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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
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Stimme zitterte. »Sind Sie sich der Identität des Mädchens auf dem Foto absolut sicher?«
    »Johanna Richter hat sie zweifelsfrei erkannt. Die Identität des Mannes beruht natürlich auf Spekulation, Iwan, aber es ergibt doch Sinn. Das Puzzle fügt sich zusammen, wenn man alles in Betracht zieht, was geschehen ist.«
    »Karl Schmeltz soll Adolf Hitlers Sohn sein?« Molke schüttelte den Kopf und stand auf. »Das klingt verrückt, Joe.«
    Sein Gesicht war leichenblaß. »Einen Neonazi-Putsch kann ich mir ja noch vorstellen, okay. Aber einen zweiten Hitler?
    Niemals, Joe. Nie und nimmer.«
    Molke schüttelte weiter den Kopf, und Volkmann zog das Telegramm aus Asunción aus der Tasche. Er legte es auf den Tisch, und Molke überflog das Blatt. Nach einer Weile blickte er mit glasigen Augen hoch, als wäre er benommen, trat an den Kamin, starrte in die Flammen und sah dann wieder Volkmann an.
    »Sag mir, daß es nicht stimmt, Joe«, stieß er rauh hervor. Er achtete nicht darauf, daß er Volkmann duzte. »Sag es mir. Sag mir, daß ich einen Alptraum habe.«
    »Ich wünschte, es wäre so.«
    »Glaubst du, daß die Leute, die meine Leute verfolgt haben, zu Kesser gehört haben?«
    »Das weiß ich nicht, Iwan. Aber es ist möglich. Hat jemand Ihr … dein Haus beobachtet oder dich verfolgt, seit wir das letzte Mal miteinander geredet haben?«
    Molke schüttelte mit finsterer Miene den Kopf. »Nicht, daß ich wüßte. Und ich war verdammt vorsichtig, Joe, das kannst du mir glauben. Nach allem, was meinen Jungs passiert ist, bin ich noch wachsamer gewesen.« Molke schob eine Hand in die Hosentasche, zog eine Browning-Automatikpistole heraus und wog sie in der Hand. »Ich bin außerdem kein Risiko eingegangen und hab’ das Baby immer mit mir herumgeschleppt.« Er schluckte, während er die Waffe auf den Schreibtisch legte. »Hast du eine Ahnung, wo sich die junge Frau jetzt befindet?«
    »Wenn sie noch lebt, dann haben Kessers Leute sie.«
    »Und wo ist Schmeltz? Weißt du das?«
    Volkmann schüttelte den Kopf. »Nach dem, was in Mexico City passiert ist, dürfte er bald in Deutschland ankommen. Wenn er nicht sogar schon da ist.«
    Molke sah Volkmann ausdruckslos an. »Was soll ich tun?«
    fragte er schließlich.
    »Kennst du jemanden in einer hohen Position im Innenministerium? Jemanden, dem du dein Leben anvertrauen würdest?«
    »Ich weiß nicht, ob ich mich in die Hände von irgendwelchen Bonzen begeben möchte. Das sind alles Karrieregeier. Aber im Bundestag gibt es einen gewissen Grinzinger. Mit dem duze ich mich. Mir fiele im Augenblick niemand sonst ein, der mir überhaupt zuhören würde.«
    »Dann möchte ich, daß du ihm noch heute abend einen Brief übergibst. Sorg dafür, daß er ihn liest. In dem Brief steht alles, was ich vermute, bis auf das, was ich dir über Karl Schmeltz erzählt habe. Grinzinger wird dir anschließend sicherlich eine Menge Fragen über mich stellen.« Volkmann hielt kurz inne.
    »Zum Beispiel die, ob ich übergeschnappt sei. Oder ob der Brief ein Schabernack sein soll. Den Inhalt muß er selbst einschätzen.
    Was mich angeht, solltest du die Wahrheit sagen. Erzähl ihm, was ich bin, und sorg dafür, daß er mir vertraut.« Er sah Molke an. »Damals in Berlin haben wir vier Jahre zusammengearbeitet, Iwan. Du kennst meinen Charakter. Du weißt, daß man mir vertrauen kann. Erzähl ihm das, wenn er Fragen hat. Aber sag ihm vor allem, daß es absolut wichtig ist, auf den Brief zu reagieren. Sag ihm, daß er sich den Inhalt des Telegramms aus Asunción in Straßburg bestätigen lassen kann. Seine eigenen BfV-Leute können sich das Original mit eigenen Augen ansehen.«
    »Warum soll ich ihm nichts von Schmeltz erzählen?«
    Volkmann schüttelte den Kopf. »Das würde er dir niemals abnehmen, Iwan, das muß dir doch klar sein. Und langatmige Erklärungen wären reine Zeitverschwendung. Ich weiß nicht, wieviel Zeit uns bleibt, bis diese Leute ihren Zug machen, aber die bisherigen Ereignisse legen nahe, daß es bald geschehen wird.«
    »Und wenn Grinzinger mir nicht glaubt, was dann?«
    »Du kennst doch noch ein paar Leute in Berlin. Setz dich mit ihnen in Verbindung. Und auch mit dem hiesigen Landesamt für Verfassungsschutz. Sag ihnen, was passieren wird, erzähl ihnen dasselbe, was du auch Grinzinger erzählt hast.«
    »Glaubst du wirklich, daß sie mir glauben?«
    Volkmann schüttelte den Kopf. »Das weiß ich nicht. Aber du bist meine einzige Hoffnung, Iwan.«
    »Was wirst du tun?«
    »Ich

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