit handschriftlichen Anmerkungen Kessers enthielt. Daneben standen eine Thermoskanne und ein Plastikbecher, halbvoll mit schwarzem Kaffee.
    Kesser führte Meyer an der Abschußrampe und dem Computer vorbei und setzte sich auf einen der Stühle vor den Bildschirm.
    Er betätigte einen Schalter, und der Bildschirm flackerte einmal blau auf. An der Kontrolltafel blinkten Lichter auf.
    »Ich habe das Programm geprüft«, erklärte Kesser. »Es ist in Ordnung. Keine Fehler mehr.«
    »Ist es gesichert?«
    »Selbstverständlich.«
    Meyer wirkte noch immer beunruhigt, aber Kesser schüttelte den Kopf.
    »Der Gefechtskopf ist noch nicht aktiviert worden.« Er deutete auf den Computer. »Das Programm lädt sich nur. Es dauert etwa eine Minute.«
    Meyer sah, wie der Bildschirm schwarz wurde, dann wieder blau aufleuchtete und Zahlenkolonnen über den Bildschirm liefen. Schließlich hörte es auf, und ein weißer Cursor blinkte in der oberen linken Ecke.
    »Jetzt ist das Programm geladen«, sagte Kesser und deutete auf den Bildschirm. »Sehen Sie.«
    Er tippte eine Reihe von Befehlen ein. Der Bildschirm wurde erneut schwarz, aber diesmal baute sich anschließend eine Computergrafik auf, weiß vor blauem Hintergrund. Meyer sah die

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