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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
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rechteckigen elektronischen Detektor heraus, hielt ihn in Brusthöhe und drehte sich einmal im Kreis um seine Achse. Dabei beobachtete er das kleine Lichtsignal am oberen Ende des Geräts und achtete auf den Alarmanzeiger, aber es passierte nichts. Noch nie war es anders gewesen; dennoch hatte diese Vorsichtsmaßnahme ihren Sinn.
    Krüger legte das Gerät wieder in den Aktenkoffer. »Alles sauber.«
    Schmidt bezog Stellung auf einem Stuhl neben der verschlossenen Tür und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Dadurch wurden die beiden Beulen unter seinem Jackett sichtbar, in denen sich, wie Meyer wußte, die Pistole und das große Messer mit der gezackten Schneide verbargen. Der Mann wußte mit beiden Waffen gleichermaßen geschickt umzugehen und schüchterte durch seine unglaubliche Ruhe ein. Seine Gegenwart bei den Treffen beruhigte Meyer. Niemand würde es überleben, wenn er sich mit Schmidt anlegte. Schon ein Blick auf die furchteinflößende Gestalt des Mannes mußte abschreckend wirken.
    Die drei Männer gruppierten sich um den Tisch am Ende des Zimmers, das leise Brummen der Klimaanlage war zu hören, doch trotz ihrer unermüdlichen Arbeit blieb es schwül.
    Meyer tupfte sich die Stirn ab, öffnete seinen Aktenkoffer und holte die Unterlagen heraus. Er ordnete sie penibel vor sich auf dem Tisch, bevor er die beiden Männer ansah, die schweigend darauf warteten, daß er endlich anfing.
    »Der Bericht über Brandenburg zuerst, nehme ich an?«
    Der distinguierte silberhaarige Mann legte die gepflegten Hände mit den manikürten, schlanken Fingern auf dem Tisch übereinander und nickte. Seine freundlich wirkenden Augen funkelten.
    »Wenn du so nett wärst, Johannes. Ich weiß, daß du erschöpft sein mußt, also sollten wir so schnell wie möglich zur Sache kommen.«
    Meyer nickte und betupfte sich erneut die Stirn. Er blickte auf seine Unterlagen und fing an zu sprechen.
    7. KAPITEL
    Asunción.
    Hernandez stand vor dem Badezimmerspiegel und schwitzte.
    Den grauen Anzug und die getönte Sonnenbrille hatte er abgelegt. Nur das weiße Hemd trug er noch, diesmal jedoch mit einer schwarzen Krawatte. Statt des Anzugs hatte er die weiße Jacke, die schwarze Hose und die schwarzen Schuhe eines Kellners angezogen. Die Garderobe hatte er sich tags zuvor in einem kleinen Bekleidungsladen auf der Calle Palma gekauft.
    Ohne die Sonnenbrille und mit dem glattgekämmten Haar sah er anders aus, entschieden anders. Er berührte die Narbe an seiner rechten Wange. Die ließ sich so leicht nicht kaschieren.
    Er wußte, daß sein Plan nicht perfekt war. Es gab nur wenige wirklich perfekte Pläne, und er hatte sich diesen in großer Eile ausdenken müssen.
    Wenn diese Männer Profis waren, und als solche schätzte Hernandez sie ein, würden sie die Suite sehr sorgfältig nach Abhörgeräten absuchen. Deshalb wollte er ihnen etwas Zeit geben. Falls sein Plan funktionierte, konnte er zwar auch nicht ihr ganzes Gespräch aufzeichnen, aber sicherlich das meiste.
    Falls dein Plan funktioniert.
    Er ging ins Schlafzimmer und nahm das Blatt mit dem Briefkopf des Hotels, das er von dem Block auf dem Schreibtisch im Schlafzimmer abgerissen hatte. Ein letztes Mal überflog er den hingekritzelten Text. Champagner und Kanapees. Suite einhundertundzwanzig.
    Er kniete sich neben den Servierwagen und hob das weiße Leinentuch an, das über den Rand hinunterhing. Darunter befand sich das winzige Mikrophon, das er vorher mit Klebeband daran befestigt hatte. Vorsichtig zog er daran und prüfte, ob es auch hielt.
    Zufrieden ließ er das Tuch wieder zurückfallen und kümmerte sich um den zweiten Teil der Ausrüstung, der auf dem Bett lag.
    Es war ein japanisches Aufnahmegerät, kaum größer als ein Buch. Hernandez hatte die Übertragungseinheit schon ausprobiert und wußte, daß sie genauso funktionierte, wie Torres ihm versichert hatte.
    Der Empfänger lief über Batterie, und Hernandez hatte eins der beiden Minibänder eingelegt, die ihm persönlich gehörten.
    Alles war bereit. Ein weiteres Zweistundenband lag auf dem Bett, für den Notfall. Er stand auf und sah auf die Uhr. Zwanzig Minuten vor sieben. Die Männer waren seit einer Viertelstunde in der Suite. Hernandez hoffte, daß die Zeit reichte.
    Er fühlte, wie ihm der Schweiß in die Achselhöhlen lief und die Brust hinabrann. Selbst seine Stirn war schweißnaß. Er nahm das Kellnerhandtuch – auf die Details kam es an –, und tupfte sich über die Stirn. Dann legte er es über seinen linken

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