Meagan McKinney
zu
sehen, und sie freute sich daran, als wäre es ein Luxus. Er war nicht länger
der Outlaw mit den kalten Augen aus der berüchtigten Kineson Gang oder der
Sheriff mit dem starken Willen, der die Stadt von allem Laster befreien
wollte. Statt dessen war er nur noch ein Mann – zudem ein ziemlich gutaussehender
–, der mit besitzergreifender Geste über dem Bett ausgebreitet lag und nach
einer durchliebten Nacht tief und fest schlief.
Seine
Lippen waren leicht geöffnet, und seine Stirn war frei von der Angespanntheit,
die ihn sonst verzehrte. Sie sehnte sich danach, die Falten in seinem Gesicht
nachzuzeichnen, eine Locke seines dunkelbraunen Haars zu berühren, das, wie
sie erst jetzt bemerkte, von hellen Strähnen durchzogen war – Resultat der
vielen Jahre im Sattel unter der gnadenlosen Präriesonne. Seine Brust, die zur
Hälfte von der Decke verhüllt war, hob und senkte sich bei seinen tiefen
Atemzügen, und sie verspürte eine fast unwiderstehliche Versuchung, die
Muskeln unter ihrer Hand hart werden zu sehen, noch einmal die rauhen Haare zu
spüren, die über seinem Bauch tiefer zu Körperteilen führten, die zu ihrer
großen Erleichterung unter dem Laken verborgen waren.
Er stöhnte
und rollte sich auf seinen Rücken, so daß sie die Gelegenheit bekam,
aufzustehen. Sie wollte sich anziehen und fort sein, bevor er aufwachte. Es
hatte sie in der Nacht verunsichert, ihren nackten Körper dem Blick eines
Mannes auszusetzen. Nun, im hellen Schein der Sonne, würde sie sich nur noch
nackter fühlen.
Langsam
stützte sie sich auf einen Ellbogen. Durch die Anstrengung der Nacht waren ihre
Bewegungen vorsichtig und mühsam. Sie versuchte, sich aufzuset zen, aber ihre
Haare waren hoffnungslos unter seiner schweren Schulter eingeklemmt.
Sie starrte
ihn an, während sie überlegte, wie sie freikommen sollte, ohne ihn zu wecken.
Wenn sie eine Schere greifbar gehabt hätte, hätte sie das Haar lieber abgeschnitten,
als sich vor ihm nackt im Bett darzubieten und erneut diese Mischung aus
Angst, Scham, Begierde und Sehnen zu empfinden. Er hatte sie gezwungen, ihm zu
versprechen, nie wieder vor ihm davonzulaufen, aber im erbarmungslosen Licht
des Morgens wußte sie nicht, wie sie dieses Versprechen halten konnte. Ich
war in einer Anstalt ... Sie wollte nicht, daß er in ihren Augen eine Lüge
sah, denn sie konnte ihm noch nicht die Wahrheit sagen.
Da sie
keine andere Lösung fand, packte sie ihr Haar und zog. Es gelang ihr, ein paar
Zentimeter zu befreien, ohne daß er sich bewegte, und das ermutigte sie. Sie
zog wieder und wieder, wobei mit jeder Bewegung mehr von ihrem Haar unter
seiner Schuter hervorkam. Dann zog sie ein letztes Mal fest und heftig, doch seine
Hand fuhr hoch und zog sie auf seine Brust.
»Morgen«,
knurrte er mit einem unterdrückten Lachen, das seine sonst so kalten Augen
wärmte.
»Guten
Morgen«, sagte sie und kam sich mehr als albern vor, wie sie ihn so förmlich
begrüßte, während sie splitternackt über ihm lag, ihr Busen auf seine haarige
Brust gedrückt, und ihre Pobacken als schamlose Stütze für seine Hände dienten
– unglaublich warme Hände.
»Wie spät
ist es?« Das Vibrieren seiner Stimme in seiner Brust kitzelte ihre eigene.
»Spät«,.
flüsterte sie. Sie war nicht tapfer genug, um von ihm fortzukrabbeln und ihm
mehr von ihrer Nacktheit zuzugestehen.
»Dann
stehen wir einfach überhaupt nicht auf.« Er beugte den Kopf und küßte ihren
Brustansatz.
Sie wollte
sich von ihm losmachen, aber sie wußte, er würde sofort ihre Brustspitze in den
Mund nehmen, bevor sie noch ein Stück abrücken oder protestieren konnte. Und
dann wäre sie verloren. »Ich ... ich habe wirklich einiges zu tun ... bitte
...«
»Faulty
wird schon nicht herkommen und dich von mir fortschleifen. Das weißt du,
Liebes.« Er drückte ihren Po. Sie konnte immer noch nicht glauben, wieviel
Kraft er besaß.
»Aber ...« Er
nahm ihr Gesicht in seine Hände und strich ihr die Haare aus der Stirn. »Aber
du bist es nicht gewohnt, am Tag Liebe zu machen. Oder es überhaupt zu tun,
nicht wahr?«
Sie
schwieg, als sie daran dachte, wie er sich vom Bett erhoben hatte, nachdem er
sie in der Nacht zum ersten Mal genommen hatte. Vor einem gesprungenen Krug
und einer Schüssel hatte er sich das Blut abgewaschen, dann hatte er ihr ein
feuchtes Tuch gereicht, damit sie dasselbe tun konnte. Die ganze Szene hatte
sich in vollkommenem Schweigen abgespielt, ohne ein Wort, ohne eine einzige
Frage. Er war ernst, fast
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