Meagan McKinney
nicht.
»Sag mir,
warum«, flüsterte er mit gequälter Stimme.
Sie
antwortete nicht. Statt dessen rieb sie sich weiter die Wangen, an denen die
Tränen hinunterliefen. Er drückte ihre Hände an ihre Seiten und hielt sie dort fest.
Eindringlich flüsterte er: »Ich habe dir niemals wehgetan, Mädchen. Ich will
dich nicht vergewaltigen. So gemein ich manchmal sein mag, du weißt, ich höre
auf. Es wird mich in den Wahnsinn treiben ... aber ich werde aufhören ...«
Seine Worte schienen ihn zu ersticken. »Aber Herr im Himmel, ich wünschte, du
würdest dich mir entweder hingeben oder meine Gefühle zu dir vernichten.«
Er ließ ihr
die Wahl, und sie hatte gewußt, daß er es tun würde. Das war der Grund, warum
sie so sehr dagegen gekämpft hatte. Nun, da sie entscheiden konnte, wußte sie,
daß ihr Herz die falsche Wahl treffen würde. Sie würde mit ihm schlafen, und
wenn er sie verließ, dann würde sie die Quittung bekommen. Wenn sie ihn erst
geliebt hatte, würde der Schmerz zehnmal größer sein als jetzt.
Sie
berührte seine Lippen. Sie waren genauso hart, wie sie aussahen. Er küßte die
Fingerspitzen und leckte das Salz ihrer Tränen davon. Dann nahm sie ihre Hand
fort.
Und
ersetzte sie durch ihre Lippen.
Sie küßten
sich, und dieses Mal mußte er sie nicht drängen. Statt dessen ergriff sie die
Initiative, wie sie es bei ihrem Abschied in Camp Brown getan hatte. Doch
dieses Mal würde sie nicht aufhören. Zum ersten Mal würde sie eine Erinnerung
bekommen, die es wert war, bewahrt zu werden.
Er zog sie
auf das Bett, dann rückte er ein Stück ab, um ihrem Blick zu begegnen. Als
hätte er plötzlich das Rätsel in ihren Augen entziffert, knöpfte er seine
wollen Unterwäsche auf und streifte sie ab.
Sie konnte
sich nicht daran erinnern, seine nackte Brust schon einmal gesehen zu haben,
und der Anblick ließ sie erschauern. Seine Brust war muskulös, so breit und
dicht übersät mit schwarzem Haar. Sie fühlte sich so unglaublich warm an, daß
sie dahinzuschmelzen drohte, als sie ihre Hand darauf preßte und sie über die
Muskeln auf seinen Rippen gleiten ließ.
Er kniete
sich aufs Bett, um seine Jeans aufzuknöpfen. Sie konnte nicht verhindern, daß
ihr das Bild durch den Kopf schoß, wie er mit zurückgebogenem Kopf über ihr
aufragte, wobei er ihr die empfindliche Linie seines Halses darbot. In ihrer
Phantasie legte sie ihm die Hand um die Narbe in seinem Nakken und zog ihn zu
sich hinunter, um ihn fordernd zu küssen. Er sollte uneingeschränkt ihr
gehören.
Ohne sich
um seine Nacktheit zu kümmern, als ob er schon in hundert Bordellen mit ebenso
vielen Frauen geschlafen hatte, zog er sie zu sich und begann, sich ihren
Kleidern zu widmen. Das erste, was er entfernte, war die Kette mit den
Glöckchen um ihr Fußknöchel. Als er die Kette löste, warf er ihr einen Blick
zu, der besagte, sie sollte so etwas nie wieder tragen, dann warf er die
Glöckchen in eine Ecke und wandte sich ihrem Korsett zu.
Seine
geschickten Hände erzählten ihr von den Frauen, die er vor ihr ausgezogen
hatte. Sie bemühte sich verzweifelt, nicht an sie zu denken, doch sie konnte
das stechende Gefühl der Eifersucht nicht unterdrücken. Doch er hatte Erbarmen
mit ihr. Er senkte seine Lippen zu einem weiteren Kuß auf ihren Mund und
befeite sie im Handumdrehen von ihren quälenden Gedanken, den üblen
Erinnerungen und fachte statt dessen ihr Verlangen an.
Wie ein
Magier kümmerte er sich um ihr Korsett, ihre Strümpfe, ihre Strumpfhalter, bis
alles am Fuß des Bettes verstreut lag. Ihr Kleid hatte sich um ihre Taile
geschlungen, die verschossene, hauchdünne Baumwolle
war kein Hindernis für seine drängenden Hände. Als er den Stoff von ihren
Hüften zog, hörte sie mehr als einmal ein Reißen. Aber es kümmerte sie nicht.
Und dann kniete er sich über sie, sein nackter Körper ein herrliches Exemplar
der Gattung Mann. Groß, geschmeidig, muskulös. Und offensichtlich bereit für
die Paarung.
Sie
erbebte, als er seine Hand unter ihr Hemd gleiten ließ. Er band ihre
Baumwollunterhose auf und zog sie herunter, wobei seine Knöcheln aufreizend
über ihre Pobacken strichen. Nun trug sie nur noch ihr dünnes Hemdchen, das
häufiges Waschen so fadenscheinig gemacht hatte, daß es fast durchsichtig war.
Der Hauch von Stoff lag eng um ihre Brüste, die Brustspitzen ragten deutlich
empor. Sie wollte die Hände schützend über ihre Brust legen, um sie vor seinem
intensivem Blick zu verbergen, aber die Geste schien ihr voller
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