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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
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Bewußtsein. Er war ein sehr vorsichtiger Mann, übersah niemals auch nur das kleinste Detail und wog die Fakten lange ab, bevor er einen Entschluß faßte. Aber dies hier war seltsam …
    Der Portier legte den Hörer auf und sah Krüger an. »Der Zimmerservice hat keine Unterlagen über eine solche Bestellung für Suite einhundertzwanzig, Señor. Das ist äußerst merkwürdig.«
    »Der Kellner war … sein Name ist, glaube ich, Ricardes …«
    Krügers Stimme überschlug sich fast.
    Der fette Mann lächelte verbindlich. »Mit ihm habe ich gerade gesprochen.«
    »Ein großer Mann. Mit einer Narbe auf der rechten Wange.«
    Der Empfangschef kratzte sich am Kopf. »Nein. Ricardes ist nicht groß. Und er hat auch keine Narbe. Nein, Señor, es tut mir leid, aber ich verstehe das überhaupt nicht.«
    Aber Krüger verstand es. Plötzlich überfiel ihn ein schrecklicher Verdacht. Seine Gedanken überschlugen sich während er in die Jackettasche griff, seine Brieftasche hervorzog, großzügig einige Geldscheine abzählte und dabei versuchte, seine Bestürzung und die kalte Wut zu zügeln, die ihn gleichzeitig überkamen. Er zwang sich mit Mühe zu einem Lächeln, während er dem Fleischberg hinter dem Tresen das Geld reichte.
    »Offenbar handelte es sich um ein Mißverständnis. Das hier dürfte die Kosten mehr als abdecken. Entschuldigen Sie mich, aber ich fürchte, ich habe etwas in der Suite liegenlassen.«
    Der Mann lächelte. »Selbstverständlich, Señor. Vielen Dank.«
    Krüger drehte sich um und ging rasch zu Schmidt, neben dem der silberhaarige Mann und Meyer warteten. Die drei starrten ihn an. Sie spürten seine Unruhe, dann bemerkten sie seine besorgte, bleiche Miene. Krüger spürte seinen rasenden Puls, irgend etwas stimmte nicht, irgend etwas war gefährlich schiefgelaufen. Er sah die drei Männer mit schmalen Augen an.
    »Es könnte sein«, sagte er mit eiskalter, bedrohlicher Stimme,
    »daß ein gravierendes Problem aufgetreten ist.«
    Hernandez hörte, wie der Kellner vom Zimmerservice an seiner Tür vorbeiging, erhaschte einen Blick auf das weiße Jackett und das Gesicht. Diesmal war es ein anderer Mann, nicht Mario Ricardes. Rudi wartete ab. Der Kellner klopfte mehrmals, und als er keine Antwort erhielt, zog er eine Plastikkarte aus seiner Gesäßtasche und schob sie ins Türschloß. Kaum trat er ins Zimmer, da setzte sich Hernandez in Bewegung, schloß die Tür hinter sich und eilte über den Flur.
    Er folgte dem Kellner in das Zimmer, und der Mann blickte sich verwirrt zu ihm um.
    »Señor?«
    Hernandez gab vor, er durchsuche seine Taschen, und lächelte.
    »Ich wollte gerade gehen, aber ich fürchte, ich habe meine Sonnenbrille im Bad vergessen. Würden Sie sie mir bitte holen?
    Das wäre sehr nett.«
    Der Kellner lächelte. »Selbstverständlich.« Er ging ins Bad und schaltete das Licht an.
    Hernandez kniete sich neben den Servierwagen und tastete nach dem winzigen Sender, der mit Klebeband darunter befestigt war.
    In der Lobby verlor Krüger unterdes keine Zeit. In solchen Angelegenheiten hatte er die alleinige Verantwortung, und nun übte er sie aus. Er packte Meyer beim Arm und sprach schnell und fast ohne Luft zu holen.
    »Gehen Sie mit dem Chef nach draußen zum Wagen. Befehlen Sie Karl, Sie beide zu Franz zu fahren, und warten Sie dort, bis Sie von mir hören. Sagen Sie Martin, er soll bei dem zweiten Mercedes vor dem Eingang des Hotels warten. Werner muß zum Hintereingang. Wenn dort ein Notausgang ist, soll er davor warten. Geben Sie Rotmann und Werner eine Beschreibung des Kellners, der in unser Zimmer gekommen ist. Groß, dunkelhaarig, jung, etwa dreißig. Narbe auf der rechten Wange.
    Sobald sie ihn sehen, sollen sie ihn umlegen. Sagen Sie ihnen das, Meyer. Der Kerl darf auf keinen Fall entkommen.«
    Krüger sah, daß der silberhaarige Mann ihn mit einer wütenden Fratze ansah, die sehr uncharakteristisch für ihn war.
    »Wir müssen den Kerl kriegen, Hans.« Die Stimme des Mannes bebte fast. »Finden Sie ihn, ganz gleich, was es kostet.«
    Krüger nickte knapp, und der silberhaarige Mann ging an ihm vorbei. Meyer folgte ihm, und beide eilten zum Ausgang.
    Krüger winkte Schmidt, und die beiden Männer liefen zu den Aufzügen.
    »Es tut mir leid, Señor, aber ich kann Ihre Brille nicht finden.
    Sind Sie sicher, daß Sie sie im Badezimmer vergessen haben?«
    Als der Kellner aus dem Bad kam, lächelte Hernandez, richtete sich wieder auf und hielt die Brille hoch. Das winzige Mikrofon hatte er

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